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Urteil wird erwartet: Letzter Akt im Schlecker-Prozess

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Gut fünfeinhalb Jahre nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker wird in Stuttgart heute das Urteil gegen Anton Schlecker und seine Kinder Meike und Lars gesprochen. Was ist der Hauptstreitpunkt – und wie findet das Gericht zu seinem Urteil? Von Kolja Schwartz.
Gut fünfeinhalb Jahre nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker wird in Stuttgart heute das Urteil gegen Anton Schlecker und seine Kinder Meike und Lars gesprochen. Was ist der Hauptstreitpunkt – und wie findet das Gericht zu seinem Urteil?
Es war eine der größten Unternehmenspleiten in der deutschen Geschichte. 2012 meldete der Drogeriekönig Anton Schlecker Insolvenz an. Alle Schlecker-Filialen in Deutschland mussten geschlossen werden, fast 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Drogeriekette verloren ihren Job. Fünf Jahre später begann der Prozess gegen die Schleckerfamilie in Stuttgart. Fast neun Monate später kommt nun das Urteil.
Der Begriff ist irreführend. Anton Schlecker wird keinesfalls vorgeworfen, dass er sein Unternehmen absichtlich Pleite gehen lassen hat. Oder dass er absichtlich die Mitarbeiter von Schlecker um ihren Job gebracht hat. Selbst die Staatsanwaltschaft sah sich in ihrem Plädoyer genötigt, darauf noch einmal hinzuweisen. Eine Insolvenz als solche sei nicht strafbar. Klar ist: Das Unternehmen Schlecker hätte auch nicht gerettet werden können, wenn Anton Schlecker die ihm vorgeworfenen Taten unterlassen hätte. Wohl niemand bezweifelt zudem, dass Schlecker gerne auch heute noch ein erfolgreiches Unternehmen hätte. Der Straftatbestand heißt “Bankrott” und er soll bestrafen, wenn jemand Vermögenswerte beiseiteschafft, obwohl er weiß oder hätte wissen müssen, dass sein Unternehmen überschuldet oder zahlungsunfähig ist oder die Zahlungsunfähigkeit droht. Und genau das soll Anton Schlecker, so besagte es die Anklage, in 36 Fällen getan haben.

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