Home Deutschland Deutschland — in German Konsulatsunterricht in Berlin: Türkische Gemeinde macht Stimmung gegen Bezirksamt

Konsulatsunterricht in Berlin: Türkische Gemeinde macht Stimmung gegen Bezirksamt

153
0
SHARE

Mit missverständlichen Behauptungen versucht Präsident Bekir Yilmaz Demonstranten auf die Straße zu holen. Er ist bekannt für nationale Töne.
Die Türkische Gemeinde zu Berlin macht Stimmung gegen den Bezirk Mitte, der von der Türkischen Botschaft Miete für den sogenannten Konsulatsunterricht fordert. „50 Jahre hat man geschlafen und (ist) mit der tollen Idee aufgewacht, Türkischunterricht zu verbieten“, schreibt Gemeindepräsident Bekir Yilmaz bei Twitter und auf Facebook – wohl wissend, dass kein Verbot geplant ist. Offenbar will Yilmaz wieder einmal seine Anhänger mobilisieren, um die Teilnehmerzahl an einer von ihm organisierten Demonstration in die Höhe zu treiben: Für diesen Freitag ruft die Gemeinde unter der Überschrift „Hände weg vom Türkisch“ (« Türkceme dokumna ») zu einer Kundgebung vor dem Bezirksamt Mitte am Standort Rathaus Tiergarten auf. Zuvor hatte Yilmaz bereits auf seiner offiziellen Facebook-Seite als Gemeindepräsident dazu aufgefordert, per Mail beim Schulamt gegen die Mietforderung zu protestieren.
Wie berichtet, hatte der überschuldete Bezirk Mitte entschieden, auf Grundlage der Landeshaushalts- und Entgeltordnung vom türkischen Staat, der in mehreren Grundschulen Konsulatsunterricht erteilt, Miete zu fordern. Der Botschaftsrat für Bildung, Cemal Yildiz, hatte daraufhin gegenüber dem Tagesspiegel gesagt, dieser plötzlichen Mietforderung könne nicht entsprochen werden, da es dafür kein Geld im Haushalt gebe. Der Bezirk wehrt sich allerdings gegen den Eindruck, er habe die Botschaft mit der Mietforderung überrumpelt. Bildungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) teilte auf Nachfrage mit, dass das – damals noch SPD geführte – Bezirksamt „bereits vor zwei Jahren beschlossen hatte, künftig nicht mehr ausnahmsweise auf die Erhebung eines Entgeltes für die Nutzung der Räume zu verzichten, sondern wie von anderen Nutzern ein angemessenes Entgelt zu fordern“.

Continue reading...