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Protest gegen Donald Trump: Radikal egal

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Der Protest gegen Donald Trump eint alle – könnte man meinen. Bis man die Vorbereitungstagung der G20-Gegner besucht.
Donald Trump ist ein Glücksfall – für die extremen Linken, für die
Antiglobalisierer, für die Antikapitalisten. Der amerikanische Präsident ist ein prächtiges
Feindbild. Ein Feindbild, das radikale Gruppen mit dem gemäßigten Lager, den liberalen
Demokraten, teilen. Bessere Voraussetzungen könnte es also nicht geben für einen großen,
ideologieübergreifenden Protest, wenn Donald Trump im Juli zum G20-Gipfel nach Hamburg kommt.
Könnte man meinen.
In einem Hörsaal der Universität wurde am vergangenen Samstagmittag jedoch ziemlich deutlich, dass aus der Allianz von Liberalen und Radikalen wohl doch nichts wird. Ein Zusammenschluss ist möglich, Trump einigt alle. Aber ein Zusammenschluss ist ziemlich unwahrscheinlich. Dafür befassen sich die Aktivisten weiterhin viel lieber mit ihren ureigenen Feinden: dem Kapitalismus zum Beispiel.
Kapitalismus, das sei schließlich Krieg und Krise, zum Vorteil weniger und zum Übel aller anderen, sagt Thomasz Konicz. Konicz ist Autor, steht vorn am Rednerpult, wo sonst der Professor steht, und warnt vor der Systemkrise. Und da, wo sonst die Studenten sitzen, haben sich 400 Menschen versammelt, die ähnlich über den Kapitalismus denken wie er.

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