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Ines Geipel im Interview: "Der Sport produziert Opfer in Permanenz"

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Sport kann die Schriftstellerin und Anti-Doping-Aktivistin Ines Geipel angesichts der vielen Geschichten von Geschädigten nicht mehr genießen – und hat dennoch Hoffnung.
Frau Geipel, warum haben Sie an diesem Mittwoch mit dem „Goldenen Band der Berliner Sportpresse“ einen Preis von Sportjournalisten angenommen, obwohl Sie häufig die Jubelberichterstattung kritisieren?
Es ist ein besonderer und traditionsreicher Preis. Danke! Ich nehme ihn an, weil er in meinen Augen ein Zeichen ist, ein Impuls, mag sein, ein weiterer Anstoß. Die Profiduzer unter den Sportjournalisten gehören immer kritisiert. Die machen nur Murks. Aber es geht ja auch anders.
Ein Anstoß inwiefern?
Für die Berliner und Brandenburger Sportjournalisten ist diese Ehrung ein echter Schritt und noch immer nicht gewöhnlich. Natürlich weiß ich, dass es wunderbare und kritische Journalisten in der Branche gibt. Aber die Mehrheit moderiert sich weiterhin über das Desaster des Sports hinweg. Und da ist so ein Preis an jemanden wie mich vielleicht so etwas wie ein Hoppla. Es stört, worin man sich so prima eingerichtet hat. Das gefällt mir freilich.
Nehmen Sie in der Berichterstattung über Sport Veränderungen wahr?
Es gibt ständig Veränderungen, klar, aber ich staune doch, wie groß nach wie vor die Bereitschaft der Journalisten ist, das Märchen des Sports immer wieder neu aufzuladen.

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