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Corona-News: Verlängerung des Lockdowns wahrscheinlich

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Die Überlegungen zu schärferen Grenzkontrollen werden angesichts der Ausbreitung gefährlicher Virus-Mutationen konkreter. Werden schon bald Einreiseverbote ausgesprochen? Alle Infos im Newsblog.
Die Überlegungen zu schärferen Grenzkontrollen werden angesichts der Ausbreitung gefährlicher Virus-Mutationen konkreter. Werden schon bald Einreiseverbote ausgesprochen? Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 100 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 2,1 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut mehr als 2,1 Millionen Menschen positiv getestet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei rund 54.000 (Stand: 27. Januar). Die Bundesregierung plant nach « Spiegel »-Angaben ein Einreiseverbot aus Ländern mit hoher Verbreitung von Corona-Mutanten. Eine Vorlage für eine entsprechende Verordnung befinde sich derzeit in der Abstimmung zwischen den Ressorts, berichtete der « Spiegel » am Mittwochabend auf seiner Online-Plattform. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass ein entsprechender Beschluss derzeit abgestimmt wird. Unionspolitiker von Bund und Ländern plädierten für strikte Reisebeschränkungen. Der Unionsfraktionsvize im Bundestag, Andreas Jung, sagte der « Welt »: « Wenn in einer Region das mutierte Virus grassiert, muss konsequent gegen die Ausbreitung vorgegangen werden – auch mit strikten Reisebeschränkungen. » Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte bereits am Dienstag der « Bild » mit Blick auf Corona gesagt: « Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren. » Dazu gehörten « deutlich schärfere Grenzkontrollen », besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, « aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null ». Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hält eine weitere Verlängerung des Lockdowns für wahrscheinlich. « Es ist jetzt nicht die Zeit für Lockerungen », sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. « Ich gehe davon aus, dass der Lockdown über den 14. Februar hinaus fortgeführt werden muss. » Die Infektionszahlen seien bisher nicht ausreichend zurückgegangen. « Einen Automatismus für die Aufhebung von Einschränkungen sollte es nicht geben », sagte er. Zunächst müssten die Risiken der neuen Virusmutationen und ihre Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen eingeschätzt werden können. « Erst auf dieser Grundlage kann ein Öffnungskonzept beschlossen werden. » Bei der Entscheidung über den Zeitpunkt und die Schrittfolge der Lockerungen müssten dann neben der 7-Tage-Inzidenz weitere Indikatoren einbezogen werden. Als Beispiele nannte Tschentscher den R-Wert, der angibt, wie viele Menschen von einer infektiösen Person durchschnittlich angesteckt werden, die Zahl der stationären Covid-19-Patienten, die Auslastung der Intensivstationen und den Fortschritt der Impfungen. Die neuen Varianten des Coronavirus breiten sich in immer mehr Ländern aus: Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mitteilte, wurde die zunächst in Großbritannien registrierte Mutante inzwischen in 70 Ländern nachgewiesen. Das waren zehn Länder mehr als eine Woche zuvor. Auch für die zunächst in Südafrika nachgewiesene Mutante verzeichnete die WHO ein größeres Verbreitungsgebiet. Die Zahl der betroffenen Länder stieg innerhalb von einer Woche um acht auf 31. Für die zuerst in Brasilien aufgetauchte Mutante gab die WHO nun an, dass acht statt zuvor sechs Länder betroffen seien. Die zunächst in Großbritannien festgestellte Mutante ist Wissenschaftlern zufolge ansteckender als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hatte vergangene Woche gesagt, dass es zudem « Hinweise » darauf gebe, dass die Variante « mit einer höheren Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht werden » könne. Die WHO betonte am Mittwoch jedoch, dass diese Angaben auf « vorläufigen » Studienergebnissen basierten und für eine Verifizierung weitere Analysen nötig seien. Der Norden macht dicht: Aus Bedenken vor mutierten Coronavirus-Varianten verschärft nach Dänemark und Finnland auch Norwegen seine Einreisebeschränkungen. Ab Mitternacht in der Nacht zum Freitag werden die norwegischen Grenzen für praktisch alle Menschen geschlossen, die nicht im Land wohnen, wie Regierungschefin Erna Solberg am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Dabei handele es sich um die strengsten Einreisebeschränkungen seit März des vergangenen Jahres. Es gebe jedoch Ausnahmen, etwa für Arbeitnehmer mit kritischen Funktionen, den Warentransport und Gesundheitspersonal aus den Nachbarländern Schweden und Finnland. Seit Mittwoch gelten auch in Finnland verschärfte Einreiseregeln. Dänemark lässt seit dem 9. Januar bis auf wenige Ausnahmen nur noch Menschen ins Land, die einen triftigen Einreisegrund sowie einen negativen und maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen können. Schweden hat zudem seine Grenzen nach Norwegen geschlossen. Norwegen ist bislang relativ gut durch die Corona-Krise gekommen, hat aber auch seine Probleme mit der Pandemie. Zuletzt hat ein Ausbruch der britischen Coronavirus-Variante in einem Pflegeheim nahe Oslo zu Bedenken und strikten Maßnahmen in der Hauptstadtregion geführt. Im europäischen Vergleich zählen die norwegischen Neuinfektionszahlen jedoch seit längerem zu den niedrigsten des gesamten Kontinents. Ein verdächtiges Paket, das am Mittwoch bei einem Zulieferer des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers Astrazeneca entdeckt wurde, ist von Sprengstoffexperten gesichert und zu Untersuchungen abtransportiert worden. Das teilt die Polizei in Wales am Abend mit. Ob sich darin Sprengstoff befand, blieb zunächst unklar. Das Unternehmen Wockhardt hatte am Morgen wegen des Vorfalls sein Werk im walisischen Wrexham geräumt. Dort finden wichtige Schritte zur Herstellung des Coronavirus-Impfstoffs von Astrazeneca statt. Die Polizei hatte mehrere Straßen gesperrt und die Bevölkerung aufgefordert, die Umgebung zu meiden. Später wurde die Produktion wieder aufgenommen. Nach dem internationalen Flughafen Ben Gurion schließt Israel im Kampf gegen das Coronavirus vorübergehend auch seine Landgrenzen. Dies kündigte das Innenministerium am Mittwoch an. Die Maßnahme soll von Donnerstagmorgen bis Ende Januar gelten. Davon betroffen sind insgesamt drei Grenzübergänge nach Ägypten und Jordanien. Der Übergang Allenby-Brücke nach Jordanien bleibt für Bewohner des Westjordanlands geöffnet. Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen Israels, das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen zu verhindern. In der Nacht auf Dienstag war bereits der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv – das mit Abstand wichtigste Luftverkehrsdrehkreuz des Landes – bis Monatsende nahezu komplett geschlossen worden. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek und andere fordern in der Fachzeitschrift « The Lancet » einheitliche Regeln für Einreisende. « Wir müssen versuchen, die Ausbreitung der Varianten in Deutschland zu verzögern », sagte Ciesek am Dienstag im NDR-Podcast « Coronavirus-Update ». « Das kann nur europaweit funktionieren – weil wir nicht isoliert auf einer Insel leben. » In Deutschland wurden bisher Mutationen des Coronavirus aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien nachgewiesen. Wegen größerer Nähe, vieler Kontakte und verschiedener Verkehrswege sei es kaum möglich, die britische Variante aufzuhalten, so Ciesek. Man müsse aber die Ausbreitung verlangsamen, bis alle geimpft seien Die Varianten aus Brasilien und Südafrika seien in Deutschland bislang kaum verbreitet. Alle Fälle seien « importiert », es seien keine Folgeansteckungen bekannt. Da diese Mutationen nur über Flughäfen eingeschleppt werden könnten, habe man hier bessere Chancen: « Wenn man konsequent testet, nachverfolgt und in Quarantäne steckt, hat man, glaube ich schon eine Chance, dass man das eine Weile eindämmen kann. » Seit Beginn der Pandemie vor gut einem Jahr ist die Zahl der weltweit nachgewiesenen Corona-Infektionen auf mehr als 100 Millionen angestiegen. Das ging am Dienstag aus Daten der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Erst vor etwa einem Monat, am zweiten Weihnachtsfeiertag, war die Schwelle von 80 Millionen Infektionen überschritten worden. Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt inzwischen bei mehr als 2,1 Millionen. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen weltweit von hohen Dunkelziffern aus. Die Webseite der US-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Die meisten bestätigten Infektionen gibt es mit gut 25 Millionen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Dort gibt es auch mehr bestätigte Todesfälle als in jedem anderen Land: mehr als 423.000. In Indien sind inzwischen rund 10,7 Millionen Infektionen nachgewiesen worden, in Brasilien 8,8 Millionen. In Europa wurden die meisten Infektionen bislang in Großbritannien gemeldet (3,7 Millionen), gefolgt von Frankreich (3,1 Millionen) sowie Spanien (2,6 Millionen) und Italien (rund 2,5 Millionen). In Deutschland wurden laut Johns Hopkins 2,16 Millionen Infektionen registriert. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert die Bundesregierung und die EU-Kommission dazu auf, darauf zu drängen, dass die vertraglich zugesicherten Impfstoff-Liefermengen und Liefertermine eingehalten werden. « Für den breiten Einsatz in den Praxen brauchen wir Impfstoffe, die unkompliziert zu transportieren und ohne spezielle Kühltechnik gelagert werden können », zitiert die « Rheinische Post » den Mediziner in einem Vorabbericht. « Diese Voraussetzungen scheint das Vakzin von Astrazeneca zu erfüllen. Solche Impfstoffe sind unerlässlich, um das Ziel der Herdenimmunität bis zum Sommer zu erreichen. » Die Ursachen der jetzt bekannt gewordenen Lieferschwierigkeiten müssten deshalb umfassend geklärt und so schnell wie möglich behoben werden. Vor allem die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen und die Beschäftigten in Kliniken und Pflegeinrichtungen müssten geimpft sein, bevor sich die erstmals in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante weiter in Deutschland ausbreite. « Da zählt buchstäblich jeder Tag. » Irland verlängert seinen derzeitigen Corona-Lockdown bis zum 5. März. Damit bleiben die Schulen, die für die Versorgung der Bürger nicht wesentlichen Geschäfte sowie die Restaurants und Pubs bis zu diesem Datum geschlossen, wie Regierungschef Micheal Martin am Dienstag mitteilte. Die Botschaft an die Bürger sei sehr einfach, sagte er: « Bleiben Sie zu Hause, verreisen Sie nicht! » Erstmals verhängt Irland auch eine generelle Quarantäne-Pflicht für Reisende, die aus dem Ausland eintreffen, wie Vize-Regierungschef Leo Varadkar ergänzte. Die meisten Einreisenden können die Zeit der Isolation zu Hause oder anderen Orten ihrer Wahl verbringen. Einreisende aus Südafrika und Brasilien sollen hingegen in von der Regierung festgelegten Unterkünften isoliert werden. In diesen beiden Staaten sind Mutanten des Virus aufgetreten, von denen angenommen wird, dass sie besonders ansteckend sind. Irland hat zuletzt einen starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen erlebt. In dem Fünf-Millionen-Einwohner-Land wurden bislang insgesamt rund 3.000 Todesopfer im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen verzeichnet. Der US-Pharmakonzern Pfizer und der Mainzer Biotechkonzern Biontech tüfteln an einer verbesserten Version ihres Impfstoffs gegen Corona-Varianten. Man leiste bereits die Vorarbeiten, um schnell auf Corona-Mutanten reagieren zu können, falls es Hinweise darauf gebe, dass das Vakzin an Wirksamkeit einbüße, heißt es in einer Pfizer-Email an die Nachrichtenagentur Reuters. Durch die deutliche Aufstockung der nationalen Impfstoff-Bestände will die US-Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden die Corona-Impfungen im Land deutlich beschleunigen. Biden kündigte am Dienstag (Ortszeit) in Washington an, die Vereinigten Staaten wollten zusätzliche 200 Millionen Impfdosen kaufen – jeweils 100 Millionen von den Unternehmen Moderna und Pfizer. Die Lieferung der zusätzlichen Impfdosen werde bis zum Sommer erwartet. Damit solle der Bestellumfang von 400 auf 600 Millionen Impfdosen erhöht werden, sagte Biden. Dies sei genug, um bis zum Ende des Sommers 300 Millionen Amerikaner zu impfen, hieß es aus dem Weißen Haus. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. Pro Kopf sind zwei Impfdosen nötig. Biden versprach auch, die US-Bundesstaaten sollten wöchentlich mehr Impfdosen bekommen – und einen längeren Planungsvorlauf. Zuletzt waren die Impfungen gegen das Coronavirus in den USA nicht im erhofften Tempo vorangekommen. Die Eindämmung der Pandemie ist eines der Hauptanliegen des neuen US-Präsidenten. Ω Wegen des Verdachts des Ausbruchs einer hochansteckenden Corona-Mutation hat das Klinikum Bayreuth seine Häuser vorerst geschlossen. Mehr als 3.000 Mitarbeitende des Klinikums dürfen nur noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit kommen und befinden sich ansonsten in Quarantäne. Patienten werden nur noch in absoluten Notfällen aufgenommen und erst nach zwei negativen Testergebnissen entlassen, wie das Klinikum in der oberfränkischen Stadt am Dienstag mitteilte. « Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Großkrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle », hieß es. Aktuell besteht in Bayreuth in mindestens elf Fällen der Verdacht auf eine Infektion mit einer hochansteckenden mutierten Virusvariante. Die Mutation B.1.1.7 aus England wurde in Bayreuth erstmals bei einer Person nachgewiesen, die von einer Reise zurückgekehrt war. Das Klinikum ließ nach eigenen Angaben daraufhin 30 Proben untersuchen. Mit dem abschließenden Ergebnis rechnet das Klinikum aber erst in knapp zwei Wochen. In Großbritannien steigt die Zahl der Coronavirus-Toten erstmals in einem europäischen Land über 100.000. Premierminister Boris Johnson erklärte am Dienstag, seine Regierung habe alles Machbare getan, um den Verlust an Leben durch die Pandemie so klein wie möglich zu halten. Es werde auch weiterhin alles Menschenmögliche getan. Der Leiter des englischen Gesundheitssystems Chris Whitty sieht trotz der Impfkampagne keine rasche Besserung der Lage: « Unglücklicherweise werden wir in den kommenden Wochen etliche weitere Todesfälle haben bevor die Impfungen wirken. » Die Regierung gibt bekannt, dass knapp 6,9 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten haben, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. Die zweite und letzte Dosis wurde demnach bislang 472.446 Bürgern verabreicht. Johnson erklärte, er habe vollsten Vertrauen in die Versorgung mit Impfstoffen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie den Flugverkehr nach Deutschland massiv einschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einleiten. « Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren », sagte Seehofer am Dienstag der « Bild ». « Dazu gehören deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null, so wie Israel das derzeit auch macht, um die Einschleppung der Virus-Mutation zu verhindern », sagte der Minister. Die Menschen in Deutschland erwarteten, « dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen ». Im US-Bundesstaat Kalifornien ist der strikte Lockdown mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Gouverneur Gavin Newsom sagte am Montag, der Bundesstaat habe seinen Kampf gegen « die herausforderndste Welle » der Corona-Pandemie hinter sich. Daher würden die bislang geltenden Ausgangssperren aufgehoben. Damit wird es den Bürgern etwa wieder möglich sein, zum Friseur oder abends zum Essen auszugehen. Kalifornien war in den vergangenen Monaten besonders stark von der Pandemie betroffen. Daher wurden am 3. Dezember Versammlungsverbote erlassen. Alle nicht unerlässlichen Aktivitäten mussten unterbleiben. Insgesamt wurden drei Millionen Erkrankungen registriert. In den beiden vergangenen Wochen sank die Zahl der Einlieferungen in Intensivstationen um etwa zehn Prozent. Zugleich verdreifachte sich die Zahl der Anti-Corona-Impfungen im Verlauf des Monats Januar. Die Aufhebung der Ausgangssperre bezieht sich nicht auf alle gesellschaftlichen Aktivitäten. So sollen Bars geschlossen bleiben und keine Live-Sportveranstaltungen stattfinden. Die Genehmigung, zum Essen auszugehen, bezieht sich lediglich auf die Terrassenbewirtschaftung. Ein Restaurant-Betrieb in geschlossenen Räumen bleibt unzulässig. Die jeweiligen lokalen Behörden können weitere Maßnahmen festlegen. In Großbritannien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 100.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bis Mitte Januar war bei fast 99.000 Menschen in England und Wales Covid-19 auf dem Totenschein verzeichnet, wie die britische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Seitdem kamen nach offiziellen Zahlen der Regierung mehrere Tausend weitere Todesfälle in ganz Großbritannien hinzu. Nach einem massiven Anstieg der Fallzahlen im Zusammenhang mit der neuen Variante B.1.1.7 im Dezember verzeichnete das Land die weltweit höchste tägliche Covid-Todesrate. Der britischen Regierung wird vorgeworfen, wiederholt zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. Krankenhäuser stehen massiv unter Druck, derzeit werden mehr Covid-19-Patienten künstlich beatmet als zu jedem anderen Zeitpunkt der Pandemie. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus plant die britische Regierung eine verpflichtende Quarantäne für Einreisende. Allerdings ist noch nicht klar, ob die Vorschrift für alle internationalen Ankünfte gelten soll, also auch für Menschen aus Deutschland, oder nur für Einreisen aus Hochrisikogebieten. Wegen neuer Corona-Varianten in Südafrika und Brasilien stehen vor allem das südliche Afrika und Südamerika im Fokus. Premierminister Boris Johnson wollte am Dienstag mit seinem Corona-Kabinett über die Frage beraten. Der für die Impfkampagne zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi kündigte noch für denselben Tag eine Mitteilung an. Vertreter der Luftfahrtbranche warnten, noch strengere Maßnahmen seien « katastrophal ». Die Hotel- und Reisebranche zeigten sich hingegen offen und boten ihre Unterstützung an. Die Kosten für die verpflichtende Quarantäne sollen die Reisenden selbst übernehmen. Nach Berechnungen britischer Medien müssten sie für zehn Tage mit rund 1.000 Pfund (1.125 Euro) rechnen. Bereits jetzt müssen sich Passagiere nach ihrer Einreise für zehn Tage selbst isolieren. Allerdings sollen sich zahlreiche Menschen nicht an die Vorschriften halten. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans ist skeptisch, ob tatsächlich bis zum Sommer jedem Bürger ein Impftermin angeboten werden kann. « Dass es Ende des Sommers wird oder auch darüber hinaus, kann bei solchen Hiobsbotschaften dieser Unternehmen sicher niemand garantieren », sagte Walter-Borjans den Sendern RTL und n-tv. Der britische Konzern Astrazeneca hatte mitgeteilt zunächst weniger Impfstoff als geplant an die EU liefern zu können. In der vergangenen Woche war es bereits zu einem Lieferengpass des Herstellers Biontech/Pfizer gekommen. Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner hält in der Corona-Pandemie nicht nur eine dritte, sondern auch eine vierte und fünfte Welle für möglich. Womöglich würden diese aber flacher als die erste und zweite Welle verlaufen. « Ich gehe nicht davon aus, dass wir eine riesige dritte Welle bekommen, weil wir relativ früh mit dem Lockdown eingegriffen haben », sagt der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der mit seinem Team vor einem Jahr die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt hatte. « Solange es keine Durchimpfung in der Bevölkerung gibt und solange wir nicht sommerliche Temperaturen draußen haben, sollten wir uns aber an den Gedanken gewöhnen, dass es vielleicht auch eine vierte und fünfte Welle geben kann », sagte Wendtner der Deutschen Presse-Agentur weiter. « Das ist noch mal ein Appell an die Vernunft und an die Solidarität. Nur gemeinsam können wir es schaffen. » Deutschlands angeschlagene Friseurbranche fordert von der Politik stärkere und schnellere Finanzhilfen. « Es sind alle Rücklagen aufgebraucht, teilweise auch die Altersvorsorge – es geht um Existenzen », sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, am Dienstag in Köln über die Situation in vielen Betrieben. Die Branche sende einen « Notruf ». Es dauere zu lang, bis Coronahilfen ankommen, und dann kompensierten sie nur einen viel zu kleinen Teil der Umsatzeinbußen. Die Branche brauche eine Perspektive, wann sie wieder aufmachen könne, forderte Wollseifer. In Deutschland gibt es 80.000 Friseurbetriebe mit 240.000 Mitarbeitern. Seit Mitte Dezember sind die Salons wegen der Pandemie geschlossen. Die deutschen Krankenhäuser machen in der Pandemie Erlösverluste von fast zehn Milliarden Euro aus. Wegen verschobener Operationen und abgesagter Behandlungen jenseits der Covid-Fälle habe es 9,5 Milliarden weniger Einnahmen gegeben, sagt der künftige Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Allerdings hätten die Kliniken aus der Staatskasse Entschädigungen von 9,7 Milliarden Euro erhalten. Da es aber erhebliche Mehrausgaben für den Infektionsschutz gegeben habe, rechne man unterm Strich im Schnitt für alle Häuser bestenfalls mit einer Bilanz von Plus-Minus-Null. Der weltgrößte Inselstaat Indonesien hat am Dienstag die Marke von einer Million Corona-Infektionsfälle überschritten. Damit ist das südostasiatische Land mit seinen 270 Millionen Einwohnern das am schlimmsten von der Pandemie betroffene in der gesamten Region. Am Dienstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 13.000 Neuinfektionen verzeichnet. Mehr als 28.000 Menschen sind in Indonesien in Verbindung mit dem Virus gestorben. Mitte Januar hatte Indonesien mit Massenimpfungen begonnen. Anders als andere Länder sollen nach den Mitarbeitern des Gesundheitswesens und des Öffentlichen Dienstes zunächst jüngere Menschen zwischen 18 und 59 Jahren geimpft werden. Ziel ist es, schnell eine Herdenimmunität zu erreichen In den USA sind an einem Tag 147.254 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervor. Der bislang höchste Wert wurde am 2. Januar mit 300.372 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Zahl der erfassten infizierten Toten binnen 24 Stunden lag am Montag bei 1.758. Der Höchstwert war am 12. Januar mit 4.462 Toten registriert worden. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 25 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 420.900 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Zahl der Corona-Todesfälle in Nordrhein-Westfalen hat die 10.000er-Grenze überschritten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Dienstagmorgen liegt sie nunmehr bei 10.161, eine Zunahme von 189 gegenüber dem Vortag. Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter in NRW 1.403 weitere Neuinfektionen. Der Sieben-Tages-Wert für Corona-Neuinfektionen sank weiter leicht. Die sogenannte Inzidenz als wichtige Kennziffer der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner lag bei 102,4. Am Vortag betrug der Wert 104,1. Angestrebt ist die Zahl 50 – ab dann können die Gesundheitsämter nach eigenem Bekunden die Infektionsketten wieder nachvollziehen. Die unterfränkische Kreisstadt Bad Kissingen hat an alle 14.000 Haushalte FFP2-Masken verteilen lassen. Wie die Kommune am Montag berichtete, seien am vergangenen Wochenende bei jeder Wohnung zwei Masken eingeworfen worden. Der Stadtrat hatte das Geld für die 28.000 Masken zur Verfügung gestellt. Mitarbeiter der Stadt hatten die Masken dann in Umschläge verpackt. « Wenn man flächendeckend das Tragen beim Einkaufen anordnet, muss man aus meiner Sicht auch flächendeckend zum Start Hilfe anbieten, damit jeder die Chance hat, die Vorgabe einzuhalten », sagte Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD). Zwar seien zwei Masken pro Haushalt keine dauerhafte Versorgung, aber die Erfüllung der Auflagen werde den Bürgern so einfacher gemacht. Seit 18. Januar müssen in Bayern in Geschäften und im Nahverkehr FFP2-Masken getragen werden, eine einfache Mund-Nase-Bedeckung reicht nicht mehr aus. Außerhalb des Freistaats will Bremen Anfang Februar an alle Einwohner im Alter von 15 bis 59 fünf FFP2-Masken per Post zusenden. Bürger ab 60 Jahren erhalten bundesweit die Spezialmasken gegen eine geringe Zuzahlung in Apotheken. Die Krankenkassen verschicken derzeit an die Betroffenen entsprechende Gutscheine des Bundes. Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus schottet sich Israel ab. Seit Mitternacht (Ortszeit) ist der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv weitgehend geschlossen. Mit der drastischen Einschränkung des Luftverkehrs will die Regierung das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen verhindern. Die Maßnahme soll vorerst bis Ende des Monats gelten, ausgenommen sind unter anderem Frachtflüge und Flüge aus medizinischen Gründen. Eine ranghohe Repräsentantin des Gesundheitsministeriums sprach sich aber bereits für eine Verlängerung um mehrere Wochen aus. Der Flughafen müsse mindestens einen Monat lang geschlossen bleiben. Der internationale Luftverkehr läuft in Israel fast ausschließlich über den Ben-Gurion-Flughafen. Bis zu 40 Prozent der Corona-Neuinfektionen in Israel gehen nach offiziellen Angaben auf eine Mutation zurück, die aus Großbritannien kommt. Die israelische Regierung war zuvor wegen laxer Kontrollen am Flughafen scharf kritisiert worden. Die Bundesregierung in Berlin stuft Israel wegen hoher Infektionszahlen als Hochrisikogebiet ein. Zur frühen Erkennung und effektiven Bekämpfung von Virus-Mutationen will Großbritannien eine internationale Plattform schaffen. Die sogenannte New Variant Assessment Platform unter der Federführung der Gesundheitsbehörde Public Health England solle Länder mit geringerer Expertise bei der genetischen Untersuchung positiver Corona-Proben unterstützen, wie der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Dienstag mitteilte. « Unsere neue Varianten-Bewertungs-Plattform wird uns helfen, das Virus besser zu verstehen und wie es sich verbreitet und wird auch die globale Fähigkeit stärken, das Coronavirus zu verstehen, so dass wir alle besser auf das vorbereitet sind, was auch immer vor uns liegt », sagte Hancock nach einer Mitteilung. Britische Experten könnten sowohl aus der Ferne beraten und unterstützen als auch Material bereitstellen – außerdem sollen auch Proben zur Sequenzierung eingeschickt werden können. Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna ist nach Unternehmensangaben auch bei den zuerst in Großbritannien und Südafrika aufgetauchten neuen Virusvarianten wirksam. Laboruntersuchungen hätten gezeigt, dass die zweimalige Impfung zu neutralisierenden Antikörpern gegen die bisher entdeckten Virusvarianten führe, erklärte Moderna am Montag. Das gelte für die zunächst in Großbritannien aufgetauchte Variante B.1.1.7 und die in Südafrika aufgetauchte Variante B.1.351. Bei der britischen Variante gebe es im Vergleich zu früheren Virusvarianten « keine signifikante Auswirkung » auf das Antikörper-Niveau, erklärte Moderna. Bei der südafrikanischen Variante sei die Menge der Antikörper zwar um das Sechsfache geringer; dies sei aber nach wie vor ausreichend, um Schutz vor dem Virus zu bieten. Moderna will aber als Vorsichtsmaßnahme eine zusätzliche Auffrischungsimpfung – also eine dritte Dosis – testen. Das Biotech-Unternehmen entwickelt außerdem einen Auffrischungsimpfstoff eigens für die südafrikanische Variante. Die Zustimmung der Deutschen zu einigen zentralen staatlichen Maßnahmen der Corona-Eindämmung ist zuletzt spürbar zurückgegangen. Wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Berliner Bundesinstituts für Risikobewertung ergab, sank unter anderem die Akzeptanz der Kontaktbeschränkungen. Beurteilten kurz vor Weihnachten noch 84 Prozent diese als angemessen, waren es aktuell nur 74 Prozent. Auch die Zustimmung zu Geschäftsschließungen sank im gleichen Zeitraum um zehn Prozentpunkte auf 56 Prozent. Größtenteils für angemessen hielten die Deutschen die nationale Impfstrategie, der zufolge zunächst Pflegeheimbewohner, andere Risikogruppen sowie Mitarbeiter des Gesundheitssystems geimpft werden.74 Prozent der Befragten akzeptierten die hierzulande praktizierte Reihenfolge. Insgesamt wurden rund tausend Menschen gefragt, die Umfrage fand am 19. und 20. Januar statt. Bei den geplanten Corona-Heimtests geht es nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums um neue, einfache Verfahren, die so bisher noch nicht verfügbar sind. « Wir sprechen ausdrücklich von Selbsttests, die einfacher zu handhaben sind », sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin. Die Produkte müssten zertifiziert werden und sowohl aussagekräftig genug als auch so von Laien praktizierbar sein, dass die Gefahr falscher Ergebnisse relativ gering sei. Das sei eine perspektivische Sache. « Noch gibt es keine Schnelltests, die so zertifiziert sind und in der Menge verfügbar wären, dass sie für so eine Verordnung in Frage kommen. » Das Gesundheitsministerium plant eine Änderung der « Medizinprodukte-Abgabeverordnung », wonach Antigen-Schnelltests zur Eigenanwendung künftig privat erworben werden können. Im Moment dürfen Schnelltests nur an Ärzte, medizinische oder Pflegeeinrichtungen abgegeben werden, auch Bildungseinrichtungen gehören seit Dezember zu den möglichen Empfängern. Bei bisherigen Antigen-Schnelltests muss allerdings wie bei PCR-Tests mit einem Wattestäbchen ein Abstrich tief in der Nase oder im Rachen genommen werden. Für Selbsttests ist das eher ungeeignet. Mehr als eine Million Menschen in Israel hat die beiden nötigen Impfungen gegen das Coronavirus erhalten. Dies teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Montag bei Twitter mit. Die erste Dosis bekamen demnach bislang rund 2,6 Millionen Menschen verabreicht. In Israel leben etwas mehr als neun Millionen Menschen. Deutschland hat etwa neun Mal so viele Einwohner. Doppelt gegen das Coronavirus geimpft wurden dort bislang knapp 230.000 Menschen. Dem Unternehmen Pfizer zufolge beträgt der Impfschutz eine Woche nach der zweiten Impfung 95 Prozent. Die europäische Zulassung des Impfstoffs von Astrazeneca wird laut Gesundheitsministerium in dieser Woche erwartet. Man rechne für Freitag damit, sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Dann würden mehrere Millionen Dosen zusätzlich zur Verfügung stehen. Alledings stehen wegen Produktionsproblemen zunächst weniger als erwartet zur Verfügung. Wieviel fehle, sei derzeit unklar, sagt der Sprecher. Das Tragen von Gesichtsmasken in öffentlichen Räumen trägt nach Meinung des Rostocker Tropenmediziners Emil Reisinger nicht nur entscheidend zur geringeren Ausbreitung des Coronavirus bei. Auch dort, wo Infektionen nicht vermieden würden, würden durch die Verminderung der Infektionsdosis mit hoher Wahrscheinlichkeit symptomatische Erkrankungen verhindert oder deren Schwere reduziert, schrieb Reisinger in einer jüngst im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Studie. Er bezog sich unter anderem auf Erkenntnisse aus der schweizerischen Armee. Bei zwei Kompanien seien erst neun Tage nach dem ersten Infektionsfall Masken und Mindestabstände angeordnet worden. Danach erkrankten 30 Prozent der Soldaten an Covid-19, bei 62 Prozent ohne Symptome wurden SARS-CoV-2-Antikörper nachgewiesen. In einer anderen, räumlich getrennten Kompanie seien vor dem ersten Infektionsfall Masken und Mindestabstände angeordnet worden. Keiner dieser Soldaten sei erkrankt, bei nur 15 Prozent wurden Antikörper nachgewiesen. Reisinger und sein Team kommen nach Auswertung mehrerer Studien zu dem Schluss, dass die Komplikations- und Todesraten in Ländern niedrig blieben, in denen die Mund-Nasen-Bedeckung weit verbreitet ist. Dies gelte etwa für Japan, Hongkong oder Südkorea, wo Masken während der Erkältungssaison bereits vor der Covid-19-Pandemie üblich waren. Dagegen hätten in anderen Ländern widersprüchliche Botschaften die Menschen verwirrt und die Einhaltung der Maskenpflicht vermindert. « Neben klarer Kommunikation hat die Vorbildwirkung der Verantwortungsträger eine entscheidende Bedeutung », sagte Reisinger. Im für seinen erfolgreichen Kampf gegen die Corona-Pandemie bekannten Neuseeland ist erstmals seit November wieder ein lokal übertragener Infektionsfall bestätigt worden. Es handele sich um eine 56-jährige Frau, die sich nach ihrer Rückkehr aus Europa zwei Wochen lang in einem Quarantänehotel in Auckland aufgehalten habe, teilten die Gesundheitsbehörden in dem Inselstaat im Südpazifik mit. Dort sei sie zwei Mal negativ auf das Virus getestet worden. Erst nachdem sie in ihre Heimatregion Northland auf der Nordinsel zurückgekehrt sei, habe sie Symptome gezeigt und sei positiv getestet worden, hieß es. Bei dem Virus handele es sich um die neue, ansteckendere Virusmutation aus Südafrika, bestätigte der Minister für Covid-19-Bekämpfung, Chris Hipkins. Die Frau habe sich allem Anschein nach bei einer anderen Person im Quarantänehotel angesteckt. Macht Corona ganze Kinderjahrgänge zu Nichtschwimmern? Schwimmlehrer im Norden sind in Sorge, dass die wegen geschlossener Bäder versäumte Schwimmausbildung auch nach Ende der Corona-Einschränkungen kaum aufgeholt werden kann. Es gehe allein in Schleswig-Holstein um rund 20.000 Kinder, teilte der Schwimmverband des Landes mit Sitz in Heikendorf mit. « Die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis sind katastrophal. Nahezu ein kompletter Jahrgang wird für sehr lange Zeit schwimmunfähig bleiben müssen », schrieb Verbandspräsident Steffen Weber an das Bildungs- und das Innenministerium in Kiel. Der Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbands, Alexander Gallitz, sprach von einem drohenden Chaos. Die Kinder des Jahres 2020 hätten ihre Schwimmausbildung abbrechen müssen. Der Rückstau könne kaum aufgeholt werden. Dadurch werde das bestehende Problem noch verschärft. Denn: « Die Schwimmfähigkeit in Deutschland ist katastrophal », sagte Gallitz. In den 90er-Jahren hätten noch etwa 90 Prozent der Kinder das Bronzeabzeichen erworben, für das ein Kind 15 Minuten schwimmen können muss. Heute könnten noch 30 bis 40 Prozent der Kinder sicher schwimmen. Auch bei Erwachsenen könne es schwierig werden, wenn sie ein Jahr keine Übung haben. « Ich befürchte mehr Badeunfälle. » Der mexikanische Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador ist an Covid-19 erkrankt. Er sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, habe leichte Symptome und werde medizinisch behandelt, teilte der 67-jährige Staats- und Regierungschef am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter mit. « Ich bin, wie immer, Optimist », schrieb er. Mexiko ist nach offiziellen Zahlen das Land mit den viertmeisten Todesfällen infolge der Corona-Pandemie – knapp 150.000 Todesopfer wurden bislang registriert. Allerdings wird in dem nordamerikanischen Land mit fast 130 Millionen Einwohnern – Platz zehn der bevölkerungsreichsten Länder – äußerst wenig auf das Virus getestet. Außerdem ist die sogenannte Übersterblichkeit dort sehr hoch. Mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat Australien erstmals ein Vakzin gegen den Erreger SARS-CoV-2 zugelassen. Mit den Impfungen solle gegen Ende Februar begonnen werden, teilte das Büro von Premierminister Scott Morrison am Montag mit. Morrison sprach von einem wichtigen Schritt im Kampf gegen das Coronavirus. Wie die Nachrichtenagentur AAP berichtete, sollen die Impfungen in 30 bis 50 Krankenhäusern beginnen, wo zunächst ältere und behinderte Patienten sowie Gesundheitsarbeiter geimpft werden sollen. Australien ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. In dem Land mit rund 25 Millionen Einwohnern wurden laut Johns-Hopkins-Universität bisher erst 28.777 Ansteckungen und 909 Todesfälle registriert. Vor Weihnachten hatte es während rund sieben Wochen überhaupt keine nachgewiesenen Neuinfektionen gegeben. In Hongkong ist die Absperrung eines Wohnviertels wegen dortiger Coronavirus-Ausbrüche nach weniger als zwei Tagen wieder aufgehoben worden. Nachdem rund 7.000 Menschen in dem Viertel auf das Virus getestet worden waren, wurde der Lockdown am Montagmorgen beendet, wie die Behörden mitteilten. Bei den Tests waren 13 weitere Ansteckungsfälle entdeckt worden. Das entsprach einem Anteil von 0,17 Prozent der Getesteten. Die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungszone hatte am Samstagabend die 150 Wohnblocks im Stadtteil Jordan abgeriegelt, in denen in den vergangenen Wochen mehrere Coronavirus-Herde festgestellt worden waren. In dem Stadtteil auf der Halbinsel Kowloon wohnen viele einkommensschwache Menschen. Behördenmitarbeiter gingen nach der Abriegelung von Tür zu Tür und nahmen obligatorische Corona-Tests vor. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach spricht von einem « ganz anderen Bedrohungspotenzial » durch die neuen Virus-Varianten. « Wir werden einen sehr harten und sehr gut funktionierenden Lockdown brauchen, weil die neuen Varianten von einem ganz anderen Kaliber sind », sagt er « Bild Live » laut redaktioneller Fassung. Die hochansteckende Mutation des Corona-Virus ist in Flensburg nachgewiesen worden. Um wie viele Fälle es sich genau handelt, konnte ein Stadtsprecher am Sonntag nicht sagen. Anfang dieser Woche war von rund 30 Verdachtsfällen mit der Variante aus Großbritannien berichtet worden. Die Stadt werde entsprechend reagieren, eine neue Allgemeinverfügung werde erarbeitet. Zuvor hatte das « Flensburger Tageblatt » (online) darüber berichtet. Israel will den internationalen Flugverkehr wegen hoher Corona-Infektionszahlen drastisch einschränken. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag, man wolle den Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv « hermetisch abriegeln ». Nach israelischen Medienberichten soll die Maßnahme am Montagabend um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten und mindestens bis Ende des Monats gelten. Netanjahu sagte, es sollte nur wenige Ausnahmen von der Sperre geben. Ziel sei es, das Einschleppen weiterer Corona-Mutationen nach Israel zu verhindern. Bis zu 40 Prozent der Neuerkrankungen gehen nach amtlichen Angaben auf eine Mutation zurück, die aus Großbritannien kommt. Die israelische Regierung war wegen laxer Kontrollen am Flughafen scharf kritisiert worden. Die Gesundheitsämter in Sachsen haben dem Robert Koch-Institut bis Sonntag mehr als 900 neue Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Zugleich stieg die Zahl der Todesfälle um 52 auf 5722, wie aus der Online-Übersicht des Instituts hervorgeht. Insgesamt wurden damit seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 mehr als 174.000 Corona-Infektionen in Sachsen nachgewiesen. Die Wocheninzidenz veränderte sich zum Sonntag kaum und wurde mit 167 angegeben – weiterhin deutlich über dem Bundesschnitt von 111 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Die geringste Infektionsrate im Freistaat weist den Zahlen nach die Stadt Chemnitz mit 81 auf, die höchste der Landkreis Bautzen mit 242. Derweil zieht die bei einem Routine-Screening in Leipzig entdeckte südafrikanische Variante des Coronavirus weitere Kreise. Die Stadt selbst hatte zum Wochenende acht weitere Infektionen mit der besonders ansteckenden Mutation gemeldet. Die Spur zieht sich auch ins benachbarte Halle in Sachsen-Anhalt. Laut Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) haben sich zwei Verdachtsfälle bestätigt. In beiden Fällen habe es eine direkte Kontaktkette zu Personen in Leipzig gegeben, bei denen die Virusmutation zuvor nachgewiesen worden war. Als eines der ersten Länder weltweit hat Israel mit der Impfung von Teenagern gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren wurden am Samstag geimpft, wie israelische Medien am Sonntag berichteten. Erforderlich ist eine Genehmigung der Eltern. Damit soll Schülern, die vor dem Abitur stehen, wieder die Teilnahme an Präsenzunterricht in den Schulen ermöglicht werden. Am Freitag und Samstag – dem Wochenende in Israel – wurden insgesamt 195.000 Menschen geimpft, teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Sonntag auf Twitter mit. Von den etwa neun Millionen Einwohnern erhielten inzwischen 2,5 Millionen die erste Dosis und fast eine Million bereits die zweite Dosis. Ungeachtet eines mehrwöchigen Lockdowns seien die Infektionszahlen bislang aber nicht stark genug gesunken, so der Minister. Israels Regierung berät deshalb am Sonntag über eine zweiwöchige Schließung des internationalen Flughafens Ben Gurion für die meisten Flüge. Ziel ist, die Einschleppung weiterer Virus-Varianten zu verhindern. Bis zu 40 Prozent der Neuerkrankungen gehen nach amtlichen Angaben auf eine Mutation zurück, die aus Großbritannien kommt. In jüngster Zeit gab es auch mehrere Fälle schwerer Erkrankungen von Schwangeren und Kindern. Mehrere Dutzend Kneipen und Restaurants haben sich in Tschechien den harten Lockdown-Regeln widersetzt. Sie öffneten am Samstag ihre Türen für Gäste, obwohl Speisen eigentlich nur zum Mitnehmen angeboten werden dürfen. Die Polizei führte landesweit verstärkt Kontrollen durch und leitete mehrere Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein. An der Protestaktion beteiligten sich unter anderem die Wirte zweier beliebter Ausflugslokale in Prag und Olomouc (Olmütz). Sie folgten einem Aufruf der Bürgerinitiative « Chcipl pes » (Der Hund ist verreckt) – der Name ist eine Anspielung auf das Corona-Warnstufensystem Pes (Hund) der Regierung. Derzeit gilt die höchste der fünf Risikostufen. « Das Virus ist schlauer als die Regierung und macht sowieso, was es will », kritisierten die Organisatoren. « Wir müssen zur Normalität zurückkehren. » Im Internet hatten Hunderte Gaststätten ihre Teilnahme angekündigt, die meisten machten indes einen Rückzieher, wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK bei Stichproben vor Ort feststellte. Es drohen empfindliche Bußgelder. Die Restaurants sind in Tschechien mit einer kurzen Unterbrechung in der Adventszeit seit Mitte Oktober geschlossen. Lockerungen sind derzeit nicht in Sicht. Der Corona-Notstand wurde zuletzt bis Mitte Februar verlängert. Am Samstag meldeten die Behörden 8423 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Seit Pandemiebeginn gab es 933 361 bestätigte Fälle und 15.270 Todesfälle. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner. Die Bundespolizei verschärft ab Sonntag die Kontrollen am Frankfurter Flughafen, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Vor allem Flüge aus 32 sogenannten Hochrisikogebieten würden « konsequent kontrolliert », teilte die Bundespolizei am Samstagabend mit. Direkt am Flugzeug und noch vor der eigentlichen Grenzkontrolle werde geprüft, ob die Passagiere einen aktuellen negativen Coronatest vorlegen könnten und die Einreiseanmeldungen ausgefüllt hätten. Mit den zusätzlichen Maßnahmen sollen demnach Reisende identifiziert werden, die umgehend in Quarantäne geschickt werden müssen. Laut einem Bericht des « Spiegel » mobilisiert die Bundespolizei auch am Flughafen München deutlich mehr Beamte, um alle landenden Passagiere überprüfen zu können. Die Bundesregierung hat zum Schutz vor der Einschleppung von neuen Corona-Fällen nach Deutschland deutlich mehr Länder als bisher als Hochrisikogebiete eingestuft. Neu ist vor allem die Listung von Ländern, in denen die sogenannte 7-Tages-Inzidenz über 200 liegt. Die Bundesregierung hat für Deutschland ein neues Corona-Medikament auf Antikörper-Basis gekauft. « Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt. Zunächst in Uni-Kliniken », sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der « Bild am Sonntag ». « Der Bund hat 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro eingekauft. » Mit dieser Form der Antikörper wurde laut dem Medienbericht der frühere US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt. « Sie wirken wie eine passive Impfung. Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauft verhindert wird », sagte Spahn. Für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen gelten in Deutschland seit Mitternacht am Sonntag strengere Einreiseregeln. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA. Wer von dort einreisen will, muss an der Grenze einen negativen Corona-Test (PCR-Test) vorweisen können. Die Tests werden nach Angaben des Bundesinnenministeriums an den Flug- und Seehäfen systematisch kontrolliert. An den Landgrenzen zu anderen EU-Staaten, an denen es keine Grenzkontrollen gibt, sollen Einreisende stichprobenartig und verdachtsunabhängig überprüft werden. Das nennt man Schleierfahndung. Nach etwas sinkenden Corona-Zahlen treten in einigen Teilen Italiens Erleichterungen bei den Covid-Beschränkungen in Kraft. Die wirtschaftsstarke Lombardei mit ihren rund zehn Millionen Einwohnern ist seit Sonntag keine Rote Zone mit strengen Ausgangsverboten mehr, sondern wurde eine Risiko-Stufe herabgesetzt – auf orange. Viele Läden dürfen dort wieder öffnen. Den Erlass dazu hatte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag in Rom unterschrieben. Sizilien im Süden und die Autonome Provinz Bozen im Norden bleiben rote Hochrisiko-Gebiete. Die südafrikanische Coronavirus-Variante 501Y. V2 könnte sich womöglich stärker ausbreiten als die in Deutschland bisher hauptsächlich verbreitete Sars-CoV-2-Variante. Zudem könnten Antikörper-Therapien und Impfstoffe deutlich an Wirksamkeit gegen diesen Erregertyp einbüßen. Von diesen Ergebnissen berichten Wissenschaftler in zwei Fachartikeln, die vor der Veröffentlichung noch nicht durch unabhängige Fachkollegen begutachtet wurden. Die Forscher schreiben weiter, dass die Mutationen auch dazu führen könnten, dass sich Covid-19-Genesene mit der neuen Variante ein zweites Mal anstecken. Die britische Regierung plant laut einem Bericht der « Daily Mail » eine zehntägige Quarantänepflicht für Reisende aus Ländern, in denen ein hohes Risiko einer Corona-Ansteckung herrscht. Reisende etwa aus Brasilien oder Südafrika sollen demnach nach ihrer Ankunft in Hotels eskortiert werden, um sich dort in Quarantäne zu begeben. Beschlossen werden soll die Quarantänepflicht dem Bericht nach am Montag. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ist in den Niederlanden am Samstag wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft getreten. Wer gegen das zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr geltende Ausgangsverbot verstößt, muss mit einer Geldbuße in Höhe von 95 Euro rechnen. Nur für Hundebesitzer wird eine Ausnahme gemacht. Nach Regierungsangaben bleibt das Verbot zunächst bis 9. Februar in Kraft. Es soll helfen, die Ausbreitung der ansteckenderen Variante des Virus einzudämmen. In Tschechien haben am Samstag landesweit hunderte Kneipen und Restaurants aus Protest gegen die Lockdown-Bestimmungen der Regierung geöffnet. Die Besitzer folgten einem Aufruf der Bewegung « Hund ist tot » (Chcipl pes), deren Name eine Verballhornung der amtlichen Anweisungen zum Schutz gegen das Coronavirus ist. « Wir sind seit langer Zeit enttäuscht von der Regierung », sagte Jiri Janecek von der Maly-Janek-Brauerei in Jince südwestlich von Prag der Nachrichtenagentur AFP. Die Regierung habe « den falschen Weg » eingeschlagen. Seiner Ansicht nach sollten « die Minister darüber nachdenken, ob sie ihre Posten aufgeben ». Janecek ist Mitbegründer der Bewegung « Hund ist tot », die in den vergangenen Wochen an Zulauf gewannt. Das Restaurant der Brauerei war am Samstag zur Hälfte mit Gästen gefüllt, die dort Bier tranken und Schweinerippchen oder Schnitzel verspeisten. Das Personal hatte gut zu tun. Der Sprecher der Stadt Prag, Vit Hofman, sagte, bei Zuwiderhandlung gegen die Corona-Bestimmungen könnten Strafen von umgerechnet bis zu 766 Euro verhängt werden. In Tschechien sind seit Oktober Kneipen, Kinos, Theater, Zoos, Sporthallen und die meisten Geschäfte geschlossen. Nur um die Weihnachtstage gab es leichte Lockerungen. Mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern lag Tschechien bereits zwei Mal europaweit an der Spitze bei der Anzahl der Covid-19-Erkrankungen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Bislang wurden mehr als 15.000 Corona-Todesfälle verzeichnet. Die Regierungschefs von Niedersachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen sprechen sich der « Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung » zufolge gegen Lockerungen der Corona-Beschränkungen aus. « Da wir aber die wahren Ausmaße der hiesigen Mutationen nicht kennen, können wir jetzt nicht das Risiko eingehen und vorzeitig auch nur punktuelle Lockerungen ausprobieren », sagt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der Zeitung. Ähnlich äußerten sich Michael Kretschmer (CDU) aus Sachsen, Malu Dreyer (SPD) aus Rheinland-Pfalz und Bodo Ramelow (Linkspartei) aus Thüringen. Israel hat mit der Corona-Impfung von Jugendlichen begonnen. Die größte Gesundheitspflegeorganisation des Landes, Clalit, ließ den ersten Teenagern am Samstagmorgen eine Spritze verabreichen, wie es auf der Website der Organisation hieß. Das Gesundheitsministerium hatte am Donnerstag angekündigt, bei Zustimmung der Eltern die Impfung von Oberschülern zwischen 16 und 18 Jahren zu genehmigen. Die drei weiteren Gesundheitsorganisationen wollten zu einem späteren Zeitpunkt mit der Impfung von Jugendlichen beginnen. Seit Beginn der Impfkampagne vor einem Monat erhielten mehr als 2,5 Millionen der insgesamt rund neun Millionen Einwohner die erste Impfdosis, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.900.000 Menschen erhielten bereits die zweite Spritze. Israel hatte am 20. Dezember mit den Corona-Impfungen begonnen und zunächst Mitarbeiter des Gesundheitssystems, ältere und kranke Menschen sowie Angehörige von Risikogruppen versorgt. Seitdem wurde die Altersgrenze für die zu Impfenden kontinuierlich gesenkt. Seit Samstag können Menschen ab 40 gegen das Coronavirus geimpft werden. Das Berliner Humboldt-Klinikum ist wegen der Coronavirus-Mutation B.1.1.7. unter Quarantäne gestellt worden, wie der « Tagesspiegel » berichtet. Bis Samstagmittag seien 14 Fälle bei Klinikpersonal und Patienten festgestellt worden. Dem Bericht zufolge gehen Experten davon aus, dass eine « mittlere zweistellige Zahl » von Menschen im Klinikum bereits mit der neuartigen Variante infiziert sein könnten. Patienten werden nun nicht mehr aufgenommen, das Klinikum ist vom Rettungsdienst abgemeldet. Der « Bild »-Zeitung zufolge stehen die Mitarbeiter nun unter « Pendel-Quarantäne »: Sie dürfen nur zwischen Arbeit und Wohnung pendeln und müssen sich ansonsten an Quarantäne-Regeln halten. Nachdem der Pharmakonzern AstraZeneca der EU eine drastische Kürzung seiner Corona-Impfstoff-Lieferungen angekündigt hat, erwartet die Bundesregierung im Februar drei Millionen Dosen des Präparats. « Wenn der Impfstoff von AstraZeneca Ende Januar zugelassen wird, rechnen wir für Deutschland bereits im Februar mit mindestens drei Millionen Impfdosen », sagte Gesundheitsminister Jens Spahn der « Bild am Sonntag ». Das sei weniger als erwartet. Aufgrund von Produktionsproblemen liefert AstraZeneca den EU-Ländern im ersten Quartal mit 31 Millionen Impfdosen rund 60 Prozent weniger als geplant, wie Reuters am Freitag aus EU-Kreisen berichtet hatte. Aus Furcht vor einer sprunghaften Verbreitung des Coronavirus ist ein besonders dicht besiedelter Stadtteil der Millionenmetropole Hongkong im Morgengrauen abgeriegelt worden. Tausende Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Einwanderungsbehörden sind seit Samstagfrüh (Ortszeit) damit beschäftigt, die rund 10.000 Bewohner des Jordan-Viertels nach und nach alle auf den Erreger zu testen. Das betroffene Gebiet mit 150 Wohnblöcken werde zu diesem Zweck für zwei Tage bis voraussichtlich Montagmorgen hermetisch abgeschottet, teilte die Regierung mit. Bis dahin, so die Hoffnung der Behörden, sollen alle Testergebnisse vorliegen. Es handelt sich um den ersten derartigen Lockdown in Hongkong seit Beginn der Corona-Pandemie vor etwa einem Jahr. Bewohner des betroffenen Viertels, das zu den ärmsten in Hongkong gehört, dürfen die Sperrzone seit Samstagmorgen 4:45 Uhr (Ortszeit; 21:45 Uhr MEZ) nicht mehr verlassen und müssen nach dem Test in häuslicher Quarantäne bleiben, bis ein gesichertes Ergebnis vorliegt. Lokale Medien zeigten Bilder von Einsatzkräften in weißen Schutzanzügen, die das Viertel in Gruppen durchkämmten und auf der Suche nach Infizierten von Tür zu Tür ziehen sollten. Grund für die Abschottung ist die jüngste Häufung von Corona-Infektionen in dem Stadtteil. Von den 55 am Freitag in ganz Hongkong gemeldeten Neuansteckungen machten sie fast die Hälfte aus. Derzeit sind mehrere Krankenhäuser in Niedersachsen von Corona-Ausbrüchen betroffen. So wurden im Helios Klinikum Nienburg inzwischen über 40 Beschäftigte und Patienten positiv auf das Coronavirus getestet. Die Klinik sieht darin einen Spiegel der Entwicklung im Landkreis Nienburg und hat nach eigenen Angaben ihre Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verschärft. « 50 bis 60 Prozent des Infektionsgeschehens spielen sich im Moment bei Helios und in den Pflegeheimen ab », sagte Landkreissprecher Cord Steinbrecher. Ende der Woche waren 10 der 28 Pflegeeinrichtungen im Landkreis betroffen. In der Deister-Süntel-Klinik in Bad Münder (Landkreis Hameln-Pyrmont) herrscht seit Donnerstag ein vorübergehender Aufnahmestopp.21 der insgesamt rund 140 Mitarbeiter sowie 13 Patienten waren bis dahin positiv getestet worden. Die gestiegenen Infektionszahlen im Landkreis seien unter anderem auf den Ausbruch in der Klinik zurückzuführen, sagte eine Behördensprecherin in Hameln. Allerdings gebe es auch Ausbrüche bei ambulanten Pflegediensten sowie in Großfamilien. Anders als bei den Pflegeheimen hat das Gesundheitsministerium in Hannover keine gesonderte Statistik über Corona-Ausbrüche in Krankenhäusern. Auch der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft liegt keine solche Übersicht vor. Helios betreibt landesweit 13 Kliniken. « An sieben unserer niedersächsischen Kliniken mussten wir Corona-Ausbrüche verzeichnen, die sich aber immer auf eine bis maximal drei Stationen beschränkt haben », sagte eine Unternehmenssprecherin. Norwegen hat die Corona-Beschränkungen in der Hauptstadt Oslo und neun angrenzenden Gemeinden verschärft. Grund sei der Ausbruch der in Großbritannien entdeckten, möglicherweise besonders ansteckenden Covid-Variante, erklärte die Regierung. Einkaufszentren und andere nicht dringend notwendige Läden müssten ab Samstagmittag bis mindestens 1. Februar schließen. Auch Restaurants dürfen nicht öffnen, organisierte Sportveranstaltungen fallen aus, private Haushalte sollen keine Besucher empfangen. US-Präsident Joe Biden rechnet damit, dass die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus bis weit über 600.000 steigen wird. Das Virus verbreite sich weiter stark, die Zahl der Todesopfer werde von derzeit mehr als 400.000 weiter zunehmen, sagte Biden am Freitag. In den USA führe die Pandemie dazu, dass « Familien Hunger haben » und ihr Dach über dem Kopf verlieren, sagte Biden. Die Zahl der Arbeitslosen nehme zu. Der neue Präsident unterzeichnete am Freitag mehrere Anordnungen, mit denen die staatlichen Hilfen für bedürftige Familien in der Corona-Krise ausgebaut werden. Die Zahl der Corona-Toten in den USA ist nach einer Reuters-Erhebung um mindestens 3.788 auf 413.775 gestiegen. Die Zahl der Ansteckungen wuchs um mehr als 190.000 auf 24,7 Millionen Menschen. Die bei Deutschen beliebte spanische Urlauberinsel Ibiza wird ab Samstag wegen steil ansteigender Coronazahlen vorerst bis zum Monatsende weitgehend abgeriegelt. Die wie Mallorca, Menorca und Formentera zu den Balearen-Inseln im Mittelmeer gehörende Insel darf dann nur noch aus triftigem Grund besucht werden, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu kommen, wie die deutschsprachige « Mallorca Zeitung » am Freitag berichtete. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen sei auf Ibiza auf mehr als 1.800 gestiegen, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press. Auch auf den anderen Balearen-Inseln ist die Lage kritisch. Insgesamt liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen bei 309. In Deutschland wurde dieser Wert mit 115 angegeben. Die Balearen hatten die Pandemie lange Zeit relativ gut im Griff. Erste « Test-Urlauber » aus Deutschland wurden hier Ende Juni sogar schon vor der offiziellen Wiederöffnung der Grenzen in Spanien begrüßt. Seit Mitte Dezember wird die Lage aber immer schlimmer. Trotz der Lieferschwierigkeiten des Impfstoffherstellers Astrazeneca ist Gesundheitsminister Jens Spahn zuversichtlich, dass im Februar viele Menschen mit diesem Vakzin geimpft werden können. Er erwarte die Zulassung des Impfstoffs in einer Woche, und es werde « dann auch im Februar Lieferungen geben von Astrazeneca, und zwar in einer Größenordnung, da bin ich weiterhin zuversichtlich, die schon im Februar einen Unterschied machen wird im Vergleich zu, wenn wir Astrazeneca nicht hätten », sagte der CDU-Politiker in den ARD-« Tagesthemen » (Freitag). Im Kampf gegen die Mutationen des Coronavirus verbietet Belgien nicht zwingend notwendige Reisen.

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