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US-Regierung: Washingtons Verkremlung

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Mit der Entlassung des FBI-Chefs zeigt sich Donald Trump als erzürnter Herrscher, der Kritiker gnadenlos abstraft. Beenden wird er die Russland-Affäre so nicht.
Der Besuch hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt stattfinden können. Am Mittwoch begrüßte Donald Trump den russischen Außenminister Sergej Lawrow im Weißen Haus. Auf der offiziellen Agenda des ersten persönlichen Treffens zwischen einem hochrangigen russischen Amtsträger und dem neuen US-Präsidenten standen Themen, die für wachsende Spannungen zwischen den beiden Mächten sorgen: der Bürgerkrieg in Syrien, der Kampf gegen den “Islamischen Staat”, Russlands Vorgehen in der Ukraine und die Bedrohung durch Nordkorea.
Doch es ist eher Trumps persönliches Problem mit Russland, das Treffen mit Lawrow so unpassend erscheinen lässt. Nur Stunden zuvor hatte Trump den FBI-Chef James Comey entlassen. Comey hatte öffentlich erklärt, er untersuche, ob und welche Verbindungen es zwischen Trumps Wahlkampfteam und Vertrauten des Kremls gegeben habe. Sollte es Trumps Ziel gewesen sein, die Angelegenheit auf diese Weise beizulegen, könnte er sich gefährlich verschätzt haben.
Trump selbst gab natürlich ganz andere Gründe für die Kündigung Comeys an. Der habe “keinen guten Job” gemacht, beschied er Reportern bei einem kurzen Auftritt am Mittwoch. Zuvor allerdings hatte er Comey stümperhaftes Vorgehen bei den Ermittlungen gegen Hillary Clinton als Motiv für dessen Entlassung genannt.
Clinton hatte als Außenministerin einen privaten Server für ihre offiziellen E-Mails benutzt.

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