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Merkels Mehrheitsmacher

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Erstmals muss sich Volker Kauder als Unions-Fraktionschef einem Gegenkandidaten stellen. Pragmatisch und durchsetzungsfähig hielt er CDU und CSU zusammen – doch die Geschlossenheit hat Risse. Porträt von Oliver Böhm.
Erstmals muss sich Volker Kauder als Unions-Fraktionschef einem Gegenkandidaten stellen. Pragmatisch und durchsetzungsfähig hielt er CDU und CSU zusammen – doch die Geschlossenheit hat Risse.
Von Oliver Böhm, ARD-Hauptstadtstudio
4691 Tage. Volker Kauder hält damit einen Rekord, so lange wie er war noch niemand Chef der Unions-Fraktion. Jahrelang führte er die Abgeordneten von CDU und CSU unangefochten. Doch schon bei der letzten Abstimmung, kurz nach der Bundestagswahl 2017, gab es Gegenwind. Etliche Unionspolitiker verweigerten ihm die Gefolgschaft. Und jetzt gibt es mit Ralph Brinkhaus erstmals sogar einen Gegenkandidaten.
Während das für CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer ein Ausdruck von demokratischer Normalität ist, reagierte der 69-jährige Kauder schmallippig: “Ich glaube, dass eine Kandidatur in Demokratien immer etwas ist, was dazugehören kann – nicht unbedingt muss, aber kann. Und dewegen sehe ich mich dadurch überhaupt nicht beschädigt.”
Merkel und Kauder gelten seit 2005 als Gespann
Das Ergebnis heute wird sehr wohl auch ein Meinungsbild darüber sein, wie die Unionsfraktion zu Kanzlerin Angela Merkel steht. Denn Merkel und Kauder gelten seit 2005 als ein Gespann. Kauder organisiert für Merkel die Mehrheiten – und wenn die beiden doch mal unterschiedlicher Auffassung sind, finden sie Lösungen.
“Wenn einer ein Anliegen hat, ruft er den anderen an und sagt: Angela oder Volker, wir müssen mal über dies oder jenes reden”, beschreibt Kauder selbst das Verhältnis.

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