Start Deutschland Deutschland — in German Nicolás Maduro zementiert seine Macht in Venezuela

Nicolás Maduro zementiert seine Macht in Venezuela

191
0
TEILEN

Venezuela steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. In einer zweifelhaften Wahl lässt sich der autoritäre Präsident Maduro für weitere sechs Jahre im Amt bestätigen.
Venezuela steht am Abgrund – doch im Präsidentenpalast Miraflores heißt es erstmal: „Weiter so“. Obwohl die Inflation durch die Decke geht, die Regale in den Supermärkten meist leer bleiben und Hunderttausende Menschen bereits die Flucht ergriffen haben, lässt sich Staatschef Nicolás Maduro in einer umstrittenen Wahl für weitere sechs Jahre im Amt bestätigen.
Nach Angaben des Wahlamtes haben 5,8 Millionen der 20,5 Millionen Wahlberechtigten im Land für Maduro gestimmt. Das sind zwar weit weniger, als die zwölf Millionen Stimmen, die der Präsident zuletzt von seinen Anhängern gefordert hatte. Für einen sicheren Sieg gegen chancenlose Konkurrenten reicht es aber immer noch locker.
Mit markigen Worten hatte Maduro die Venezolaner zu den Urnen gerufen. Für den ehemaligen Busfahrer und Nachfolger des in Venezuela bis heute verehrten Hugo Chávez geht es stets ums große Ganze. Alles stehe auf dem Spiel, „Vaterland oder Kolonie, Frieden oder Gewalt“, sagt der sozialistische Präsident, als er am Sonntag kurz nach Öffnung der Wahllokale um sechs Uhr morgens seine Stimme abgibt.
Bei seiner Wiederwahl überließ Maduro nichts dem Zufall: Er kontrolliert alle staatlichen Institutionen und hat das von der Opposition beherrschte Parlament entmachtet. Viele Oppositionelle sitzen in Haft, wurden von der Wahl ausgeschlossen oder sind ins Ausland geflohen. Das wichtigste Oppositionsbündnis MUD rechnete mit Wahlbetrug und boykottierte die Wahl. Nach Einschätzung der Regierungsgegner lag die Wahlbeteiligung bei nicht mal 30 Prozent.
„Ich wähle nicht, weil ich kein Vertrauen in das Wahlamt habe. Es wird Betrug geben“, sagt Janet Borges aus der Oppositionshochburg Chacao. Für wen würde die 47-Jährige stimmen, wenn auch die großen Oppositionsführer zur Wahl zugelassen wären? „Ich würde natürlich Leopoldo López wählen.

Continue reading...