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Kaliningrad beklagt weiter Sanktionsdruck – und droht

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Die von EU- und Nato-Staaten eingeschlossene russische Ostsee-Exklave Kaliningrad klagt über bedrohliche Folgen der Sanktionen. Brüssel hat schon eingelenkt. Aber Moskau sieht keine Lösung – und droht.
Erstellt: 28.08.2022Aktualisiert: 28.08.2022, 14:12 Uhr
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Die von EU- und Nato-Staaten eingeschlossene russische Ostsee-Exklave Kaliningrad klagt über bedrohliche Folgen der Sanktionen. Brüssel hat schon eingelenkt. Aber Moskau sieht keine Lösung – und droht.
Kaliningrad – Nicht einmal in der Sommerfrische in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad um die frühere Stadt Königsberg ist der Krieg des Landes gegen die Ukraine ganz zu vergessen. Viele Russen verbringen hier umgeben von den Nato- und EU-Staaten Litauen und Polen die Ferien an den hellen Sandstränden. Doch der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow ist alles andere als in Urlaubsstimmung. Seit Monaten sieht sich der 35-Jährige mit den Folgen der EU-Sanktionen im Zuge von Russlands Angriff auf die Ukraine konfrontiert – und beklagt, die Entwicklung in dem Gebiet mit rund einer Million Einwohnern werde gebremst.
Der Politiker, der in der auch als Geburtsort des Philosophen Immanuel Kant bekannten Stadt regiert, war 2018 einer der Gastgeber der Fußball-WM. Das Weltereignis führte zu einem Bauboom, weil viele reiche Moskauer oder St. Petersburger die Schönheit der russischen Ostsee entdeckten. Nun klagt Alichanow bei einer Kaliningrad-Diskussionsrunde des Moskauer Valdai-Forums darüber, dass er wegen der Sanktionen nicht mehr genügend Zement, Metall und Baumaterialien in die Region bekomme. „Vieles muss jetzt aufwendig und teuer per Schiff geliefert werden“, sagt Alichanow, der am 11. September bei Russlands Regionalwahlen wiedergewählt werden will.
Die Lage ist verfahren. Zwar stellte die EU im Juli nach Protesten und Drohungen Russlands klar, dass die Sanktionen nicht zu einem Transitstopp führen dürften.

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