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Wahlkampf-Parteitag: Für die CSU steht der Feind jetzt rechts

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Bei ihrem Parteitag hat die CSU angesichts abstürzender Umfragen ihre Anhänger auf einen harten Wahlkampf-Endspurt eingeschworen. Die Parteispitze positioniert die CSU entschieden gegen die Grünen und ganz besonders gegen die AfD.
München Bei ihrem Parteitag hat die CSU angesichts abstürzender Umfragen ihre Anhänger auf einen harten Wahlkampf-Endspurt eingeschworen. Die Parteispitze positioniert die CSU entschieden gegen die Grünen und ganz besonders gegen die AfD.
Bemerkenswert für die drohenden Abrechnungen im Fall einer Niederlage war die fast 90-minütige Rede des Regierungschefs und Spitzenkandidaten Markus Söder. Er erwähnte seinen Amtsvorgänger und CSU-Chef Horst Seehofer lobend nur mit seinen zurückliegenden Leistungen als Ministerpräsident. Zu seiner aktuellen Arbeit als Parteichef und Mitglied des Bundeskabinetts merkte er lediglich an, dass der Rückenwind aus Berlin „so richtig nicht spürbar“ sei. Selbst in der Schlussphase seiner Rede, als Söder Dank für viele, viele Parteifreunde für den laufenden Einsatz äußerte und sogar die ehemaligen Vorsitzenden hervorhob, sparte er Seehofer völlig aus.
Vor dem Parteitag hatte auch Ex-CSU-Chef Erwin Huber bereits Seehofer als potenziellen Schuldigen markiert. Beim Applaus war die Sympathie der Delegierten ebenfalls eindeutig auf Söder konzentriert. Im letzten Teil von Seehofers Auftritt nahm das Begleitgemurmel im Saal des Postpalastes in München ständig zu. Doch noch hat sich Seehofer nicht verabschiedet. Er kennt auch die Tricks, um im Mittelpunkt zu bleiben. So lautete sein Schlussappell am Ende seiner Rede: „Steht auf, wenn Ihr für Bayern seid“ – und organisierte sich den stehenden Applaus damit selbst.
Zwar wurde seine Stimme schon nach 20 Minuten leicht brüchig. Doch den Beifall kommentierte er mit einer klaren körperlichen Botschaft: Er stieg währenddessen auf einen Stuhl, um besser gesehen zu werden – und sicherlich auch, um immer wiederkehrenden Spekulationen über seine Fitness entgegenzutreten.
Vor allem bleibt er einflussreich in Berlin und derjenige, der das Schicksal der Regierung Merkel mit in der Hand hat.

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