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Nadal zu stark – Zverevs Siegesserie gerissen

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Der Hamburger Tennisprofi Alexander Zverev hat am Sonntag beim ATP-Masters in Rom den Turniersieg verpasst. Im Finale unterlag er in drei Sätzen dem Spanier Rafael Nadal.
Mit einem schnellen Antritt versuchte Alexander Zverev noch einmal alles. Doch der 21 Jahre alte Tennis-Profi aus Hamburg reichte nicht mehr an den Rückhand-Volley heran, den Rafael Nadal mit viel Finesse gespielt hatte. Kurz darauf zeigte der Sandplatzkönig aus Spanien zum Zeichen des Triumphes den ausgestreckten Zeigefinger. Zverev blieb nur die Gratulation. Im Finale des ATP-Masters in Rom ist dessen imposante Siegesserie gerissen. Trotz starker Leistung unterlag er am Sonntag nach 2:06 Stunden mit 1:6,6:1,3:6 und verpasste damit die erfolgreiche Titelverteidigung in Italiens Hauptstadt. Am Ende kam der Deutsche bei einer 3:2-Führung im dritten Satz durch eine fast einstündige Regenunterbrechung aus dem Tritt. Zuvor hatte Zverev 13 Matches nacheinander und die Turniere in München und Madrid gewonnen.
« Ich muss Rafael gratulieren, er ist ein großartiger Champion », sagte der Norddeutsche bei der Siegerehrung. « Für mich ist es sehr enttäuschend, weil ich so nahe dran war. Aber, hey, ich habe eben gegen Rafael Nadal verloren », sagte Zverev, der auch weiterhin auf einen Sieg gegen den Mallorquiner wartet. Es war die fünfte Niederlage im fünften Duell.
Alexander « Sascha » Zverev ist der Hoffnungsträger im deutschen Tennis. Seine sportlichen Ziele formuliert der schlaksige Hamburger ganz klar: « Mein Traum ist es, irgendwann einmal ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. »
Gute Gene hat er jedenfalls geerbt: Zverev wird 1997 in Hamburg in eine tennisbegeisterte Familie geboren: Sein Vater Alexander senior (l.) und Mutter Irina (r.) haben selbst Tennis gespielt. Sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa (2.v.l.) ist ebenfalls Tennis-Profi.
Im Jahr 2013 schafft Zverev den Durchbruch: Er gewinnt die ITF-Turniere in Beaulieu-sur-Mer und in Mailand (Foto).
Dann tritt er im Junioren-Wettbewerb der French Open in Paris an. Obwohl Sand nicht gerade sein Lieblingsbelag ist, zieht er überraschend ins Endspiel ein.
Dem Chilenen Christian Garrin (r.) kann er dort nicht Paroli bieten. Zverev verliert sein erstes Grand-Slam-Endspiel mit 4:6,1:6, klettert danach aber bis auf Platz zwei der Junioren-Weltrangliste.
Eine große Stunde schlägt für Zverev im Juli beim Turnier am Hamburger Rothenbaum. Turnierdirektor Michael Stich gibt dem Talent eine Wildcard.
Zverev ist überglücklich, dass er 2013 in seiner Heimatstadt sein Debüt auf der ATP-Tour feiern darf. Die Erstrundenniederlage gegen den Spanier Roberto Bautista Agut ist einkalkuliert und schnell abgehakt.
Der Aufsteiger – inzwischen 1,95 Meter groß – ist auch bei den Medien ein gefragter Gesprächspartner. Der 16-Jährige beantwortet Fragen erstaunlich abgeklärt.
Als Nummer eins der Junioren-Weltrangliste schließt Zverev das Tennisjahr 2013 ab – das hat vor ihm noch kein anderer Deutscher geschafft. Auch 2014 fängt gut an: Er gewinnt das Juniorenturnier im australischen Traralgon. Von dort reist er weiter zu den Australian Open – inzwischen wird er als Mitfavorit gehandelt…
… und erfüllt mit dem Turnier-Sieg die hohen Erwartungen. Innig küsst er seine erste große Trophäe. Zverev ist nach Dirk Dier (1990), Nicolas Kiefer (1995) und Daniel Elsner (1997) erst der vierte deutsche Junior, der am Yarra River triumphiert.
Die nächsten Ziele sind klar: Roland Garros und Flushing Meadows. Zverev soll nun nur noch bei den Erwachsenen spielen.
Bei den « Großen » zahlt Zverev zunächst viel Lehrgeld. Er kommt meist – wie hier in Düsseldorf – nicht über die Qualifikation hinaus.

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