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Ringen um Klima: Klimakrise spitzt sich zu – Welche Rolle spielt Deutschland?

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Die Erdtemperatur steigt auf einen Höchstwert und die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt wählt einen Mann zum Präsidenten, der Ölbohrungen ausbauen will. Was tun?
© Bernd Weißbrod/dpa
Die Erdtemperatur steigt auf einen Höchstwert und die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt wählt einen Mann zum Präsidenten, der Ölbohrungen ausbauen will. Was tun?
Heute, 08:09 Uhr
Überschwemmungen, Dürren, Hitzeextreme – der Klimawandel zeigt sich immer deutlicher. Zugleich stieg der weltweite Treibhausgas-Ausstoß 2023 laut UN-Umweltprogramm um 1,3 Prozent und damit schneller als in den zehn Jahren vor Corona. Mit der Wahl Donald Trumps bekommen die USA nun einen Präsidenten, der verstärkt Öl fördern will und sich in seiner ersten Amtszeit vom Pariser Klimaabkommen abgewendet hat. Kann Deutschland langfristig gesehen da noch etwas bewegen?
Stimmt nicht. Deutschland hat zwar nur rund ein Prozent der Weltbevölkerung, doch zugleich produzierte 2022 jeder Deutsche pro Kopf im Schnitt immer noch rund 1,7-mal mehr CO2 als ein Durchschnittsbürger der Erde, wie aus dem Statistikportal Our World in Data hervorgeht. Mit etwa 1,8 Prozent der weltweiten Emissionen stand es an achter Stelle.
Deutschland habe eine besondere Verantwortung beim Klimaschutz, sagt Niklas Höhne vom NewClimate Institute in Köln. „Wir sind eins der reichsten Länder der Welt, eins auch mit der höchsten Wirtschaftskraft und deswegen müssen wir sozusagen als Vorreiter vorangehen, damit andere nachziehen können.“ Zum einen könne Deutschland dann rein diplomatisch andere Länder dazu bewegen, zum anderen könne man Technologien entwickeln, die dann von anderen Ländern umgesetzt werden. „Wir haben, wenn man eben Vorreitertechnologien nimmt, einen großen Einfluss.“
So habe Deutschland die erneuerbaren Energien finanziell extrem gefördert und tue es immer noch, was zu einem so günstigen Preis von Wind- und Solarkraft geführt habe, dass sie weltweit genutzt würden. Dazu habe Deutschland wesentlich beigetragen und tue das eben heute noch. „Das ist sozusagen die größte Klimaschutzmaßnahme überhaupt weltweit.“ Eine mögliche CDU/CSU-Regierung wird die aktuelle Förderung nach Ansicht Höhnes umbauen, sie aber nicht generell abschaffen.
Deutschland habe als Teil der EU auch Einfluss auf deren politische Gesetzgebung „und die EU wiederum ist so groß, dass sie eben auch eine Macht hat“, sagt Höhne. So dürften bestimmte Produkte nur in die EU importiert werden, wenn sie klimafreundlich produziert worden seien oder es seien Zollgebühren fällig. „Das bedeutet, es wird sich jeder überlegen, der weltweit so was produziert, ob das nicht auch klimafreundlich geht, um überhaupt am EU-Markt teilnehmen zu können.“
Mit der Wahl Trumps komme Deutschland nun umso mehr eine Vorreiterrolle zu.

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