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Nach Beschuss von AKW Saporischschja: Schwere Vorwürfe von Selenskyj – „Akt des Terrorismus“

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Das besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist beschossen worden. Von wem, darüber streiten die Kriegsparteien. Alle Infos im News-Ticker.
Erstellt: 06.08.2022Aktualisiert: 06.08.2022, 07:08 Uhr
Von: Bettina Menzel, Stephanie Munk, Andreas Schmid, Fabian Müller
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Das besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist beschossen worden. Selenskyj fordert nun neue Sanktionen für Russland. Alle Infos im News-Ticker.
Update vom 5. August, 6.42 Uhr: Nach dem Beschuss des Atomkraftwerk-Geländes Saporischschja machen sich Russland und die Ukraine gegenseitig dafür verantwortlich. Das größte Atomkraftwerk Europas liegt im von Russlands Truppen besetzten Teil der Südukraine. In den vergangenen Kriegsmonaten kam es dort schon mehrfach zu brenzligen Situationen.
Präsident Selenskyj sprach von einem „Akt des Terrorismus“ durch die russische Seite. Er forderte neue Sanktionen, die gezielt die Nuklearindustrie des Nachbarlandes treffen sollten. Und das Außenministerium in Kiew warnte: Sollte ein Reaktor im Betrieb getroffen werden, seien die möglichen Folgen „gleichbedeutend mit dem Einsatz einer Atombombe“.
„Wer nukleare Bedrohungen für andere Völker schafft, ist definitiv nicht in der Lage, Nukleartechnologie sicher einzusetzen“, so Selenskyj in der Nacht zum Samstag. Konkret verlangte er zum Beispiel Strafmaßnahmen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich die Internationale Atomenergiebehörde IAEA besorgt gezeigt angesichts der Lage um das Kraftwerk. Eine Inspektion zur Prüfung der technischen Sicherheit sei dringend erforderlich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Doch momentan sei es sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen.
Update vom 5. August, 19.36 Uhr: Am Freitag ist das besetzte ukrainische Atomkraftwerks Saporischschja beschossen worden. Die Kriegsparteien machen sich gegenseitig verantwortlich.
Moskau und Kiew haben sich gegenseitig den Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. Am Freitagnachmittag habe die ukrainische Armee das Werksgelände beschossen, meldeten mehrere russische Agenturen unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der sich das Kraftwerk befindet.
Zwei Stromleitungen seien unterbrochen worden und ein Feuer ausgebrochen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite hieß es hingegen, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen.
Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit. Ein Block des Atomkraftwerks sei heruntergefahren worden.
Update vom 5. August, 14.33 Uhr: In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw wird für die Suche nach Helfern der russischen Armee eine mehr als zweitägige Ausgangssperre verhängt. „Am Wochenende wird die Stadt geschlossen, kaufen Sie rechtzeitig Wasser und Lebensmittel. Wir arbeiten, darunter in Bezug auf die Kollaborateure“, sagte Gouverneur Witalij Kim am Freitag in einer Videobotschaft. Die allgemeine Ausgangssperre gilt demnach von Freitag 23 Uhr Ortszeit (22 MESZ) bis Montag 5 Uhr Ortszeit (4 MESZ).
Der Gouverneur hatte die Sperre bereits im Juli angekündigt. Für Hinweise auf Artilleriebeobachter, die das russische Feuer auf Objekte in der Stadt lenken, hatte der 41-Jährige zudem eine Prämie von umgerechnet knapp 100 Euro ausgelobt. Mykolajiw wird beinahe täglich aus rund 25 Kilometern Entfernung von der russischen Armee mit Raketen beschossen. Den Behörden zufolge werden dabei fast ausschließlich zivile Objekte getroffen.
Update vom 5. August, 12.42 Uhr: Erhält die russische Armee im Ukraine-Krieg bald massive Unterstützung aus Nordkorea? Einerseits könne das benachbarte Land Hunderttausend Streitkräfte zur Verstärkung stellen, andererseits beim Wiederaufbau der besetzten Donbass-Gebiete helfen, die nach den Kämpfen in Schutt und Asche liegen. Über das Angebot von Machthaber Kim Jong-un entbrannte eine Debatte im russischen Staatsfernsehen, der Mitschnitt wurde per Twitter veröffentlicht.
Update vom 5. August, 9.40 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste gefährden Aktionen der russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Moskaus Absichten im Hinblick auf das größte Atomkraftwerk in Europa seien fünf Monate nach Beginn des Krieges noch immer unklar, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Russen setzten wohl Artillerieeinheiten in den an das Kraftwerk angrenzenden Gebieten ein, um ukrainische Regionen westlich des Dnipro-Flusses anzugreifen. Womöglich nutzten sie dabei den Hochsicherheitsstatus des Kraftwerkgeländes aus, um sich und ihre Ausrüstung vor nächtlichen ukrainischen Gegenangriffen zu schützen, hieß es.
Update vom 5. August, 9.30 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben im Gebiet Donezk eine größere Offensive gestartet. „Im Raum Donezk führt der Feind eine Angriffsoperation Richtung Bachmut und Awdijiwka durch“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Mit den Gefechten versuchen die russischen Truppen demnach, sich in eine gute Ausgangsposition für die Eroberung der Städte Soledar und Bachmut zu bringen und ihre Kontrolle auf das Gebiet westlich von Donezk zu erweitern.
Laut dem Generalstab sind die Gefechte vor Bachmut aber ergebnislos verlaufen. Vor Awdijiwka hingegen, direkt nördlich an Donezk angrenzend, hielten die Kämpfe an. Unabhängig sind die Berichte nicht zu überprüfen. Schon in den vergangenen Tagen hatten die Kampfhandlungen in der Region nach einer kürzeren Pause wieder an Schärfe zugenommen.
Update vom 5. August, 7.10 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben von russischer Artillerie beschossen worden. Drei Stadtteile seien Ziel der Angriffe gewesen, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow im Nachrichtenkanal Telegram. Nach ersten Erkenntnissen seien drei Menschen verletzt worden. „Ich bitte alle, in Schutzräumen zu bleiben und maximal vorsichtig zu sein“, schrieb er. Die ukrainische Armee hat russische Truppen zwar von der zweitgrößten Stadt des Landes abgedrängt; sie ist aber nicht ganz außer Reichweite der russischen Artillerie.
In dem von russischen Truppen eroberten Gebiet Luhansk haben ukrainische Partisanen angeblich zwei Kollaborateure in einem Auto beschossen und verletzt. Es handele sich um den Bürgermeister der Stadt Bilowodsk und dessen Stellvertreterin, schrieb der ukrainische Gouverneur des Gebiets, Serhij Hajdaj. In der ebenfalls besetzten Stadt Cherson im Süden erkrankte der Leiter der regionalen Besatzungsverwaltung, Wladimir Saldo, plötzlich und kam in ein Krankenhaus, wie russische Agenturen meldeten
Update vom 4. August, 18.55 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter intensive Kämpfe bei den Städten Bachmut und Awdijiwka. Nordöstlich und östlich der Nachbarstädte Soledar und Bachmut seien am Donnerstag russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Südlich von Bachmut dauerten die Kämpfe an. Zuvor hatte Brigadegeneral Olexij Hromow eingeräumt, dass sich ukrainische Truppen dort aus dem Dorf Semyhirja zurückziehen mussten.

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