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Folter für alle Beteiligten

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“Schlag den Henssler”: TV-Koch Steffen Henssler gewinnt in seiner ersten Sendung. Leider dauert das quälend lange.
TV-Koch Steffen Henssler gewinnt die erste Ausgabe von “Schlag den Henssler”, die Nachfolgesendung von Stefan Raab. Leider dauert das quälend lange.
Es muss ja nicht gleich das Literarische Quartett sein. TV-Sendungen dürfen unbedingt auch ohne intellektuellen Anspruch einfach nur Unterhaltung bieten oder Spannung oder Humor oder sonst was. Das Problem der neuen ProSieben-Show “Schlag den Henssler” ist nur leider: Die Sendung hat sich totgelaufen, bevor sie überhaupt zu Ende ist.
“Das dauert alles viel zu lange!”, zischt Kommentator Elmar Paulke um kurz nach halb elf in der Nacht, und meint damit einzelne Bewegungsabläufe der beiden Wettkämpfer, die sich zu diesem Zeitpunkt bei einem Spiel namens “Leitersprossen” nach Leibeskräften abmühen. Was aber weder der Kommentator noch die Kämpfer noch die Zuschauer um diese Uhrzeit wissen: Das ist erst die Halbzeit der Sendung, die um eine volle Stunde überzogen wird. Erst um 1.15 Uhr ist Schluss. Erst weit nach Mitternacht also hat Steffen Henssler, bisheriger TV-Koch, seinen Herausforderer André, ansonsten Gebäudemanager, besiegt. Nach 15 Spielen, die jeweils teils über eine halbe Stunde lang dauern.
Das ist einfach zu viel des Guten – es ist Folter für alle Beteiligten. Nicht nur für die beiden Wettkämpfer, die am Ende nicht mal mehr das Wasser halten können, sondern auch für Moderator Elton, Deutschlands dienstältesten Praktikanten, für den Kommentator, der Steffen zwischendurch schon Stefan nennt, als auch für das Studiopublikum, das am Ende fordert, es möge jetzt mal voran gehen, und nicht zuletzt: für den TV-Zuschauer.

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