Die Corona-Maskenbeschaffung landet vor Gericht: In Klagen gegen den Bund geht es um einen Milliarden-Schaden. Bald steht ein wegweisendes Urteil an.
Stand: 02.11.2025, 07:15 Uhr
Von: Andreas Schmid
KommentareDruckenTeilen
Die Corona-Maskenbeschaffung landet vor Gericht: In Klagen gegen den Bund geht es um ausbleibende Zahlungen und einen Schaden in Milliardenhöhe. Bald steht ein wegweisendes Urteil an.
Frühjahr 2020: Deutschland befindet sich im ersten Corona-Lockdown. Wer das Haus verlässt, trägt eine FFP2-Maske – der Mund-Nasen-Schutz prägt das Straßenbild einer Nation im Ausnahmezustand. Der Bedarf ist enorm, der politische Druck immens. Das Bundesgesundheitsministerium unter der Führung des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) reagiert mit massiven Einkäufen – und legt damit den Grundstein für ein „Drama in Milliardenhöhe“, das bis heute nachwirkt. Der Bund hatte viel zu viele Masken eingekauft, große Teile vernichtet und sie in etlichen Fällen bis heute nicht bezahlt.
Um schnell große Mengen zu beschaffen, setzte Spahns Ministerium auf ein sogenanntes Open-House-Verfahren: Jedes Unternehmen, das Masken für 4,50 Euro pro Stück liefern konnte, bekam den Zuschlag. Hunderte Firmen meldeten sich, was zu chaotischer Abwicklung führte. Das vom Bund beauftragte Logistikunternehmen Fiege aus Spahns Heimat hatte bald keine Kapazitäten mehr – und der Bund zu viele Masken. Das Ausmaß der Fehlplanung ist dramatisch: Der Bundesrechnungshof konstatierte eine „massive Überbeschaffung“. Rund drei Milliarden Masken wurden vernichtet – mehr als die 2,1 Milliarden verteilten.
„Im Ergebnis war der überwiegende Teil der gekauften Schutzmasken ohne Nutzen für die Pandemiebekämpfung“, bilanziert der Bundesrechnungshof.
Home
Deutschland
Deutschland — in German „Drama in Milliardenhöhe“: Spahns Masken-Deals könnten teure Folgen für Steuerzahler haben