Home Deutschland Deutschland — in German Migration – Rohingya sollen zurück nach Myanmar: Wollen sie das?

Migration – Rohingya sollen zurück nach Myanmar: Wollen sie das?

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Es ist laut UN die am schnellsten wachsende humanitäre Krise der Welt.
Naypyidaw (dpa) – Drei Monate nach Beginn ihrer Massenflucht nach Bangladesch sollen die Rohingya nach Myanmar zurückkehren. Die beiden Länder unterschrieben nach Mitteilungen beider Seiten eine Vereinbarung über die Rückführung der Flüchtlinge.
Einige Fragen blieben dabei offen, etwa: Was ist, wenn die Rohingya nicht zurück wollen?
Die Vereinbarung wurde nach zweitägigen Verhandlungen von Bangladeschs Außenminister Abul Hassan Mahmood Ali und U Kyaw Tint Swe, Minister im Büro von Myanmars de-facto Regierungschefin Aung San Suu Kyi, in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw unterzeichnet. Nach Angaben des Büros von Suu Kyi sollen die Rückkehrer “systematisch überprüft” werden.
Eine weitere Frage lautet: Nimmt das ehemalige Birma die Menschen tatsächlich auf, die es seit Jahrzehnten diskriminiert, und denen es die Staatsbürgerschaft verweigert? In den Mitteilungen ist von einer Rückkehr Vertriebener aus Rakhine die Rede – dem Bundesstaat, aus dem die Rohingya stammen. Das Wort “Rakhine” kommt nicht vor, denn Myanmar benutzt es grundsätzlich nicht. Das mehrheitlich buddhistische Land bezeichnet die Angehörigen der muslimischen Minderheit als illegale Einwanderer und “Bengalen” – um zu suggerieren, sie kämen aus Bangladesch.
Denkbar ist, dass Myanmar die meisten Flüchtlinge letztlich nicht aufnimmt, weil sie nicht beweisen können, dass sie aus Rakhine stammen. Viele Organisationen und Regierungen – darunter die Vereinten Nationen und neuerdings auch die USA – werfen Myanmar eine “ethnische Säuberung” an den Rohingya vor, also eine gewaltsame, systematische Vertreibung. Berichten von Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden Landminen entlang der Grenze zu Bangladesch vergraben, um die Rückkehr der Flüchtlinge zu verhindern.

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