Orbáns Fidesz erringt einen klaren Sieg bei den Parlamentswahlen in Ungarn. Sogar eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament ist nicht ausgeschlossen. Lange Schlangen vor manchen Wahllokalen verzögerten die Auszählung.
Alle gegen Orbán. Doch Orbán gewinnt. In Ungarn fanden am Sonntag Parlamentswahlen statt, die Fidesz-Partei von Premierminister Viktor Orbán klar für sich gewinnen konnte. Er steht damit vor seiner vierten Amtszeit, der dritten in Folge. Selbst eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament ist noch in Reichweite – abhängig von den errungenen Direktmandaten.
Erste Ergebnisse der Wahlbehörde sprachen laut Nachrichtenagentur MTI von 49,5 Prozent der Listenstimmen für die Partei von Orbán. Die rechte Partei Jobbik erhielt demnach knapp 20 Prozent, das Bündnis aus Sozialisten (MSZP) und der Kleinpartei Parbeszed (Dialog) rund zwölf Prozent. Auch die Grünen (LMP) und die linksliberale DK sind nach diesen Angaben im Parlament vertreten. Andere Parteien konnten die vorgegebene Fünf-Prozent-Hürde bei den Listenstimmen nicht überspringen. Die Zahlen wurden bei einem Auszählungsgrad von knapp 70 Prozent bekannt gegeben.
“Ungarn hat einen großen Sieg errungen”, freute sich Orbán vor seinen Anhängern in Budapest. Dank ging auch an die im Ausland lebenden ungarische Minderheit, die “geholfen haben, die Mutternation zu verteidigen” und an die vielen freiwilligen Helfer. “Es war gut, mich euch zu kämpfen.” Hinter dem Wahlergebnis stehe eine “große Schlacht”. Orbán hatte das Votum in der Kampagne als “Schicksalswahl” dargestellt: Es gehe darum, ob Ungarn ein “Einwanderungsland” werde oder seine Identität behalten könne.
