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Esken: Anti-Corona-Demo hätte früher aufgelöst werden können

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Tausende Menschen demonstrierten am Samstag in Berlin ohne Mundschutz gegen die Corona-Einschränkungen. SPD-Chefin Saskia Esken hätte ein früheres Eingreifen der Polizei erwartet.  Alle Infos im Newsblog.
Tausende Menschen demonstrierten am Wochenende in Berlin ohne Mundschutz gegen die Corona-Einschränkungen. SPD-Chefin Saskia Esken hätte ein früheres Eingreifen der Polizei erwartet. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität bereits mehr als 17,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 685.000 Erkrankte sind gestorben. Das Land mit den meisten registrierten Infektionen – mehr als 4,6 Millionen Fälle – sind die Vereinigten Staaten. Dort sind bereits mehr als 154.400 Menschen infolge einer Corona-Infektion gestorben. Auch in Deutschland ist die Krise längst nicht überwunden. SPD-Chefin Saskia Esken hat die Polizeistrategie bei den Protesten gegen die staatlichen Corona-Beschränkungen in Berlin in Frage gestellt. « Die Demonstration hätte schon früher aufgelöst werden können », sagte Esken der ARD-« Tagesschau ». Dies sei jedoch erst bei der Kundgebung geschehen, die sich an den Demonstrationszug angeschlossen hatte. Bei der Kundgebung hätten sich noch mehr Menschen versammelt, sie hätten noch enger beieinander gestanden. « Dann war es allerspätestens Zeit, einzugreifen. » An dem Demonstrationszug hatten sich am Samstagnachmittag nach Schätzungen der Polizei bis zu 17.000 beteiligt, rund 20.000 waren es danach bei der Kundgebung. Da bereits während der Demonstration die Hygiene-Regeln ignoriert wurden, stellte die Polizei Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung. Der erklärte den Demonstrationszug am Nachmittag selbst für beendet. Da auch auf der anschließenden Kundgebung viele Demonstranten weder die Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei diese Versammlung am frühen Abend auf. Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla verteidigte die Demonstranten. « Ich kann keine Fehlverhalten erkennen », sagte er der ARD. Er habe die Demonstration verfolgt. Es sei friedlich gewesen, die Menschen seien für ihre Grund- und Bürgerrechte auf die Straße gegangen. « Und das kann man nur begrüßen. » Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming in der vergangenen Woche sind in einem weiteren Betrieb in der Gemeinde 27 Corona-Infizierte ermittelt worden. Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau mitteilte, wurden die Infizierten und deren Kontaktpersonen umgehend isoliert. « Aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Mamminger Betriebe gab es offenbar Kontakte zwischen den Saisonarbeitskräften, die zu einer Übertragung des Virus geführt haben », sagte Landrat Werner Bumeder. In dem neu betroffenen Betrieb arbeiten etwa 600 Menschen. Beim massiven Ausbruch auf einem Gemüsehof in Mamming hatten sich mit Stand Freitagabend 232 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Seit Donnerstag werden alle Saisonarbeitskräfte im Landkreis auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse von 25 von 26 Betrieben sind inzwischen ausgewertet. Bei den 23 weiteren Betrieben wurden keine Infektionen festgestellt. In Deutschland wird während der Pandemie nach Berechnungen des Wirtschaftswissenschaftlers Friedrich Schneider mehr schwarz gearbeitet. In Deutschland habe sich der Anteil der Schwarzarbeit am Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr von rund neun auf elf Prozent erhöht, sagte der Ökonom von der Johannes-Kepler-Universität in Linz der « Welt am Sonntag ». Das entspreche einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 32 Milliarden Euro auf 348 Milliarden Euro. « Die Leute haben durch Kurzarbeit mehr Zeit und zum Teil kräftige Einkommenseinbußen, das treibt sie in die Schattenwirtschaft. » 135 Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft in Nürnberg sind unter Quarantäne gestellt worden, weil einer der Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Wie die Stadt Nürnberg am Samstag mitteilte, handelt es sich bei der infizierten Person um einen Mitarbeiter eines Pflegeheims. « Sowohl die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft als auch die des Pflegeheims werden zurzeit getestet. Ergebnisse liegen noch nicht vor », schrieb die Stadt bei Twitter. Die Corona-Infektion sei durch eine Routineuntersuchung in dem Nürnberger Pflegeheim aufgefallen, teilte die Stadt mit. Die infizierte Person sei in der Gemeinschaftsunterkunft isoliert worden. Nach dem Ausbruch des Coronavirus unter der Besatzung eines Passagierschiffs in Norwegen sind 29 weitere Crew-Mitglieder positiv auf das Virus getestet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen von vier auf 33, wie die Reederei Hurtigruten mitteilte. Die Corona-Tests von 120 weiteren der insgesamt 158 Besatzungsmitglieder der « Roald Amundsen » seien negativ ausgefallen, fünf andere müssten nochmals getestet werden. Das Expeditionsschiff liege weiter im nordnorwegischen Tromsø vor Anker und werde isoliert, Passagiere befänden sich keine an Bord. Planmäßig hatte die « Roald Amundsen » am Freitagnachmittag in Richtung Spitzbergen in See stechen sollen – die Reise wurde jedoch abgesagt, nachdem die ersten Infektionen bei Besatzungsmitgliedern des Schiffes bekanntgeworden waren. Alle Passagiere, die auf den beiden am 17. und 24. Juli begonnenen Touren mit der « Roald Amundsen » unterwegs gewesen seien, seien über die Lage informiert worden. Sie müssen für zehn Tage in Quarantäne. Norwegischen Medienberichten zufolge handelt es sich insgesamt um rund 380 Passagiere. Der führende US-Seuchenexperte Anthony Fauci hat Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von in China und Russland entwickelten Corona-Impfstoffen geäußert. « Ich hoffe, dass die Chinesen und die Russen den Impfstoff tatsächlich testen, bevor sie ihn jemandem verabreichen », sagte Fauci bei einer Kongressanhörung auf die Frage, ob die USA die Impfstoffe verwenden würden, wenn diese vor anderen verfügbar seien. Nach Ansicht des Virenexperten werden die USA bei der Beschaffung von Impfstoffen jedoch nicht auf andere Länder angewiesen sein. Fauci äußerte Zweifel an dem Vorgehen von China und Russland: « Behauptungen, einen Impfstoff vertriebsbereit zu haben, bevor man ihn testet, halte ich bestenfalls für problematisch. » Vor allem mehrere chinesische Unternehmen stehen an der Spitze des weltweiten Impfstoffwettlaufs, während Russland erklärte, bis September der Öffentlichkeit einen Impfstoff zur Verfügung stellen zu können. Ökonomen und Politiker haben vor einer zweiten Corona-Welle und einem erneuten Lockdown gewarnt. « Eine zweite Welle könnte wirtschaftlich schädlicher sein als die erste Welle. Denn viele Unternehmen sind angeschlagen, haben hohe Schulden und kaum mehr Rücklagen », sagte der DIW-Präsident Marcel Fratzscher der « Rheinischen Post ». Der IW-Direktor Michael Hüther mahnte die Regierung: « Ein bundesweiter Lockdown setzt eine epidemische Lage von nationaler Tragweite voraus », sagte Hüther der Zeitung. Eine solche nationale Gefahrenlage sei derzeit aber nicht gegeben. Auch Mittelstands-Präsident Mario Ohoven appelliert in den Funke-Zeitungen an die Politik: « Es wäre unverantwortlich, die deutsche Wirtschaft durch einen weiteren Lockdown in den Ruin zu treiben. » Auch nach seiner eigenen Coronavirus-Infektion sorgt Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro mit Äußerungen in der Corona-Krise für Aufsehen. « Ich wusste, dass ich sie (die Krankheit) eines Tages bekommen würde. Leider denke ich, dass fast alle von Ihnen diese eines Tages bekommen werden. Wovor haben Sie Angst? », sagte Bolsonaro nach einem Bericht der Zeitung « Folha de S. Paulo » während eines Besuchs in der Stadt Bagé im Süden des Landes auf einer Pressekonferenz zu Journalisten. Dem müsse man ins Auge sehen, so der Politiker. Der Staatschef übergab in Bagé die Schlüssel für staatliche Sozialwohnungen und eröffnete eine zivil-militärische Schule. Nachdem er bei der Ankunft zunächst noch eine Schutzmaske getragen hatte, als er Menschenansammlungen auslöste, nahm Bolsonaro die Maske später ab und grüßte Anhänger. Angesichts steigender Infektionszahlen hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier für härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln ausgesprochen. « Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat », sagte Altmaier der Nachrichtenagentur dpa. « Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen. » Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet einen neuen Rekord bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb eines Tages hätten sich weltweit 292.000 Menschen infiziert, teilte die WHO am Freitagabend mit. Die meisten neuen Fällen gab es in Nord-, Mittel- und Südamerika mit insgesamt 172.000. In Brasilien wurden die meisten Fälle von allen Staaten gezählt (69.000). Danach folgen die USA (65.000). Unter allen Ländern weltweit ragt auch Indien mit 55.000 neuen Infektionen heraus. In Europa wurden 25.000 neue Infektionen registriert. Viele davon in Spanien mit 2800. Ein halbes Jahr nach dem Ausrufen einer Notlage von internationaler Tragweite hatte am Freitag auch ein Fach-Komitee der WHO getagt. Die rund 30 unabhängigen Experten, die den WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Ausrufung der Notlage beraten hatten, treffen sich turnusmäßig zu einer neuen Betrachtung der Corona-Lage. Etwaige Ergebnisse ihrer Sitzung wurden zunächst nicht bekannt. Ab Samstag kann jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, innerhalb von 72 Stunden beim Gesundheitsamt oder einem Arzt einen kostenlosen Corona-Test machen. Eine entsprechende Verordnung hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnet, wie sein Ministerium am Freitag mitteilte. Sie tritt am Samstag in Kraft. Mit einer weiteren Anordnung wird Spahn Einreisende aus Risikogebieten dazu verpflichten, sich auf Aufforderung durch die zuständigen Behörden testen zu lassen. Diese Anordnung befindet sich in Abstimmung mit den Ländern und soll voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche in Kraft treten. Als Risikogebiete hat das Robert-Koch-Institut am Freitag auch die spanischen Regionen Katalonien, Aragón und Navarra eingestuft. Auch für Rückkehrer aus diesen Regionen gilt damit die Testpflicht. « Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland sind ein deutliches Warnsignal », sagte Spahn. « Das Virus macht keine Ferien. » Mehr noch als auf staatliche Anordnungen komme es weiter auf jeden von uns an. « Je besser wir im Alltag aufeinander achten, desto besser kommen wir gemeinsam durch diese Pandemie. » Die Kosten für die Tests sollen Spahns Verordnung zufolge aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bestritten werden, der Bund soll die Mittel aber später ausgleichen. Für je eine Million zusätzliche Tests entstehen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für labordiagnostische Leistungen Mehrausgaben von etwa 50,5 Millionen Euro. Nach fünf bestätigten Corona-Infektionen in einem Studentenwohnheim in Clausthal-Zellerfeld (Kreis Goslar) befinden sich Dutzende Bewohner in Quarantäne. Das zuständige Studentenwerk geht von insgesamt 40 Bewohnern aus, die sich derzeit in der Anlage aufhalten – teilweise seien auch Besucher dort. Am Freitag wurden 85 Menschen – Bewohner und bislang ermittelte Kontaktpersonen – getestet, wie ein Sprecher des Landkreises mitteilte. Die Ergebnisse werden am Samstagnachmittag erwartet. Das Studentenwerk habe die Menschen in dem Haus mit 55 Einzelappartements am Morgen mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmittel versorgt, sagte Sprecherin Carolin Render. Die weitere Versorgung in der Quarantänezeit, die laut einem Kreissprecher bis einschließlich 13. August gilt, soll neben Bekannten der Bewohner eine studentische Organisation sicherstellen. Der Kreissprecher erklärte, zuerst sei eine Infektion von einem Hausarzt gemeldet worden. Der Bewohner hatte zuvor Kontakt mit einem Infizierten außerhalb des Wohnheims. Danach waren am Mittwoch 14 Menschen auf dessen Etage getestet worden. Angesichts von täglich hunderten neuen Corona-Infektionsfällen in Melbourne erwägen die Behörden des südostaustralischen Bundesstaats Victoria weitere Verschärfungen der bereits drastischen Schutzmaßnahmen für Australiens zweitgrößte Metropole. Diskutiert werden nach Angaben der Gesundheitsbehörden eine strikte Ausgangssperre sowie weitere Betriebsschließungen. Victorias Regierungschef Daniel Andrews machte am Freitag auch die Weigerung vieler Einwohner, sich an die Regeln zu halten, für die vielen Infektionen verantwortlich. Trotz der bereits seit vier Wochen bestehenden Ausgangsbeschränkungen sowie einer Maskenpflicht infizieren sich in Melbourne hunderte Menschen täglich von neuem mit dem neuartigen Virus. Am Freitag meldeten Victorias Behörden 627 weitere Infektionen und acht Tote binnen eines Tages, die meisten davon in Melbourne und seiner Umgebung. Am Vortag waren es 13 Todesfälle und 723 Neuinfektionen – ein Australien-weiter Rekord. Nach einem privaten Fest sind im Kreis Kleve mehr als 50 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Kreisverwaltung am Freitag mit. Bei der Veranstaltung habe es sich um eine Feier im benachbarten Kreis Wesel gehandelt, sagte eine Sprecherin. Bis auf wenige Ausnahmen seien allerdings alle Gäste im Ort Geldern im Kreis Kleve beheimatet. Als sich ein Gast nach dem Fest als Corona-Fall meldete, seien 111 Personen umgehend getestet und unter Quarantäne gestellt worden. Von 98 am Freitagmorgen vorliegenden Laborergebnissen waren 54 positiv und 44 negativ. « Das Gesundheitsamt nimmt direkt Kontakt mit den positiv getesteten Personen auf, um weitere Informationen zu erhalten », sagte Landrat Wolfgang Spreen. Die Kontaktpersonenermittlung laufe. Der britische Premierminister Boris Johnson hat weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für ganz England gestoppt. Die Infektionszahlen steigen ihm zufolge wieder an. « Wir müssen schnell reagieren », sagte Johnson am Freitag auf einer Pressekonferenz in London. Zum 1. August sollten eigentlich in England kleine Hochzeitsempfänge wieder möglich sein und zum Beispiel Casinos wieder öffnen dürfen. Dies soll sich nun um mindestens zwei Wochen verzögern. Außerdem kündigte der Regierungschef weitere Schutzmaßnahmen an, darunter das Tragen von Masken in Kinos. Die Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline haben mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs erhalten. Die US-Regierung werde bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Eur) bereitstellen und davon mehr als die Hälfte für die Entwicklung und klinische Tests des Impfstoff-Kandidaten, wie die französische Sanofi ihr britischer Wettbewerber Glaxosmithkline am Freitag mitteilten. Der Rest soll für den Ausbau der Produktionsmöglichkeiten genutzt werden, um anfänglich 100 Millionen Impfdosen liefern zu können. Sanofi werde den Großteil des Geldes erhalten. Die US-Regierung hat zudem die Option, längerfristig weitere 500 Millionen Impfdosen zu erwerben. Die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra gelten für das Corona-Krisenmanagement in Deutschland nun auch als Risikogebiete. Das geht aus einer Aktualisierung der entsprechenden Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag hervor. In den drei Gebieten in Spanien wurde laut Bundesgesundheitsministerium die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. In der EU steht bisher schon Luxemburg auf der Liste, die auch für deutsche Touristen wichtig ist. Für das neue Schuljahr führt Bayern eine Maskenpflicht an Schulen ein. Sie werde bis zum Platz im Klassenzimmer gelten – auch in Grundschulen, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag in München. Bisher habe nur ein Gebot bestanden. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei regional auch eine Maskenpflicht im Unterricht möglich. Die Maskenplicht ist Teil eines Vier-Stufen-Systems, das der Freistaat zum Schulstart im September einführen wird. Es richtet sich nach dem Infektionsgeschehen in den jeweiligen Regionen. Ziel nach den Sommerferien sei der Regelbetrieb unter besonderen Hygienebedingungen, sagte Piazolo. Die Schulen starten am 8. September. In den USA ist die Zahl der Todesfälle unter den Corona-Infizierten im Juli um fast 25.000 gestiegen. Das ist eine Zunahme von 19 Prozent, wie aus einer Reuters-Zählung hervorgeht. Insgesamt sind damit mehr als 152.000 Menschen in den Vereinigten Staaten an oder mit dem neuartigen Virus gestorben. Zudem hat sich in mindestens 18 Bundesstaaten die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle verdoppelt. Landesweit gab es einen Anstieg um fast 1,8 Millionen auf 4,5 Millionen. Der Freitag als letzter Tag des Monats ist dabei noch nicht einberechnet. Den größten Anstieg wies Florida mit über 300.000 neuen Fällen auf, gefolgt von Kalifornien und Texas mit jeweils etwa 250.000 Fällen. Die USA stellten mit 77.000 Ansteckungen binnen 24 Stunden am 16. Juli auch den Weltrekord bei den Neuinfektionen auf. Am Flughafen Luxemburg haben sich bereits rund 13.500 Flugreisende auf das Coronavirus testen lassen. Dabei seien insgesamt 92 Personen mit einer Covid-19-Infektion entdeckt worden, sagte die Sprecherin des luxemburgischen Gesundheitsministeriums am Freitag. In der vergangenen Woche habe es 31 neue Fälle gegeben. Die Tests am Flughafen Luxemburg, die seit Ende Mai angeboten würden, seien freiwillig und kostenlos. Das Testzentrum werde vor allem von Reiserückkehrern genutzt. Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci kann nicht einschätzen, ob die Corona-Pandemie in den USA sich dem Ende nähert oder noch in der Anfangsphase steckt. Eine Vorhersage sei unmöglich, sagte Fauci dem US-Sender CNN am Donnerstag. Die Länge der Pandemie hänge davon ab, ob die Amerikaner beispielsweise Mund- und Nasenschutz-Masken trügen, einen Mindestabstand einhielten und anderen Empfehlungen folgten, die eine Verbreitung des Virus stoppten. Es müssten alle Stoppzeichen herausgeholt werden, sagte Fauci. « Wenn wir das machen, denke ich, sind wir gut unterwegs, das unter Kontrolle zu bringen. Wenn nicht, dann können wir wirklich keine Vorhersage treffen, wie lange das dauern wird. » Jeder vierte mit dem Coronavirus infizierte Australier im Corona-Hotspot Victoria hält sich den Behörden zufolge nicht an die Gesundheitsvorschriften und geht weiter unter Menschen. Als Gesundheitsinspektoren in den vergangenen zwei Tagen die Häuser von mehr als 500 Personen überprüft hätten, seien 130 von ihnen nicht zu Hause gewesen – und unter anderem weiter zur Arbeit gegangen, sagte der Premierminister des südöstlichen Bundesstaates, Daniel Andrews, am Freitag. « Um Himmels willen, wenn Sie das Virus haben, müssen Sie zu Hause bleiben », betonte der Politiker. Gegen 100 Menschen in Victorias Hauptstadt Melbourne werde ermittelt, weil sie die Lockdown-Regeln gebrochen hätten. Die Polizei habe bereits 124 Bußgelder in Höhe von bis zu 1.300 australischen Dollar (790 Euro) verhängt, so Andrews. In der Millionenmetropole war vor drei Wochen nach steigenden Corona-Zahlen erneut ein strikter Lockdown ausgerufen worden, der noch bis mindestens 19. August dauern soll. Die Zahl der Corona-Todesopfer in Indien ist auf über 35.000 gestiegen – damit hat das Land laut einer Statistik der Nachrichtenagentur AFP nun weltweit die fünftmeisten Todesfälle. Innerhalb von 24 Stunden seien 779 Menschen an Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Gesamtzahl der Todesfälle sei damit auf 35.747 gestiegen. Damit starben in Indien nun mehr Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion als in Italien – wobei in Indien als zweitbevölkerungsreichstem Land der Welt deutlich mehr Menschen leben. Nur in den USA, Brasilien, Mexiko und Großbritannien starben mehr Menschen an Covid-19 als in Indien. Die Zahl der Infizierten in Indien liegt bei 1,63 Millionen – mehr Fälle registrierten nur die USA und Brasilien. Wegen einer verstärkten Ausbreitung des Coronavirus im Norden Englands führt die britische Regierung in einigen Regionen wieder strengere Kontaktbeschränkungen ein. Betroffen seien der Großraum Manchester sowie Teile von West Yorkshire und East Lancashire, schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock am späten Donnerstagabend auf Twitter. Ab Mitternacht dürfen sich dort Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen treffen, wie der Minister ankündigte. Ein « sofortiges Handeln » sei für die Sicherheit der Menschen notwendig. Hancock führte die verstärkte Ausbreitung des Virus auf Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Abstandsregeln zurück. Die Regierung handle « schweren Herzens », schrieb der Minister weiter. « Aber wir können einen Anstieg von Covid-Fällen in ganz Europa sehen und sind entschlossen, alles Nötige zu tun, um die Menschen zu schützen. » Mit über 300.000 registrierten Infektionsfällen ist Großbritannien zahlenmäßig das am stärksten von der Pandemie betroffene Land Europas. Mehr als 46.000 Menschen sind offiziellen Angaben zufolge dort nachweislich infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. In China melden die Behörden 127 neue Coronavirus-Fälle. Das ist der höchste Wert seit dem 5. März.112 dieser Fälle werden in der nordwestlichen Region Xinjiang registriert, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Der mit dem Coronavirus infizierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro erklärt: « Ich habe Schimmel in meinen Lungen. » Er habe sich gestern schwach gefühlt. Er nehme nun Antibiotika. Vergangenen Samstag hatte der Präsident erklärt, ein Virustest habe ein negatives Ergebnis ergeben. Bolsonaro war am 7. Juli positiv getestet worden. Der Anstieg der Infektionszahlen in einigen Ländern ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Teil auf den Leichtsinn jüngerer Menschen zurückzuführen. Sie hätten in ihrer Wachsamkeit nachgelassen, sagt WHO-Präsident Tedros Adhanom Ghebreyesus. Junge Menschen seien aber nicht unverwundbar. Die Pandemie bedeute nicht, dass das Leben zum kompletten Stillstand kommen müsse. « Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. » Die US-Regierung plant im November eine breit angelegte Werbekampagne für Impfungen gegen das Coronavirus. Amerikaner sollen ermutigt werden, sich gegen den Erreger zu immunisieren, sagt ein Regierungsvertreter. Abhängig sei das Vorhaben vom Vorhandensein eines Impfstoffs bis Jahresende. Weltweit forschen derzeit Pharmaunternehmen mit Hochdruck an einem Impfstoff. Rund zwei der Drittel der Bundesbürger (65 Prozent) befürworten einer Umfrage zufolge härtere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln.32 Prozent seien dagegen, zum Beispiel Verstöße gegen die Maskenpflicht oder das Nicht-Einhalten bestehender Abstandsregeln härter zu bestrafen, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für das Nachrichtenmagazin « Focus » ergab.3 Prozent enthielten sich. Vor allem Anhänger der Union sind für eine Strafverschärfung (78 Prozent), dahinter folgen Sympathisanten der SPD (74 Prozent), der Grünen (64 Prozent) und der FDP (63 Prozent). Bei den Linken-Anhängern plädierten nur 38 Prozent der Menschen für eine Strafverschärfung, bei der AfD sind es 27 Prozent. In Spanien sind binnen 24 Stunden 1.229 Neuinfektionen registriert worden – das ist die höchste Zahl seit Aufhebung der weitreichenden landesweiten Beschränkungen am 21. Juni. Insgesamt seien damit 285.430 Infektionen nachgewiesen worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat gegen einen Beschluss der griechischen Kommunalbehörden auf der Insel Lesbos protestiert, die Schließung ihres Covid-19-Zentrums neben dem berüchtigten Lager von Moria mit Sanktionen zu erzwingen. Wegen angeblicher Verstöße gegen die Stadtplanungsverordnung waren zuvor Geldstrafen verhängt worden. « Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Behörden auf Lesbos diese Bußgelder und die Drohung mit einer Klage aufrechterhalten », erklärte Stephan Oberreit, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland. Wie es aus Kreisen der Regierung in Athen hieß, will das Migrationsministerium die Situation um das Lager von Moria zunehmend selbst in den Griff bekommen. Deswegen soll bis 20. August ein von Griechenland betriebenes neues Gesundheitszentrum für Covid-19- Verdachtsfälle vor dem Eingang des Moria-Camps eröffnet werden. Ärzte ohne Grenzen erklärte, die Organisation sei trotz der Behinderungen bereit, die griechische Regierung zu beraten, wie das Risiko einer Ausbreitung von Covid-19 in dem Lager in Moria verringert werden kann. Zugleich würden alle weiteren Projekte von Ärzte ohne Grenzen in der Region fortgesetzt, etwa im Bereich der medizinischen Versorgung von Frauen und Kindern sowie im Bereich der psychologischen Hilfe. In Moria ist bislang trotz des engen Raums und der miserablen hygienischen Bedingungen kein Corona-Infektionsfall diagnostiziert worden. Großbritannien verzeichnet nach Behördenangaben in der Corona-Pandemie die höchste Übersterblichkeit in Europa. Rund 65.000 mehr Menschen als sonst seien hier in diesem Jahr gestorben, teilt das Nationale Statistikamt ONS mit. Das sei die höchste Zahl in Europa. Die Übersterblichkeit verteile sich über das ganze Land, im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern, wo sie sich auf bestimmte Regionen konzentriert. Allerdings habe England eine deutlich höhere Sterbeziffer als Schottland, das wiederum höhere Zahlen als Wales und Nordirland aufweise. Spanien habe zwar einen höheren Spitzenwert bei der Übersterblichkeit, aber in Großbritannien sei sie langsamer gesunken, was zu der hohen Zahl geführt habe. Großbritannien zählt zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern. Zudem verlängert Großbritannien die Quarantäne-Zeit für Menschen mit einem positiven Coronavirus-Test oder mit Krankheitssymptomen von sieben auf zehn Tage. Die Anordnung gilt ab sofort, wie die Regierung mitteilt. Grund sei die geringe aber durchaus konkrete Möglichkeit, dass Menschen länger infektiös bleiben könnten. Reisende entlang der Autobahnen an der bayerischen Grenze können sich seit Donnerstag auf das Coronavirus testen lassen. Seit 7 Uhr laufe der Betrieb etwa an der Rastanlage Hochfelln-Nord an der Autobahn 8 bei Bergen, sagte Thorsten Brandstätter vom Bayerischen Roten Kreuz. In den ersten vier Stunden seien schon 48 Menschen für einen Rachenabstrich vorbeigekommen. Die bayerische Staatsregierung hatte beschlossen, zusätzlich zu Teststationen an Flughäfen an mehreren grenznahen Autobahnen sowie den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg solche Zentren einzurichten, wo sich Menschen auf das Virus testen lassen können. Bislang sind diese Tests, die vor allem für heimkehrende Urlauber gedacht sind, freiwillig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, dass sie verpflichtend, aber kostenfrei werden sollen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte angekündigt, in Bayern könnten sich auch Menschen aus anderen Bundesländern testen lassen. Jedem, der aus einem Risikogebiet kommt, sei ein solcher Test auf eine mögliche Corona-Infektion zu empfehlen, sagte Brandstätter. An den Rastanlagen kann man mit dem Auto vor einen Container fahren und muss nicht aussteigen: Helfer in Schutzanzügen kommen mit den Abstrich-Utensilien zum Fahrzeug. Wie lange die Auswertung der Tests dauert, hängt von Laborkapazitäten ab. An den Teststationen werden nur Abstriche genommen und dann ans Gesundheitsamt weitergereicht. Italiens Regierung hat den Corona-Notstand bis zum 15. Oktober verlängert. Ein entsprechendes Dekret erließ das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Mittwochabend. Zuvor hatten in dieser Woche beide Parlamentskammern mit Mehrheit für die Verlängerung gestimmt. Der Notstand gilt in Italien seit knapp sechs Monaten. Ohne Verlängerung wäre er am 31. Juli, also am Freitag, ausgelaufen. Conte hatte den Notstand am 31. Januar für ein halbes Jahr ausgerufen. Im Februar brach dann die Pandemie im Norden des Landes heftig aus. Derzeit ist die Infektionswelle mit dem Virus Sars-CoV-2 nach Experteneinschätzung aber unter Kontrolle. Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat vor einem Anstieg der Coronavirus-Fälle in einigen Bundesstaaten gewarnt. Er rief in einem Interview des Senders MSNBC dringend dazu auf, fünf Maßnahmen zu befolgen: Masken tragen, Menschenansammlungen meiden, einen Mindestabstand von mindestens sechs Fuß (rund 1,8 Meter) einhalten, Händewaschen und sich von Bars fernhalten oder diese, wo möglich, schließen. In südlichen Bundesstaaten wie Florida, Texas oder Arizona, die bereits eine Wiederzunahme der Ansteckungen erlebt hätten, sei der Anteil der positiv ausgefallenen Tests gestiegen. Dies sei ein « todsicherer Hinweis darauf, dass man sich in einem Prozess befindet, bei dem man auf ein Wiederaufflammen zusteuert ». Man beginne, dies jetzt auch in anderen Staaten wie Kentucky, Tennessee, Ohio und Indiana zu beobachten. Es gehe nun darum, der Infektionskurve zuvorzukommen, denn die jetzt sichtbaren Auswirkungen spiegelten Entwicklungen der vergangenen Wochen wider. Brasilien hat bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus wie auch bei den Todesfällen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 neue Höchststände verzeichnet. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend 69.074 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2.552.265 Fälle registriert. Auch die am Mittwoch neu gemeldeten 1.595 Todesfälle sind ein neuer trauriger Rekord. Allerdings hatte der Bundesstaat São Paulo zuvor – nach einem Bericht der Zeitung « Folha de São Paulo » aus technischen Gründen – seine Daten vom Dienstag zurückgehalten, was die tägliche Zählung etwas verzerrt. Mit den neu registrierten Todesfällen durchbrach Brasilien die Marke von insgesamt 90.000 Corona-Toten. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Todesfälle in der Corona-Pandemie verzeichnet. Trotz einer nunmehr zweiwöchigen Ausgangssperre in Melbourne steigen die Corona-Fallzahlen im australischen Bundesstaat Victoria weiter dramatisch an. Nach mehreren Ausbrüchen in Seniorenheimen meldete Australien am Donnerstag eine Rekordzahl an landesweiten Neuinfektionen – und registrierte die höchste Todeszahl seit Beginn der Pandemie. Allein im Bundesstaat Victoria wurden binnen 24 Stunden 13 Todesfälle und 723 Neuinfektionen verzeichnet. Der landesweite Rekord hatte zuletzt bei 549 Neuinfektionen gelegen. Victorias Premierminister Daniel Andrews deutete an, dass der Anstieg bei den Todesfällen mit den jüngsten Infektionsherden in Seniorenheimen zusammenhängen könnte. Die meisten der zuletzt an Covid-19 Gestorbenen waren demnach über 70 Jahre alt.17.029.155 Corona-Infizierte sind von der Johns-Hopkins-Universität am 30. Juli (Stand: 07.30 Uhr) gemeldet worden.667.011 Menschen starben bislang. Am stärksten betroffen sind die USA, Brasilien, Indien, Russland und Südafrika. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rät wegen der Corona-Pandemie vom Urlaub im Ausland ab. « Ich mache es einfach nicht, weil es zu kompliziert und auch nicht angemessen ist », sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zwar verbiete es sich nicht, aber: « In solchen Zeiten kann man einfach im Land bleiben und muss nicht in der Welt herumreisen. » Er selbst wolle in diesem Sommer in den Bayerischen Wald fahren, sagte Kretschmann. Dort werde er wandern, aber auch Zeit mit seinen beiden Enkeln verbringen – etwa auf Spielplätzen oder im Zoo. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sieht eine zweite Coronavirus-Welle über Europa hereinbrechen. « Wir haben erhebliche Bedenken wegen der zweiten Welle in Europa », sagt Hancock dem Sender Sky News. Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass sie Großbritannien erreiche. Dabei werde die Regierung auch nicht zögern, wieder Quarantäne-Maßnahmen einzusetzen. Spanien sei nicht das einzige Land, in dem die Zahl der Infektionsfälle wieder steige. Großbritannien hatte in der vergangenen Woche erneut eine 14-tägige Quarantänezeit für Reiserückkehrer aus Spanien angeordnet. Andere europäische Länder blieben davon bislang ausgenommen. Zugleich verlängert Großbritannien die Quarantäne-Zeit für Menschen mit einem positiven Coronavirus-Test oder mit Krankheitssymptomen von sieben auf zehn Tage. Die Anordnung gilt ab sofort, wie die Regierung mitteilte. Grund sei die geringe aber durchaus konkrete Möglichkeit, dass Menschen länger infektiös bleiben könnten. In Indien breitet sich das Coronavirus weiter rasch aus. Das Gesundheitsministerium meldet mit mehr als 50.000 Neuinfektionen erneut einen neuen Tageshöchstwert. Damit stieg die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen landesweit auf 1,58 Millionen. Das ist nach den USA und Brasilien die dritthöchste Zahl weltweit. Nachdem ein Abgeordneter positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, hat das US-Repräsentantenhaus eine Maskenpflicht eingeführt. Abgeordnete und Mitarbeiter müssten « im Saal des Repräsentantenhauses jederzeit Masken tragen », kündigte dessen Vorsitzende, die Demokratin Nancy Pelosi, am Mittwoch an. Ohne eine entsprechende Mund-Nasen-Bedeckung sei der Zutritt zu Gebäuden des Unterhauses nicht mehr gestattet. Zuvor war das Tragen einer Maske bereits in Ausschüssen vorgeschrieben, außerhalb jedoch lediglich empfohlen. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung ab Donnerstagmorgen gelten. Zuvor hatte der republikanische Abgeordnete Louie Gohmert bestätigt, zweimal positiv auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Er zeige keine Symptome, sagte Gohmert in einer am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft. Der Texaner hatte trotz bestehender Empfehlung wiederholt keine Maske im Kapitol getragen. Zuletzt nahm er auch am Dienstag an einer Anhörung mit Justizminister William Barr teil. US-Medien berichteten übereinstimmend unter Berufung auf das Justizministerium, dass Barr negativ auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden sei. In den USA sind inzwischen mehr als 150.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Mittwoch (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Bislang gab es in den USA demnach rund 4,4 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. An zweiter Stelle steht derzeit Brasilien mit fast 90.000 Toten. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer jedoch unter anderem in Belgien, Großbritannien, Spanien, Italien und Schweden höher als in den USA. In Belgien etwa starben Johns Hopkins zufolge rund 86 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Spanien und Italien etwa 60, in Schweden 56. In den USA waren es bislang 45 Menschen pro 100.000 Einwohner – in Deutschland nur 11 Menschen. US-Präsident Trump zeigte sich dennoch zuversichtlich. Bei einem Besuch in Texas sagte er am Mittwoch (Ortszeit), die Zahl der Neuansteckungen gehe zurück. Die Suche nach einem Impfstoff schreite in Rekordzeit voran. « Wir werden das Virus besiegen. » Die Webseite der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität aber auch wieder nach unten korrigiert. Mitten in der grassierenden Corona-Pandemie hat Brasilien für zunächst 30 Tage zahlreiche Flughäfen wieder für Ausländer geöffnet. Eine entsprechende Regelung wurde am Mittwochabend (Ortszeit) im Amtsblatt « Diário Oficial » veröffentlicht. Demnach müssen Touristen etwa vor einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen eine Krankenversicherung nachweisen, die in Brasilien gültig ist und den Zeitraum der Reise abdeckt. Weiter verboten bleibt die Einreise aus der Luft ohne Angaben von Gründen über die Bundesstaaten Mato Grosso do Sul, Paraíba, Rondônia, Rio Grande do Sul und Tocantins sowie auf dem Land- oder Seeweg. Inzwischen haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als 2,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der täglichen Infektionen erreichte am Donnerstag mit 69.074 einen neuen Höchststand und Brasilien durchbrach die Marke von 90.000 Toten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. Im Streit um ein neues Corona-Hilfspaket in den USA zeichnet sich trotz der auslaufenden Unterstützung für Millionen Arbeitslose keine Einigung ab. « Ich bin nicht optimistisch, dass wir irgendeine Art von umfassender Übereinkunft erreichen werden », sagte der Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Meadows war zuvor mit der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, der Demokratin Nancy Pelosi, zusammengekommen. Pelosi kritisierte das Hilfspaket des Weißen Hauses und der Führung der Republikaner anschließend als unzureichend. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Mittwoch, man liege « sehr weit entfernt » von den Demokraten. Man diskutierte daher kurzfristige Lösungen für Arbeitslose und Mieter, bevor die Hilfsmaßnahmen ausliefen. Pelosi zeigte sich allerdings nicht offen für eine kurzfristige Lösung in diesen Punkten, während die Verhandlungen über das Gesamtpaket weiterliefen. Der Mehrheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, räumte ein, dass es auch innerhalb seiner eigenen Partei angesichts der steigenden Staatsverschuldung Vorbehalte gegenüber einem neuen Hilfspaket gebe. Die Mieter in den USA sind einer Untersuchung zufolge im Zuge der Pandemie um insgesamt mehr als 21,5 Milliarden Dollar in Zahlungsrückstand geraten. Die Schätzung wurde von der Beratungsfirma Stout, Risius and Ross vorgelegt parallel zu den Verhandlungen im Kongress über ein weiteres Hilfspaket. Die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, ordnet eine allgemeine Maskenpflicht für Abgeordnete und Mitarbeiter in der Kongresskammer an. Die Masken dürfen für Redebeiträge abgesetzt werden. In Brasilien registrieren die Behörden 70.074 neue Coronavirus-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten steigt um 1.595. Damit haben sich in Brasilien nachweislich über 2,5 Millionen Menschen an dem Virus angesteckt, mehr als 90.000 sind nach der Infektion gestorben. Am Donnerstag soll am Flughafen Schönefeld im Terminalbereich L eine weitere Teststelle öffnen. An beiden Standorten führen dann jeweils zwei Teams der Charité die Tests durch. « Nach einer Pilotphase soll das Angebot weiter ausgebaut werden », hatte die Charité am Vortag mitgeteilt. Der Flughafenbetreiber rechnet damit, dass sich nur wenige Rückkehrer freiwillig testen lassen werden. Pro Tag kämen in Berlin an beiden Standorten rund 2000 Passagiere aus Risikogebieten an, sagte ein Sprecher. Eine bundesweite Verordnung sieht vor, dass sich die Passagiere verpflichtend testen lassen müssen. Diese soll in der kommenden Woche in Kraft treten. Im Saale-Orla-Kreis hat sich ein Mann im Spanien-Urlaub mit dem Coronavirus infiziert.

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