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Messerangriff und Haftbefehl wegen Mord: Was wir nach dem Tod der 14-Jährigen wissen – und was nicht

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Haftbefehl wegen Mord bei Ulm: Was nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg bekannt ist – und was nicht.
Erstellt: 06.12.2022, 18:47 Uhr
Von: Kathrin Reikowski
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Am Montag wurden zwei Mädchen auf dem Schulweg mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige verstarb danach im Krankenhaus. Gegen den Täter wurde Haftbefehl erlassen.
Illerkirchberg (Ulm) – Am Montag sind in Illerkirchberg bei Ulm (Baden-Württemberg) zwei Mädchen auf dem Schulweg von einem Mann angegriffen worden. Ein 14-jähriges Mädchen starb mittags im Krankenhaus, die 13-jährige Begleiterin überlebte mit schweren Verletzungen und ist außer Lebensgefahr. Der Mann konnte von der Polizei festgenommen werden. Weil er in einer Unterkunft für Geflüchtete lebte, wird die Tat zum Politikum.
Die Polizei appellierte in ihrer Mitteilung nach der Tat, „keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten“. Ihr sei bewusst, „dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren“. Was über die Tat und ihre Hintergründe bekannt ist – und was nicht.
Der tödliche Messerangriff in Illerkirchberg hat mehrere Dimensionen:
Zunächst: Zum Tathergang haben Polizei und Staatsanwaltschaft bisher nur veröffentlicht, dass ein Mann am Montag zwei Mädchen auf dem Schulweg angegriffen und schwer verletzt hat. Eines der Opfer, ein 14-jähriges Mädchen, musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später. Mehr ist noch nicht bekannt.
Eine Obduktion der Leiche ergab, dass das Mädchen an Blutungen durch . Gegenüber dem SWR sprach ein Augenzeuge von lauten Geräuschen an einer Ampel, und dass er mit der Begleiterin der 14-Jährigen habe sprechen können. Die 13-Jährige kam danach schwer verletzt in ein Krankenhaus. Immer wieder ist von einem Messerangriff die Rede, offiziell bestätigt ist auch das nicht.
Danach soll der mutmaßliche Täter in eine Geflüchtetenunterkunft gelaufen sein, wo er – gemeinsam mit zwei anderen Männern – festgenommen wurde. Die beiden anderen Männer sind wieder auf freiem Fuß. Der mutmaßliche Täter kam mit ebenfalls schweren Stichverletzungen ins Krankenhaus, wo er unter Polizeibewachung operiert wurde. Am Morgen machte er von seinem Recht zu schweigen Gebrauch und äußerte sich nicht zur Tat.
Zu allen weiteren Details des Tathergangs hat die Polizei noch keine Erkenntnisse veröffentlicht. Es ist etwa nicht bekannt, ob sich der Mann und die beiden Opfer kannten. Laut baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU) gibt es keine Hinweise, dass der Mann aus religiösen Motiven gehandelt haben könnte.
Das getötete Mädchen soll 14 Jahre alt gewesen sein und gemeinsam mit ihrer Begleiterin auf dem Schulweg. Die alevitische Gemeinde Ulm veröffentlicht auf ihrer Facebook-Seite Worte des Beileids an die Familie und gab bekannt, eine Trauerfeier ausrichten zu wollen. Das Mädchen soll Deutsche gewesen sein, ihre Familie stammte aber offenbar aus der Türkei und ist Mitglied der Gemeinde.
Das zweite angegriffene Mädchen habe nach Informationen eines Polizeisprechers die Nacht im Krankenhaus verbracht und sei medizinisch soweit versorgt. Die 13-Jährige sei so schwer verletzt worden, dass in ihrem Fall gegebenenfalls auch der Verdacht des versuchten Mordes im Raum stehe. Ihre psychische Verfassung sei schwierig, weil sie vom Tod ihrer Freundin erfahren habe.

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