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Immobilien – Zuhause ohne den Liebsten: Orte zum Trauern schaffen

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Göttingen (dpa/tmn) – Alleine kommt man nach der Beerdigung nach Hause. Die Wohnung, das Haus ist leer und plötzlich irgendwie zu groß. Überall stehen die
Göttingen (dpa/tmn) – Alleine kommt man nach der Beerdigung nach Hause. Die Wohnung, das Haus ist leer und plötzlich irgendwie zu groß. Überall stehen die Erinnerungen: die Lieblingstasse des Verstorbenen, seine Kleidung, all die Bilder. Das kann Trost spenden oder beklemmen.
Wann ist die richtige Zeit, das Zuhause zu verändern oder es sich gar ganz neu zu gestalten, wenn ein Mitglied des Haushaltes gestorben ist? Norbert Mucksch, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Trauerbegleitung in Göttingen, rät im Interview, auf einen ganz bestimmten Moment zu warten.
Wie viel Zeit sollte man sich geben, etwas im Haus zu verändern, etwa die Sachen des Verstorbenen wegzuräumen?
Norbert Mucksch: Man kann nicht ganz fix und absolut benennen, was der richtige Zeitpunkt ist. Weil das so individuell ist, wie Trauerverläufe individuell sind. Es gibt Menschen, denen tut es gut, das relativ bald zu tun. Und es gibt Menschen, die brauchen relativ viel Zeit. Es ist dann manchmal so wie, wenn ein Knoten platzt. Ich habe das bei der Trauerbegleitung von Eltern, die ihr Kind verloren haben, erlebt. Die berichtet haben, dass sie im vergangenen Jahr genau die Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr, diese ungewöhnliche Zeit, dafür genutzt haben. Die das davor aber auch nicht geplant hatten. Die haben – quasi in einem inneren Ruck – sehr spontan entschieden und etwas geändert – über ein Jahr nach dem Versterben des Kindes.
Ich mache das immer deutlich an einem Bild: Es gibt zwei Extremvarianten, damit umzugehen.

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