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Welt-Korresporendent in türkischem Gefängnis – Yücel schreibt Dankesbrief an Unterstützer

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Handschriftliche Notiz des Journalisten Deniz Yücel, der in türkischer Haft sitzt. „Glaubt mir: Es tut gut, verdammt gut“, schreibt er in der Nachricht.
Der Fall des in Istanbul inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel sorgt für Entsetzen und Empörung. Doch obwohl der öffentliche Druck wächst, will ihn die türkische Justiz nicht freilassen.
Über seinen Anwalt hat sich der Journalist nun mit einer kurzen Botschaft an seine Freunde und Unterstützer gewandt.
„Glaubt mir: Es tut gut, verdammt gut“, hieß es in der handschriftlichen Notiz an die Adresse derjenigen, die sich für seine Freilassung einsetzen. Der Text wurde von der WELT veröffentlicht, für die Yücel als Korrespondent arbeitet.
►Auf dem Zettel mit der Anrede „Hallo Welt“ beschreibt Yücel, dass sich seine Haftbedingungen in der Untersuchungshaft im Vergleich zum vorherigen Polizeigewahrsam verbessert hätten. „Tageslicht! Frische Luft! Richtiges Essen! Tee und Nescáfe! Rauchen! Zeitungen! Ein echtes Bett! Eine Toilette für mich alleine, die ich aufsuchen kann, wann ich will“, schreibt er in der Notiz.
Deniz Yücel schreibt aus dem Gefägnis, wo er zuletzt saß. @welt pic.twitter.com/Ka0uipTQqN
►Tagsüber könne er sich mit einer Handvoll politischer Häftlinge in Küche und Hof aufhalten, abends habe er eine Zelle für sich allein.
„Es mag sich merkwürdig anhören, aber mir kommt es so vor, als hätte ich ein kleines Stück meiner Freiheit zurückgewonnen“, kommentiert Yücel die Veränderungen. „Und obwohl sie mich meiner Freiheit beraubt, bringen mich das Verhör und die Urteilsbegründung noch immer zum Lachen.“
Yücel schrieb die Notiz laut WELT am Mittwoch in der Untersuchungshaftanstalt Metris, kurz bevor er am Vormittag in das Gefängnis Silivri, ebenfalls in Istanbul, verlegt wurde.

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