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Confederations Cup: Potemkin lässt grüßen

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Journalisten dürfen beim Confed Cup nur über Fußball schreiben, sagt Russland. Doch wer sich als Gastgeber feiern lässt, muss mit dem Blick hinter die Fassade leben.
Wladimir Putin bereitet seine Fußball-WM offenbar große Sorgen. Wenn im nächsten Jahr Tausende Journalisten in sein Land kommen, könnten sie nicht nur über Tore und Titel berichten, sondern auch über alles, was nicht so gut läuft. Dagegen hat er nun vielleicht eine gute Verteidigung gefunden.
In den Richtlinien der Akkreditierung für den Confederations Cup, die WM-Generalprobe in diesem Jahr, findet man eine bedenkliche Klausel: “Medienvertreter dürfen nur auf dem Gebiet der Spielorte und nahe gelegener Sehenswürdigkeiten tätig sein.” Man darf also nur über Fußball schreiben, vielleicht noch die Eremitage.
Dass Putin ein Problem mit der Pressefreiheit hat, ist nicht neu. Auch dass er, wie viele andere Staatenlenker, Sportevents in seiner Heimat liebt. Damit kann er sich seine Macht sichern und sein Land in den buntesten Farben inszenieren. Doch wer eine Fußball-WM austrägt, muss damit leben, dass jemand hinter die Potemkinschen Kulissen schauen will.
In Russland gäbe es viel zu erzählen, etwa über die Diskriminierung von Homosexuellen, die neue jugendliche Opposition, Korruption, wirtschaftliche Missstände, Arbeitslager, Menschenrechtsverletzungen, auch Hooliganismus und Rassismus im Fußball.

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