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Kosovo: Eine Armee durch die Hintertüre

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Das Parlament in Pristina hat der Umwandlung der Schutztruppe in reguläre Streitkräfte den Weg geebnet. Die Fronten mit Serbien verhärten sich.
In Kosovos Hauptstadt Pristina herrscht patriotische Hochstimmung. Das Parlament des jüngsten europäischen Staates hat am Freitagvormittag ein Gesetzespaket verabschiedet, das die Umwandlung der auf Zivilschutz beschränkten Sicherheitstruppe in reguläre Streitkräfte vorsieht.
Gleich unmittelbar nach der Parlamentsabstimmung wurden erste Feuerwerkssalven in den grauen Winterhimmel geschossen. Autokorsos fuhren hupend durch die Stadt. Später am Abend findet auch eine offizielle Zeremonie statt. Viele Gebäude und Strassenzüge sind beflaggt, mit der kosovarischen Nationalflagge, aber vor allem mit dem Sternenbanner. Seitdem der amerikanische Botschafter vor einigen Tagen erklärte, er unterstütze den Prozess, wurden vielerorts im kleinen Land unzählige amerikanische Flaggen gehisst.
Die internationale Haltung zum Projekt war bis zuletzt gespalten. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hatte vor einer Woche angesichts der Spannungen mit Serbien, aber auch mit Rücksicht auf die uneinheitliche Haltung der Mitgliedstaaten gegenüber Kosovo erklärt, er halte den Zeitpunkt für die Schaffung einer Armee für ungeeignet.
Auch technische Aspekte des Prozesses wurden kritisiert. Laut Kosovos Verfassung, die auf dem Ahtisaari-Plan von 2008 fusst, ist zur Schaffung einer Armee die Zustimmung der Mehrheit der serbischen Abgeordneten im Parlament notwendig.

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