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Frankreichs Schuldenberg wächst wegen Lockdown, Nestlé erwirbt Hersteller von Fertiggerichten, Coop besetzt die Spitzenposten neu – und weitere Wirtschaftsmeldungen

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Frankreichs Schuldenberg wächst wegen Lockdown (Reuters) Die französische Regierung rechnet wegen der hohen Kosten für den gerade begonnenen zweiten Lockdown im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit einer weiter steigenden Staatsverschuldung. Die Verbindlichkeiten dürften in diesem Jahr bei 119,8 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen, sagte Finanzminister Bruno Le Maire der Zeitung «Le Parisien» am Samstag (30.10). Bisher war er von 117,5 Prozent ausgegangen. Die EU-Regeln sehen eigentlich eine Obergrenze von lediglich 60 Prozent zu. In Frankreich begann am Freitag ein einmonatiger Lockdown, nachdem die Zahl der Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen war. In den vergangenen 24 Stunden kamen 49 215 neue Fälle hinzu, rund 1500 mehr als am Donnerstag. Um Unternehmen für die entstehenden Umsatzeinbussen zumindest teilweise zu entschädigen, will die Regierung zusätzliche 20 Milliarden Euro ausgeben. Die jüngsten Massnahmen zur Eindämmung des Virus dürften die zweitgrösste Volkswirtschaft der Währungsunion zum Jahresende bremsen. Im Gesamtjahr 2020 werde das Bruttoinlandprodukt wohl um 11 Prozent einbrechen, sagte der Minister. Er hoffe dann auf ein ordentliches Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr. Nestlé USA erwirbt Freshly Nestlé hat den führenden Lieferdienst von frisch zubereiteten Mahlzeiten in den USA erworben. Die Transaktion bewertet das 2015 gegründete Unternehmen Freshly mit 950 Millionen Dollar und einer zusätzlichen, erfolgsabhängigen Earnout-Komponente von bis zu 550 Millionen Dollar. Der Kauf wurde am 30. Oktober 2020 unterzeichnet und vollzogen. Das gab Nestlé am Freitag (30.10.) bekannt. Freshly liefert pro Woche rund eine Million Fertiggerichte an Kunden aus. Coop besetzt die Spitzenposten neu Joos Sutter wechselt von der Geschäftsleitung ins Präsidium. (awp/sda) Bei Coop kommt es zu einem Wechsel an der Spitze. Der Verwaltungsrat des Detailhandelsriesen hat Philipp Wyss als Vorsitzenden der Geschäftsleitung nominiert. Auch auf dem Posten des Verwaltungsratspräsidenten kommt es zu einer Rochade. Der bisherige Coop-Chef Joos Sutter soll im Frühjahr Hansueli Loosli ablösen. SNB klar auf Gewinnkurs – Kantone können hoffen Die Schweizerische Nationalbank profitiert von der Börsenentwicklung im dritten Quartal. (awp/sda) Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den ersten neun Monaten 2020 schwarze Zahlen geschrieben. Damit steigen die Chancen, dass Bund und Kantone für 2020 in den Genuss der Maximalausschüttung aus den SNB-Reserven kommen. Konkret weist die SNB für die Periode von Januar bis September 2020 einen Gewinn von 15,1 Milliarden Franken aus, wie sie am Freitag mitteilte. Der Gewinn stammt fast vollständig aus dem dritten Quartal, das mit einem Plus von 14,3 Milliarden endete. Die Vereinbarung zwischen dem Bund und der SNB sieht vor, dass für 2020 ein maximaler Betrag von 4 Milliarden Franken an Bund und Kantone ausgeschüttet wird, wenn die Ausschüttungsreserve 40 Milliarden Franken überschreitet. Aktuell – d.h. inklusive dem Gewinn aus der Neunmonatsperiode – liegt diese bei fast 100 Milliarden Franken. Hoher Verlust möglich Das heisst, die SNB könnte im vierten Quartal einen Verlust von fast 60 Milliarden Franken machen, ohne dass sich an der maximalen Ausschüttungshöhe etwas ändern würde. Hundertprozentig ausschliessen kann man das allerdings nicht. So musste die Nationalbank etwa allein im ersten Quartal dieses Jahres wegen des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Börsencrashs und des damit zusammenhängenden Frankenanstiegs einen Verlust von über 38 Milliarden ausweisen. Die jüngste Entwicklung an den Finanzmärkten lässt zwar ein deutliches Minus der SNB im vierten Quartal erwarten – damit sie aber einen Verlust von 60 Milliarden einfährt, müsste es zu einen sehr massiven Einbruch an den Börsen kommen. Folgen der Geldpolitik Das Ergebnis der SNB ist bekanntlich vor allem eine Folge ihrer Geldpolitik. Um den Franken zu schwächen bzw. nicht zu stark werden zu lassen, hat sie neben der Einführung der Negativzinsen vor allem ihre Devisenreserven in den vergangenen Jahren stark erhöht und damit Anleihen und Aktien in verschiedenen Währungen gekauft. Letztes Jahr etwa hatte sie damit zwar einen Gewinn von 49 Milliarden Franken erzielt, in anderen Jahren aber auch hohe Verluste erlitten. Die SNB betonte denn am Freitag wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich. Detailzahlen Im Detail erzielt die SNB auf ihren Fremdwährungspositionen im Neunmonatszeitraum einen Gewinn von 5,3 Milliarden Franken. Dieser setzt sich aus sehr gegensätzlichen Entwicklungen zusammen. So erzielte die SNB Zins- und Dividendenerträge von 8,7 Milliarden, dazu kamen Kursgewinne auf Zinspapieren und Aktien von 18,8 Milliarden. Dem standen allerdings wegen des Frankenanstiegs zu den wichtigsten Währungen wechselkursbedingte Verluste von 22,3 Milliarden Franken gegenüber. Auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand gab es für die SNB einen Bewertungsgewinn von 9,1 Milliarden. Und auf den Frankenpositionen erzielte sie ein Plus von 1,0 Milliarden, das im Wesentlichen aus den Negativzinsen auf Girokontoguthaben der Banken resultierte.

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