Siemens wird in Deutschland tausende Stellen streichen und mindestens zwei Werke stilllegen.
Siemens will in den nächsten Jahren weltweit fast 7000 Arbeitsplätze streichen, davon die Hälfte in Deutschland, berichtet Reuters. Die Turbinen-Werke in Görlitz und Leipzig sollen geschlossen werden, das Werk in Erfurt wird womöglich verkauft, wie der Industriekonzern am Donnerstag in München mitteilte.
Am stärksten betroffen ist die Kraftwerks-Sparte, die unter der Energiewende leidet. Dort fallen allein 6100 Stellen weg, davon 2600 in Deutschland. Bei elektrischen Antrieben werden 760 Arbeitsplätze gestrichen, der überwiegende Teil davon in Berlin. Auch hier gebe es deutliche Überkapazitäten. „Wir werden diese Maßnahmen sorgfältig, umsichtig und langfristig anlegen“, versprach Personalchefin Janina Kugel.
Die Gewerkschaft IG Metall hat Widerstand gegen die Pläne von Siemens angekündigt. „Ein Stellenabbau in dieser Größenordnung ist angesichts der hervorragenden Gesamtsituation des Unternehmens völlig inakzeptabel“, sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner, der auch im Aufsichtsrat des Münchner Industriekonzerns sitzt, am Donnerstag. Er sei für die Gewerkschaft „nicht einmal eine ernsthafte Diskussionsgrundlage“.