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Song Contest 2017: Portugal gewinnt zum ersten Mal den ESC

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Der 27-jährige Jazz-Sänger Salvador Sobral siegte für Portugal. Bulgarien belegt den zweiten, Moldau überraschend den dritten Platz. Nathan Trent holte für Österreich den 16. Platz.
Samstagnacht endete in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der 62. Eurovision Song Contest mit einem klaren Sieg Portugals: Zum ersten Mal ging mit der Kür des Jazzsängers Salvador Sobral Platz 1 beim ESC an den Staat von der Iberischen Halbinsel, der zuvor 48 Mal erfolglos angetreten und nie über Platz 6 hinausgekommen war. Umso eindeutiger fiel nun der Triumph mit 758 Punkten aus.
So kam der Zweitplatzierte Bulgarien auf 615 Punkte und Moldau als Dritter am Stockerl auf nurmehr 374 Punkte. Österreichs Kandidat Nathan Trent landete letztlich auf einem sehr passablen 16. Platz – der allerdings ausschließlich auf das Votum der internationalen Jurys zurückzuführen war, die insgesamt 93 Punkte an den 25-jährigen Tiroler für sein selbst geschriebenes Lied “Running on Air” vergaben. Dies verhinderte die Luftnummer – gaben die Zuschauer der 42 abstimmenden Länder Österreich doch keinen einzigen Punkt. “Natürlich ist es schon wichtig, bei den Leuten anzukommen. Ich weiß nur nicht, was ich hätte anders machen können”, zeigte sich Trent nach dem Finale nachdenklich.
Salvador Sobral indes konnte sowohl bei Jury als auch dem Publikum punkten – beide Stimmen zählen je 50 Prozent. Dabei verzichtete der 27-Jährige auf eine Choreografie im eigentlichen Sinne, sondern setzte ganz auf seine Stimme und die berührende Kraft seines fadoinspirierten Liedes “Amar pelos dois” (Lieben für zwei) , das er in seiner Muttersprache vortrug. Am Ende standen er und seine Schwester Luisa, die das Stück für ihn geschrieben hatte, gemeinsam auf der Bühne und sangen im Goldglitter das ESC-Siegerlied.
Zugleich äußerte der Spross einer Adelsfamilie nach seinem Sieg indirekt Kritik an den Kollegen: “Wir leben in einer Welt völlig austauschbarer Musik – Fast-Food-Musik ohne jeden Inhalt. Dies könnte ein Sieg für die Musik sein, für Leute, die Musik machen, die noch etwas zu sagen hat.”
Vielleicht etwas zu sagen, aber nichts zum mitreden hatte da indes Italiens Kandidat Francesco Gabbani mit seiner Italopophymne “Occidentali’s Karma”, die lange Zeit als absoluter Topfavorit auf den Titel gegolten hatte.

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