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Sam Shepard und die Dramen eines weiten Landes: Der wahre Westen

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Der US-Dramatiker und Filmstar Sam Shepard ist tot. Er war ein Gigant. Ein Nachruf.
Er gehörte zu diesen jungen Typen, die von Anfang an ein Land, eine Kultur verkörpern. Der Cowboy und der Intellektuelle, das war bei Sam Shepard kein Widerspruch. Er wird 1943 in Illinois geboren und wächst in Kalifornien auf. Er arbeitet auf einer Ranch und interessiert sich für Beckett und Jazz. Nach ersten Theatererfahrungen schreibt er 1970 das Drehbuch für Michelangelo Antonionis Film „Zabriskie Point“: Drogen, Gewalt, Hippie-Marxismus, mit Musik von Pink Floyd und Grateful Dead.
Zu der Zeit ist es offenbar egal, in welchem Medium sich der Freiheitsdrang ausdrückt. Shepard lernt Patti Smith kennen, sie werden ein Paar und arbeiten an dem Theaterstück „Cowboy Mouth“. Bis in die 1980er Jahre schafft er eine Serie von Dramen, die sich mit der amerikanischen Familie beschäftigen. Für „Buried Child“ bekommt er den Pulitzer-Preis. Robert Altman verfilmt „Fool for Love“ mit Kim Basinger und Sam Shepard in den Hauptrollen. Für Wim Wenders’ „Paris, Texas“ liefert er die Story. Wieder eine kaputte Family. Die Weite des Landes, die Hitze der Wüste (Ry Cooders flirrende Musik!) verhindern nicht diese Dramen klassischen Zuschnitts.
Sam Shepard wird zu einem stillen Riesen der amerikanischen Kultur. Mit Bob Dylan ist er auf der „Rolling Thunder“-Tour unterwegs, die dem unschuldig im Knast sitzenden Boxer Rubin „Hurricane“ Carter gewidmet ist. Später veröffentlicht Shepard das Logbuch der chaotischen Reise, auf der sich auch Allen Ginsberg gern in den Vordergrund spielt.

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