Ein junger Schwarzer stirbt durch Polizeischüsse von hinten. Zum Gedenken versammeln sich Tausende. Sie haben Fragen und Forderungen.
Berlin. Ein junger Schwarzer stirbt durch Polizeischüsse von hinten. Zum Gedenken versammeln sich Tausende. Sie haben Fragen und Forderungen.
Ein Polizist erschießt einen jungen Mann von hinten. Mitten in der Oldenburger Fußgängerzone. Am frühen Ostersonntag. Der gewaltsame Tod des 21 Jahre alten Lorenz macht viele Menschen fassungslos. Die Tat bewegt Jugendliche, Frauen und Männer über die Grenzen der niedersächsischen Stadt hinweg.
Zu einer Kundgebung und Demonstration wenige Tage nach den tödlichen Schüssen kommen Tausende Menschen. Die Polizei schätzt die Zahl auf 8.000 bis 10.000. Es sind Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Hautfarbe. Alle fragen sich: Warum musste dieser junge schwarze Mann sterben?
Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Demonstration in der Oldenburger Innenstadt halten Schilder hoch. Manche klagen an: „Er wurde ermordet. Kein Vergeben. Kein Vergessen.“ Andere formulieren mit Fragezeichen: „Tödliche Gewalt? Oder tödlicher Rassismus?“ Einig sind sich alle im Gedenken an Lorenz und andere Opfer von tödlicher Polizeigewalt in Deutschland, die namentlich erwähnt werden. Auf Bitten eines Redners schweigt die Menge – für viele ein emotionaler Moment.
Rednerinnen und Redner sowie zahlreiche Menschen im Publikum kritisieren strukturellen Rassismus. Tödliche Polizeigewalt treffe vor allem schwarze Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund, sagen sie. Dies müsse aufhören. Alle Taten müssten lückenlos aufgeklärt werden.
Wie es zu tödlichen Schüssen auf den 21 Jahre alten Lorenz kam, ist bislang unklar.
Home
Deutschland
Deutschland — in German Oldenburg: Tausende demonstrieren nach tödlichen Polizeischüssen