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Verletzte Beamtin,18 Straftaten: Bilanz des Demo-Samstag in Leipzig

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Acht Kundgebungen sind am Samstag in Leipzig gemeldet, die Polizei möchte dieses Mal härter durchgreifen.
Leipzig – Während die aus dem Ruder gelaufene Großdemonstration mit circa 45.000 Teilnehmern vor zwei Wochen in Leipzig noch nicht einmal vollends aufgearbeitet ist, stand am Samstag bereits der nächste Demo-Tag in der Messestadt an. Eine Übersicht der Ereignisse findet Ihr in unserem Ticker. Nach Angaben des Ordnungsamtes waren für den Samstag insgesamt acht Kundgebungen in der Innenstadt angemeldet, darunter eine Corona-kritische Versammlung mit dem Motto „Das Leben nach Corona“ mit circa 250 Teilnehmern. Dem gegenüber standen drei Kundgebungen des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz sein und bekam abermals Unterstützung von Einsatzkräften aus Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt sowie von der Bundespolizei (TAG24 berichtete). Der Verfassungsschutz hatte zuvor berichtet, dass sowohl im rechts- als auch im linksextremistischen Lager für Leipzig mobilisiert werde. Am Samstagabend veröffentlichte die Leipziger Polizei noch eine offizielle Bilanz der Demo. Nach dem bisherigen Stand kam es über den Tag verteilt zu zwei Festnahmen sowie insgesamt 18 Straftaten. Unter den Straftaten waren zehn Körperverletzungsdelikte sowie drei Landfriedensbrüche. Neun Tatverdächtige wurden bereits ermittelt. Wegen des Angriffes auf einen Journalisten erfolgte von Amtswegen eine Anzeige gegen Unbekannt. Es wurden 113 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen die Sächsische Corona-Schutzverordnung gefertigt und 44 Platzverweise verhangen. Im Einsatz wurde eine Beamtin leicht verletzt, sie ist weiterhin dienstfähig. Bezüglich der Anzahl der Demonstranten zählte die Polizei 1000 Demo-Teilnehmer auf dem Augustusplatz und 500 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Nach offiziellen Angaben habe die Versammlung „Das Leben nach Corona“ auf dem Kurt-Masur-Platz nicht stattgefunden, da der Versammlungsanmelder ein unvollständiges Attest zur Maskenbefreiung vorgelegt hatte, welches durch die Versammlungsbehörde nicht akzeptiert wurde. Deswegen zog der Versammlungsleiter seine Anmeldung bereits gegen 15.15 Uhr zurück. Während der dynamischen Situation im Bereich des Markts sei die Anwendung von einfacher körperlicher Gewalt seitens der Polizeibeamten erforderlich gewesen, so die Mitteilung der Polizei weiter. Vereinzelt gab es auch Angriffe auf Polizeibeamte in Form von Steinwürfen. Nach Einschätzung eines Polizeisprechers verliefen die genehmigten Versammlung friedlich und ruhig. Im Laufe des Nachmittags sei es jedoch zu „dynamischen Situationen“ gekommen, die den Einsatz der Polizei erschwert hätten. Insgesamt war es am Rande der Versammlungen zu einigen Festnahmen, Sachbeschädigungen und Ordnungswidrigkeiten gekommen. Eine genaue Bilanz sei jedoch erst am Sonntag zu erwarten. In den sozialen Medien spalten sich die Meinungen über den Einsatz der Polizei. „Leipzig hat sich trotz Übergriffen von Querdenkern und Neonazis erfolgreich gewehrt. Danke an Behörden, die Auflagen konsequent durchgesetzt haben“, heißt es beispielsweise vom stellvertretenden Ministerpräsident Martin Dulig (46, SPD). „Dass die rechtsoffenen Querdenker heute stundenlang in der Kälte standen und keine Demo hatten, ist vor allen Dingen der Verdienst des antifaschistischen und sehr flexibel agierenden Protests“, befindet andererseits Grünen-Stadtrat Jürgen Kasek (40). Bis zu 4000 Menschen haben nach Veranstalterangaben am Samstag in Leipzig friedlich gegen Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen demonstriert. Aufgerufen hatte dazu das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“, das an drei zentralen Orten der Stadt Kundgebungen angemeldet hatte. „Tolle Stimmung, friedlicher und verantwortlicher Protest von bis zu 4000 Teilnehmenden über Tag“, teilte das Netzwerk am Abend per Twitter zum Ende der Veranstaltung mit. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zur Teilnehmerzahl. Am Nachmittag war von einer niedrigen vierstelligen Zahl gesprochen worden. Nach dem Chaos in der Großen Fleischergasse sammeln sich die Corona-Kritiker nach und nach wieder auf dem Markt. Nach Angaben der Polizei sind die Demo-Teilnehmer dazu angehalten, sich von dort mit der S-Bahn in Richtung Hauptbahnhof zu entfernen.

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