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Bertelsmann-Studie: China in Deutschland gezielt auf "Einkaufstour"

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Chinas Investoren beteiligen sich dort, wo Deutschlands technologische Weltmarktführer angesiedelt sind. Laut einer Studie hat Deutschland dem wenig entgegenzusetzen.
E-Autos, Robotik und computergesteuerte Maschinen: In insgesamt zehn Schlüsselbranchen will China weltweit führend werden. Dafür kaufen sich chinesische Investoren gezielt bei deutschen Firmen ein. Wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung außerdem zeigt, schützt die chinesische Regierung « strategische Industrien bislang bewusst vor ausländischen Zugriff ». Deutschland und die EU müssten sich deshalb entschlossener für fairen Wettbewerb mit China einsetzen.
Für ihre Studie nahmen die Autoren unter anderem das Strategiepapier Made in China 2025 (MIC 2025) als Grundlage. Darin wurde vor drei Jahren definiert, in welchen Branchen China aufholen will, Firmenbeteiligungen im Ausland wurden dabei als expliziter Bestandteil genannt. Die Autoren der Bertelsmann-Studie untersuchten insgesamt 175 chinesische Firmenbeteiligungen in Deutschland von 2014 bis 2017 und ab einem Anteil von zehn Prozent. 124 beziehungsweise 71 Prozent dieser Firmen befänden sich mehrheitlich, also mit einer Beteiligung von 50 oder mehr Prozent, in chinesischer Hand, heißt es in der Studie. Auffällig sei, dass fast zwei Drittel der Beteiligungen genau in den zehn Schlüsselbranchen getätigt worden seien, in denen China bis zum Jahr 2025 eine international führende Position erreichen wolle.
Die chinesischen Investitionen werden von den Autoren der Studie aus zwei Gründen kritisch gesehen: Zum einen sei « unklar, welche Rolle die chinesische Regierung dabei spielt ». Zwar seien chinesische Investoren, die formal mehrheitlich in Staatsbesitz sind, laut Untersuchung in der Minderheit. Von den 175 untersuchten Firmenbeteiligungen gingen demnach nur 18 Prozent auf staatliche Unternehmen zurück. Doch berücksichtige man nur die 112 Beteiligungen, die sich den MIC 2025-Branchen zuordnen ließen, steige ihr Anteil auf etwa 22 Prozent. Damit einher gingen « Befürchtungen, dass hier unter staatlicher Anleitung systematisch Schlüsseltechnologien aufgekauft werden und eine potentielle staatliche Einflussnahme möglicherweise zu Wettbewerbsverzerrungen führt, etwa über politisch subventionierte Kaufpreise für deutsche Firmen ».

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