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Der VW-Chef scheucht Wolfsburg auf

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VW-Chef Herbert Diess macht Druck für einen härteren Sparkurs bei Volkswagen. In den nächsten Wochen wird bei dem Autobauer hart um Investitionen gepokert. Im Mittelpunkt steht dabei das Wolfsburger Werk, das droht, im Konzernumbau den Anschluss zu verlieren.
Wolfsburg. VW-Chef Herbert Diess macht wieder Druck für einen härteren Sparkurs bei dem Autobauer. Wenn vor allem das Wolfsburger Stammwerk nicht wettbewerbsfähiger werde, stünden 30.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, sagte er nach Angaben von Insidern in einer Aufsichtsratssitzung Ende September. Bestätigen wollte das sein Sprecher nicht, aber: „Es steht außer Frage, dass wir uns angesichts der neuen Marktteilnehmer mit der Wettbewerbsfähigkeit unseres Werks in Wolfsburg befassen müssen.“ Es gebe jedoch keine „konkreten Szenarien“. Ein Sprecher des Betriebsrats sagte, dass es zwar Handlungsbedarf gebe. Ein Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen sei jedoch „absurd und entbehrt jeder Grundlage“. Der Konzern beschäftigt weltweit 660.000 Menschen. Diess bezog sich aber auf die rund 120.000 Mitarbeiter der Marke VW in Deutschland – es würde also um jeden vierten Job gehen. Der „neue Marktteilnehmer“, den Diess seinen Leuten stets als Vorbild und Bedrohung vorhält, ist Tesla. Der E-Autobauer bekommt inzwischen auch die Produktion besser in den Griff, als die etablierten Hersteller erwartet hatten. Das neue Tesla-Werk in Grünheide dürfte Maßstäbe in effizienter Autoproduktion setzen. Das Timing des Konzernchefs ist kein Zufall: Bei VW läuft aktuell die jährliche Planungsrunde für die Investitionen der nächsten fünf Jahre. Rund 150 Milliarden Euro sind über alle Marken und Standorte des Weltkonzerns zu verteilen. Entsprechend hart wird gekämpft, bevor der Aufsichtsrat Mitte November den Plan absegnet. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das Wolfsburger Werk, das droht, im großen Konzernumbau den Anschluss zu verlieren. Der Betriebsrat hat bereits den Bau eines zusätzlichen Elektroautos am Stammsitz gefordert. Diess dürfte auf Kostensenkungen und Strukturveränderungen dort pochen, bevor neue Projekte nach Wolfsburg vergeben werden.

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