Start United States USA — mix „Ein totales Debakel“: Macron blamiert sich bei Parlamentswahl in Frankreich

„Ein totales Debakel“: Macron blamiert sich bei Parlamentswahl in Frankreich

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Für Frankreichs Staatschef ist das Ergebnis der Parlamentswahl ein Debakel. Nach einem herben Sitzverlust kann er nur noch mit relativer Mehrheit weiterregieren und muss bei anderen Parteien Unterstützung suchen. Zugleich trumpft die Rechte Le Pen mit ihrer Partei auf.
Fast konnte man meinen, der Kalender auf internationaler Bühne ließe Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron kaum Zeit für einen Heimatstopp für die Parlamentswahl. Gerade noch ein Truppenbesuch in Rumänien, Zwischenstopp in Moldau und dann der lange erwartete Besuch in Kiew, bevor es in wenigen Tagen zum EU-Gipfel nach Brüssel und dann zum G7-Treffen auf Schloss Elmau weitergeht. Am Sonntag aber zur Wahl zur Nationalversammlung gab der Staatschef seine Stimme wie üblich im Badeort Le Touquet ab – um kurz darauf hart geerdet einer neuen Realität ins Auge zu sehen. Nachdem schon die erste Wahlrunde eng war, erzielte Macrons Mitte-Lager am Ende nur eine relative Mehrheit mit dem Verlust vieler Sitze. Sowohl die radikale Linke, als insbesondere auch das rechte Rassemblement National legten kräftig zu – eine regelrechte Blamage für den ambitionierten Staatschef. Macron braucht nun Unterstützung anderer Lager
Denn der gerade erst für eine zweite Amtszeit wiedergewählte Liberale muss sich nun auf eine Beschränkung seiner Machtfülle einstellen. Um seine Reformvorhaben in Frankreich und Europa voranzutreiben, braucht er nun im Parlament die Unterstützung anderer Lager, und seine gestärkten Gegner werden keine Möglichkeit ungenutzt lassen, Einfluss zu gewinnen. Eine solche Regierung nur mit relativer Mehrheit gab es in Frankreich zuletzt unter François Mitterrand (1988-1991). Während der Wille des 44-Jährigen zur Modernisierung Frankreichs und Reformierung der EU ungebrochen scheint, ist der Enthusiasmus vieler Franzosen, der ihn 2017 beim Start in den Élyséepalast begleitete, längst verflogen.

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