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Politik – Chahed: "Terrorismus hat keine Nationalität"

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NewsHubTunis (dpa) – Tunesiens Ministerpräsident Youssef Chahed will hart gegen Terroristen und IS-Rückkehrer vorgehen. Im Fall des mutmaßlichen tunesischen Attentäters von Berlin habe sich das Land jedoch nichts vorzuwerfen, sagte Chahed im Interview der Deutsche Presse-Agentur.
Er hoffe, dass die Deutschen dies auch so sehen, und will bei einem Deutschlandbesuch die guten deutsch-tunesischen Beziehungen stärken.
Frage: Was erwarten Sie von ihrer voraussichtlichen Reise nach Berlin Ende Januar?
Antwort: Deutschland ist ein wichtiger Partner von Tunesien und hat uns vor allem nach der Revolution 2010 (dem Arabischen Frühling) sehr geholfen. Wir haben in dieser Zeit die Großzügigkeit Deutschlands kennengelernt. Es ist eines der Länder, das sich am meisten für Tunesien eingesetzt hat.
Frage: Deutschland ist neben Frankreich einer der wichtigsten Geber von Entwicklungshilfe. Haben Sie nicht Angst, dass die Hilfen reduziert werden könnten, nach dem Attentat des Tunesiers Anis Amri in Berlin mit mindestens zwölf Toten?
Chahed: Nein, wir haben Vertrauen in unsere deutschen Freunde. Das sind populistische Meinungen, die jetzt fordern, dass die Entwicklungshilfe heruntergefahren werden soll. Terrorismus ist ein weltweites Problem. Die Leute müssen verstehen, dass Anis Amri diesen barbarischen Akt nicht im Namen des tunesischen Staates ausgeführt hat. Er war ein Terrorist und repräsentiert nicht das tunesische Volk. Terrorismus hat keine Nationalität.
Frage: Dennoch gilt Tunesien als das Land, aus dem sich die meisten ausländischen Kämpfer dem IS angeschlossen haben.
Chahed: Die Zahlen der Vereinten Nationen sind übertrieben. Wir gehen von 2900 Tunesiern aus, die im Ausland kämpfen.

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