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Menschenrechte: UN-Experten werfen Myanmar Völkermord vor

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UN-Experten sind überzeugt: Jahrzehnte hat das Militär in Myanmar Zivilisten auf brutalste Weise drangsaliert.
Genf (dpa) – Die beispiellosen Gräueltaten gegen muslimische Rohingya in Myanmar tragen nach Überzeugung von UN-Menschenrechtsexperten alle Anzeichen eines Völkermordes.
Die Ermittler verlangten in Genf, dass dem Oberbefehlshaber und fünf weiteren namentlich genannten Kommandeuren des Militärs der Prozess gemacht wird. Sie legten ihnen auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zur Last. “Die Opfer haben ein Recht auf die Wahrheit”, sagte der Chef der Untersuchungskommission, der Indonesier Marzuki Darusman.
Die Experten kritisierten auch Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie habe ihre moralische Autorität nicht genutzt, um solche Verbrechen zu verhindern.
Die Experten machen die Militärs für Morde, Massenvergewaltigungen, Folter, Versklavung, Gewalt gegen Kinder und das Niederbrennen ganzer Dörfer verantwortlich. “Die grausamen Menschenrechtsverletzungen und Misshandlungen, die in den Gliedstaaten Kachin, Rakhine und Shan begangen wurden, schockieren wegen ihrer grauenerregenden Art und Allgegenwärtigkeit”, schreiben sie. In Rakhine deuteten die Militäraktionen bei der gewaltsamen Vertreibung von hunderttausenden Rohingyas im August 2017 auf einen geplanten Völkermord hin.
Die Regierung der einstigen Militärdiktatur in Südostasien reagierte zunächst nicht. Das Militär hatte zwar nach Wahlen 2011 die Macht abgegeben, sich aber weitreichenden Einfluss gesichert. Es kontrolliert Schlüsselministerien, und das Militär unterliegt nicht der zivilen Kontrolle. Suu Kyi führt seit 2016 die Regierung.

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