Start Deutschland Deutschland — in German Vor der Groko-Entscheidung: Warum nicht nur die SPD große Probleme hat

Vor der Groko-Entscheidung: Warum nicht nur die SPD große Probleme hat

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Die SPD wackelt. Doch für die anderen Parteien besteht kein Grund zur Häme – auch bei ihnen läuft es derzeit nicht rund. Ein Überblick.
Als sich Angela Merkel für ihre vierte Kandidatur entschied, spielte „Stabilität“ als Wert und Begriff eine zentrale Rolle. Nach dem Trump-Schock erschien die Kanzlerin auch vielen parteipolitischen Gegnern als Hort der Verlässlichkeit. Seit dem Wahltag hat dieses Bild Risse, und sie werden mit jedem weiteren Tag ein bisschen breiter, den sich die Regierungsbildung hinzieht. Lässt der SPD-Parteitag oder später die SPD-Basis auch den zweiten Anlauf platzen, wäre ihr Ruf als geschickte Maklerin bedroht. Wer Stabilität verspricht, sie aber nicht liefern kann, bekommt unabhängig von der Schuld am Chaos ein Problem.
Für die CDU stellt sich dann die Frage: Trotzdem weiter mit Merkel? Für die große Mehrheit der CDU-Führungsleute lautet die Antwort derzeit: Mit wem sonst? Wer sonst sollte ein mehrstufiges Kanzlerwahlverfahren stoisch durchstehen, danach eine – kurze – Zeit als Minderheitskanzlerin regieren oder den Bundespräsidenten gleich von Neuwahlen überzeugen? Mit wem sonst sollte die Union dann so kurzfristig antreten? Doch unter der geschlossenen Oberfläche der CDU nutzt sich das Stabilitätsargument ab. Mit jedem Tag etwas mehr. bib
Im CSU-Vorstand haben sie die Sondierungsergebnisse mit der SPD zwar in beeindruckender Geschlossenheit abgesegnet. Doch auch bei den Christsozialen läuft es nicht so rund, wie es ihr Spott über den „Zwergenaufstand“ bei den Sozis glauben machen soll. Nach dem Desaster bei der Bundestagswahl steht Mitte Oktober mit der Landtagswahl der entscheidende bayerische Urnengang an, und in aktuellen Umfragen eiert die erfolgsverwöhnte Partei immer noch bei 40 Prozent herum.

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