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Coronavirus-Blog: Mutation verbreitet sich in Niedersachsen

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Die britische Variante tauchte in weiteren Regionen auf. Ein Hotspot ist Göttingen. Der Mittwoch im Blog.
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, den 27. Januar 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag gibt es einen neuen Blog. Das Wichtigste in Kürze: Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im NordenHintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande Das Team von NDR.de dankt für Ihre Aufmerksamkeit. Wie gewohnt sind wir morgen früh mit einem neuen Blog wieder für Sie da. Schlafen Sie gut! In einem Pflegeheim in Ueckermünde sind fast die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner infiziert. Auch viele Mitarbeitende haben sich angesteckt. Die Gewerkschaft ver.di prangert die Zustände an, die Heimbetreiber wiegeln ab. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hält eine weitere Verlängerung des Lockdowns für wahrscheinlich. « Es ist jetzt nicht die Zeit für Lockerungen », sagte er. « Ich gehe davon aus, dass der Lockdown über den 14. Februar hinaus fortgeführt werden muss. » Die Infektionszahlen seien bisher nicht ausreichend zurückgegangen. Zunächst müssten die Risiken der neuen Virus-Mutationen und ihre Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen eingeschätzt werden können. « Erst auf dieser Grundlage kann ein Öffnungskonzept beschlossen werden. » Einer Studie der britischen Statistikbehörde ONS zufolge sind die Symptome bei der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante leicht anders als bei der bislang vorherrschenden. Husten, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Halsschmerzen treten demnach etwas häufiger auf. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns hingegen etwas seltener. Keinen Unterschied gibt es demnach bei der Häufigkeit von Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Befragt wurden 6.000 zufällig ermittelte Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Im Kreis Pinneberg ist bei zwei Corona-Fällen die mutierte britische Virus-Variante nachgewiesen worden. Wie der Kreis mitteilte, waren die positiven Tests Anfang vergangener Woche aufgefallen und von dort direkt zur Sequenzierung an die Berliner Charité versandt worden. Dort habe sich der Verdacht nun bestätigt. Beide Fälle stünden aber nicht in einem Zusammenhang, hieß es. Zwar hätten die positiv getesteten Personen internationale Kontakte gehabt, seien aber selbst nicht in Großbritannien gewesen. Die Pandemie wirkt sich negativ auf die Bilanz des Kieler Seehafens aus. Während der Güterumschlag nahezu stabil blieb, brachen die Passagierzahlen im Bereich Seetourismus extrem ein. Geschäftsführer Dirk Claus ist dennoch zuversichtlich. Alle Fraktionen in der Hamburgischen Bürgerschaft – außer der AfD – halten die Verlängerung und Verschärfung des Corona-Lockdowns für verhältnismäßig. CDU und Linke sparten bei der Debatte über die inzwischen 30. Corona-Eindämmungsverordnung des Senats dennoch nicht mit Kritik am rot-grünen Krisenmanagement. Die SPD ist mit der Forderung gescheitert, den Schleswig-Holsteinern kostenlos FFP2-Masken gegen das Coronavirus zum Tragen in Bus und Bahn sowie beim Einkauf zur Verfügung stellen. Der Landtag lehnte den Antrag ab. Zur Begründung ihrer Initiative verwies die SPD auf die von Bund und Ländern beschlossene Pflicht zum Tragen medizinischer Masken, die besser vor Ansteckung schützen. Besonders Geringverdiener und arme Menschen sollten entlastet werden. FFP2-Masken seien sicherer als andere, die auch als medizinisch tituliert werden, sagte die SPD-Sozialpolitikerin Birte Pauls. Der Gesundheitsschutz dürfe nicht vom Geldbeutel abhängen. Nach einem vom Parlament beschlossenen Alternativantrag der Koalitionsfraktionen CDU, Grüne und FDP sollen Menschen mit geringem Einkommen beim Maskenkauf unterstützt werden. Hierzu hat das Land eine Bundesratsinitiative gestartet. Bremen testet von jetzt an alle positiven Coronavirus-Proben auch auf die britische Mutation B.1.1.7. Ziel sei es, eine weitere Verbreitung der Variante zu verhindern, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke). Am Montag waren zwei Fälle dieser Variante in Bremen bekannt geworden, heute wurde bei einer Kontaktperson in Bremerhaven B.1.1.7 ebenfalls nachgewiesen. Es bestehe die begründete Sorge, dass sich die Mutation leichter und schneller und mit einer höheren Viruslast überträgt, hieß es. In Niedersachsen ist die in Großbritannien entdeckte Mutation B.1.1.7 in weiteren Regionen nachgewiesen worden. Betroffen sind neun Menschen in der Stadt und im Landkreis Göttingen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Zwei weitere Betroffene stammten aus angrenzenden Landkreisen beziehungsweise Bundesländern. Mehrere positiv Getestete seien bei den Göttinger Entsorgungsbetrieben beschäftigt. Der erste Fall im Landkreis Stade bezieht sich auf den Corona-Ausbruch beim Flugzeughersteller Airbus im Werk in Hamburg-Finkenwerder. Bei vier Personen im Landkreis Ammerland wurde ebenfalls die britische Variante entdeckt. Die bisher vor allem in Großbritannien aufgetretene Virus-Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar als die bislang vorherrschende. Ob sie auch tödlicher ist, lässt sich bislang nicht gesichert sagen. Im Bundesland Bremen gibt es 80 neue bestätigte Corona-Fälle. Gestern waren es 75 Neuinfektionen, in der Vorwoche 116. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun in Bremen bei 69,4, in Bremerhaven bei 64,5. In zwei Altenheimen im Kreis Segeberg hat es größere Corona-Ausbrüche gegeben. In der Seniorenresidenz Köhlerhof in Bad Bramstedt wurden 46 Bewohner und vier Mitarbeiter positiv getestet. Niemand muss derzeit in einer Klinik versorgt werden. Der Großteil der Bewohner war demnach am 20. Januar gegen das Coronavirus geimpft worden. Im Altenheim Bergheim in Boostedt wurden 13 Bewohner und drei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Auch hier wird derzeit niemand im Krankenhaus behandelt. Außerdem hat sich die Zahl der Corona-Fälle in einem Alten- und Pflegeheim in Itzstedt um 14 Fälle auf 53 erhöht. Insgesamt wurden dort damit 39 Bewohner infiziert. Drei von ihnen sind inzwischen gestorben, drei weitere sind im Krankenhaus. Zudem wurde bei 14 Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen. Auch dort hatte es wenige Tage nach einer Impfaktion den Ausbruch gegeben. Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern haben 248 neue Corona-Fälle gemeldet. Gestern waren es noch 381, vor einer Woche 294. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 100,3 gesunken. Die meisten Neuinfektionen gab es demnach in der Region Mecklenburgische Seenplatte (plus 65). Zehn weitere Menschen starben mit oder an dem Virus. Nach Aussage des Leitenden Hygienikers der Universitätsmedizin Greifswald ist es nur eine Frage der Zeit, bis die britische oder südafrikanische Corona-Mutante in Mecklenburg-Vorpommern auftritt. « Wir sind ja nicht abgeschottet, » sagte Nils-Olaf Hübner. Panik sei die falsche Reaktion, nötig sei stattdessen Aufklärung. Die neuen Varianten geben laut Hübner aber Anlass dazu, zu überprüfen, ob man die derzeitigen Schutzmaßnahmen auch konsequent genug umsetze und wo man eventuell noch nachschärfen müsse. Hübner baut in Greifswald ein Zentrum zur Sequenzierung des Coronavirus auf. So soll ein Überblick darüber ermöglicht werden, welche Varianten des Coronavirus wo in MV vorhanden sind. Dazu sollen gezielt Proben untersucht werden, die etwa von auffälligen Ausbrüchen stammen. Durch die Kombination von genetische Daten des Virus mit epidemiologischen Daten – also Informationen etwa über die Umstände eines Ausbruchs – soll der Einfluss der Mutationen auf das Infektionsgeschehen besser verstanden werden. Dieser Ansatz sei unter allen Bundesländern einzigartig, sagte Hübner.

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