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Spion vergiftet: Großbritannien stellt Russland Ultimatum

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Die britische Premierministerin May hat Russland ein Ultimatum gestellt. Ihre ungewöhnlich direkte Attacke dürfte auch innenpolitische Ursachen haben.
Großbritannien stellt der Regierung in Moskau nach der bisher unaufgeklärten Vergiftung eines britisch-russischen Ex-Spions in England ein Ultimatum. Russland müsse den Einsatz des Nervengifts bis Dienstagabend erklären, sagte die britische Premierministerin Theresa May am Montag im Parlament.
Russland sei „sehr wahrscheinlich“ für die Vergiftung von Sergej Skripal und dessen Tochter Julia verantwortlich, sagte May, ohne allerdings Beweise vorzulegen. May sagte, entweder sei Moskau bei der Attacke federführend gewesen oder habe zugelassen, dass das Gift in andere Hände gelangt sei. Das Gift, das bei dem Vorfall in Salisbury gefunden worden sein soll, soll in den 1970er und -80er Jahren in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt worden sein. Die britische Regierung behauptet, Experten hätten festgestellt, es handle sich um ein Mittel aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte. Dieses Gift wurde in Usbekistan entwickelt. Wer nach dem Ende der Sowjetunion darauf Zugriff hatte, ist nicht mehr festzustellen.
Außenminister Boris Johnson bestellte den russischen ein. Am Mittwoch werde man laut May die Antwort der Russen im Detail bewerten: „Sollte es keine glaubwürdige Antwort geben, werden wir feststellen, dass es einen gesetzeswidrigen Einsatz von Gewalt des russischen Staates gegen das Vereinigte Königreich gab“, sagte May. Großbritannien sei bereit, „noch weit drastischere“ Maßnahmen gegen das Land zu ergreifen, als es dies bereits getan habe.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums wies die Anschuldigungen zurück. „Das ist eine Zirkusvorstellung im britischen Parlament“, sagte Maria Sacharowa der TASS: „Es ist eine weitere politische Kampagne, die auf Provokationen gründet.“ Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, Skripal habe für den britischen Geheimdienst gearbeitet und die Tat sei auf britischem Boden passiert. Somit sei dies keine Sache für die russische Regierung. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte nach Angaben eines BBC-Reporters und der TASS vor Mays Ultimatum gesagt, Großbritannien müsse dem Vorfall erst auf den Grund gehen.

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