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Kerber bei French Open schon draußen

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Für Angelique Kerber sind die French Open bereits beendet. Die Kielerin unterlag am Sonntag in ihrem Erstrunden-Match nach schwacher Leistung der Russin Jekaterina Makarowa.
Für Angelique Kerber hat sich am Sonntag die Serie an Enttäuschungen im Tennis-Jahr 2017 fortgesetzt. Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin musste sich bei den French Open in ihrem Auftaktmatch der Russin Jekaterina Makarowa (WTA-Nr. 40) in 1: 22 Stunden klar mit 2: 6,2: 6 geschlagen geben. Kerber bot eine indiskutable Leistung, die 29-Jährige wurde von ihrer Gegnerin vorgeführt. Bereits im vergangenen Jahr war Kerber in Roland Garros in Runde eins ausgeschieden, damals verlor sie gegen die Niederländerin Kiki Bertens. “Ich habe alles getan, was ich konnte und bis zuletzt daran geglaubt, dass ich das Match drehen kann”, sagte die Kielerin: “Ich werde jetzt mal gucken, was ich in den kommenden Wochen machen werde.”
Insgesamt war es erst das fünfte Mal bei einem Major-Event seit 1968, dass die topgesetzte Spielerin schon in der ersten Runde ausschied. Durch ihren frühen K.o. könnte Kerber am Ende der French Open die Spitze der Weltrangliste verlieren. Die Schleswig-Holsteinerin zeigte sich auf dem Court Philippe Chatrier erneut formschwach und bestätigte die Eindrücke der vergangenen Wochen. Beim Vorbereitungsturnier in Rom hatte die Weltranglistenerste gleich gegen die Qualifikantin Anett Kontaveit aus Lettland (4: 6,0: 6) verloren und dabei die letzten acht Spiele in Folge abgegeben.
Im Linkshänderinnen-Duell mit Makarowa, Australian-Open-Halbfinalistin von 2015, wehrte sich Kerber zwar nach Kräften, doch wie so oft agierte sie zu passiv und wirkte frustriert. Nur fünf direkte Gewinnschläge gelangen der amtierenden US-Open-Siegerin im ersten Satz – von ihrer Galaform 2016 war sie erneut weit entfernt. Von den vorherigen elf Partien gegen die solide Makarowa hatte die Kielerin immerhin sieben gewonnen.
Auch für die Bad Oldesloerin Julia Görges ist das Turnier in der französischen Hauptstadt bereits beendet. Die Weltranglisten-51. verlor trotz starken Beginns ihr Auftaktmatch in 2: 48 Stunden mit 6: 1,3: 6,11: 13 gegen Madison Brengle (USA) . Zuletzt war Görges 2013 in der ersten Runde von Paris gescheitert. 2015 hatte sie mit dem Achtelfinal-Einzug ihr bislang bestes Ergebnis in Roland Garros erreicht.
Angelique Kerber wird am 18. Januar 1988 in Bremen geboren. Im Alter von drei Jahren zieht die Familie um nach Kiel. Dort beginnt sie mit dem Tennisspielen. Großes Talent entwickelt sie aber auch beim Schwimmen.
Die Familie wohnt über der Tennishalle, in der Kerber mehr und mehr ihr Talent unter Beweis stellt. Trainiert wird sie von ihrem aus Polen stammenden Vater Slawek. Mit 15 Jahren wird sie deutsche Jugendmeisterin und wiederholt diesen Erfolg in der Altersklasse U18 im Jahr darauf. Nach der Mittleren Reife wird sie schon 2003 Profi-Tennisspielerin.
Aller Anfang ist schwer: Mühsam muss sich Kerber auf der ITF-Tour etablieren und Punkte für die Weltrangliste sammeln. 2006 erreicht die deutsche Nachwuchshoffnung in Hasselt erstmals das Hauptfeld eines WTA-Turniers.
Na bitte: 2007 feiert Kerber vier Einzel- und zwei Doppel-Siege auf der ITF-Tour. Es folgt ein erster Achtungserfolg auf der WTA-Tour. In den Niederlanden schafft sie beim Rasenturnier in s’Hertogenbosch den Einzug in die Runde der besten Acht.
Und es geht weiter bergauf: Im selben Jahr gibt sie ihr Debüt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Doch die French Open sind für sie schon nach der ersten Runde vorbei. Auch in Wimbledon und bei den US Open scheitert die kampfstarke Norddeutsche mit polnischem Pass an ihren Auftakthürden.
2007 wird Kerber erstmals ins Fed-Cup-Team berufen. Auch der Sprung in die Top 100 der Weltrangliste gelingt. Am Ende des Jahres belegt sie Platz 84. Der steile Aufstieg gerät in der Saison darauf allerdings etwas ins Stocken, obwohl sie auf der WTA-Tour zwei Achtelfinals erreicht.
2009 sorgen Verletzungen für einen bitteren Rückschlag. Zu Beginn des Jahres zieht sich Kerber eine Knieverletzung zu, die sie vier Monate außer Gefecht setzt. “Technisch und konditionell war danach alles weg”, erzählt sie später. Der Absturz aus den Top 100 ist nicht zu verhindern; Kerber fühlt sich am Scheideweg ihrer Karriere: “Ich glaube, ich wusste nicht genau, was ich will; ich hatte nie den richtigen Plan.”
2010 sieht die Welt schon wieder besser aus. Kerber macht weiter – und wie es scheint, besser denn je. Auch bei den Grand Slams lässt sie aufhorchen, erreicht zu Beginn der Saison bei den Australian Open in Melbourne und später auch in Wimbledon jeweils die dritte Runde…
… und zieht in Bogota erstmals in ein Endspiel auf der WTA-Tour ein. Dort muss sie sich zwar der kolumbianischen Lokalmatadorin Mariana Duque Marino in zwei Sätzen geschlagen geben, aber der Aufwärtstrend ist unverkennbar. Zumal sie später in der Saison auch ins Halbfinale beim Turnier in Luxemburg stürmt.
Dem Höhenflug folgt 2011 ein kapitaler Absturz.

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