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Neuer CSU-Parteichef: Markus ist der neue Horst

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Auf dem CSU-Parteitag in München fließt das Weißbier in Strömen: Die Delegierten küren Markus Söder zum Vorsitzenden, setzen auf Erneuerung. Horst Seehofer räumt den Chefposten – traurig ist darüber kaum jemand.
Um 11.14 Uhr ist Schluss. Schluss für Horst Seehofer nach gut zehn Jahren – genau 3379 Tagen – als Chef der Christlich-Demokratischen Union. „Ich gebe heute das Amt weiter. Aber es bleibt mir ein glühendes Herz für meine politische Familie, die CSU “, ruft er den Delegierten am Samstag in der kleinen Olympiahalle in München zu. Und Seehofer, der gelernte Sozialpolitiker, schreibt „seiner“ Partei noch etwas ins Stammbuch: „Vergesst mir die kleinen Leute nicht!“
Zum Abschied gibt es gerade einmal drei Minuten Standing Ovations. Und eine Miniatur der Parteizentrale für Seehofers Modelleisenbahn-Keller. Dabei wäre manchem in der CSU wohl lieb, der bald 70-Jährige würde sich ganz dorthin zurückziehen und nicht mehr länger Bundesinnenminister in Berlin sein.
Die Delegierten halten sich nicht lange mit dem Blick zurück auf, der Abschied für Seehofer fällt eher pflichtschuldig aus. Die große Inszenierung – sie fällt aus. Viele zieht es schnell dorthin, wo es Leberkäs und Weißbier gibt. „Ich hätte ihm einen anderen Abgang gewünscht“, meint Andreas Spreng (83), ein langjähriger Seehofer-Weggefährte aus Eichstätt, und drängt sich mit einem „Danke, Horst “-Pappschild nach vorn in die Menge, wo die Kameras sind.
Der neue Hoffnungsträger heißt Markus Söder, aber es ist kein wirklich glänzendes Ergebnis, das der 52-Jährige einfährt. 87,4 Prozent, da ist noch Luft nach oben. Schon im Herbst muss sich der Franke erneut einem Parteitagsvotum stellen.

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