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Coronavirus: Jetzt mehr als 100 Millionen bestätigte Corona-Infektionen

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt – Das Coronavirus hält Deutschland weiterhin in Atem. Auf ausreichend Abstand zueinander achten und Maske tragen sind da noch die geringeren Hürden. Laut der Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie insgesamt mehr als 2,1 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten (Stand: 26. Januar,0 Uhr). Mehr als 1,8 Millionen davon sollen inzwischen wieder genesen sein. Hierzulande starben bereits insgesamt 52.087 (Stand: 26. Januar,0 Uhr) Menschen mit oder an dem Virus. Die Gesamtzahl der Impfungen liegt laut Robert Koch-Institut bei 1.783.118 (Stand: 26. Januar). Weltweit gibt es insgesamt mehr als 99,2 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen 2.129.403 Todesfälle (alle Angaben Stand 26. Januar,0 Uhr). Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >> hier +++ Das ging am Dienstag aus Daten der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Erst vor etwa einem Monat, am zweiten Weihnachtsfeiertag, war die Schwelle von 80 Millionen Infektionen überschritten worden. Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt inzwischen bei mehr als 2,1 Millionen. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen weltweit von hohen Dunkelziffern aus. Um die Ausbreitung von Coronavirus-Varianten aus anderen Ländern zu verlangsamen, braucht es aus Sicht von Wissenschaftlern einen europaweiten Plan. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek und andere fordern in der Fachzeitschrift The Lancet unter anderem einheitliche Regeln für Einreisende. « Wir müssen versuchen, die Ausbreitung der Varianten in Deutschland zu verzögern », sagte Ciesek am Dienstag im NDR-Podcast « Coronavirus-Update ». « Das kann nur europaweit funktionieren – weil wir nicht isoliert auf einer Insel leben. » In Deutschland wurden bisher Mutationen des Coronavirus aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien nachgewiesen. Der französische Pharmakonzern Sanofi will dem Mainzer Unternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer beim Abfüllen des Corona-Impfstoffs unter die Arme greifen. « In unserem Werk in Frankfurt werden wir das Produkt verpacken, das uns ab Juli von Pfizer-Biontech geliefert wird », sagte Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson der Zeitung Le Figaro am Dienstag. « Wir sollten in der Lage sein, bis Ende des Jahres mehr als 100 Millionen Dosen zu liefern, die für die Europäische Union und damit teilweise für Frankreich bestimmt sind », sagte Hudson. « Da wir mit unserem Hauptimpfstoff einige Monate hinter dem Zeitplan zurücklagen, fragten wir uns, wie wir uns jetzt nützlich machen könnten », so Hudson weiter. Das Abfüllen des Impfstoffs müsse in einer sterilen Umgebung und bei einer sehr niedrigen Temperatur erfolgen. Sanofi wolle das in einem großen Maßstab tun. Da die Sanofi-Produktionsstätte in der Nähe des Biontech-Hauptsitzes in Mainz liege, werde das die Sache erleichtern. Irland hat seinen Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 5. März verlängert. Das kündigte der irische Premier Micheál Martin am Dienstag in Dublin an. Für die kommenden sechs Wochen gelte weiterhin, dass die Menschen zuhause bleiben und sich nicht außerhalb eines Radius von fünf Kilometern rund um ihren Wohnort bewegen sollten. Derzeit sind wegen des Lockdowns Geschäfte, Schulen und die Gastronomie weitestgehend geschlossen. Einreisende aus Hochrisikogebieten wie Brasilien oder Südafrika müssen sich fortan in eine 14-tägige Quarantäne begeben, das gleiche gilt für Menschen, die ohne negativen Corona-Test ins Land reisen. Die EU-Arzneimittelagentur EMA schließt nicht aus, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca in Europa nur für eine bestimmte Altersgruppe zugelassen wird.  » « Ich werde der Entscheidung nicht vorgreifen », sagte EMA-Chefin Emer Cooke am Dienstag in einer Anhörung im Europaparlament. Eine begrenzte Zulassung sei aber grundsätzlich möglich. Dies werde genau geprüft. Cooke bestätigte, dass für den Astrazeneca-Impfstoff nur wenige Testdaten für ältere Menschen vorlägen. Die EMA prüfe nun im Zulassungsverfahren alle vorhandenen Daten darauf, was diese für die getesteten Bevölkerungsgruppen aussagten und was sich daraus belastbar für andere Gruppen schließen lasse. Die Behörde erhalte für das laufende Zulassungsverfahren immer noch neue Daten vom Hersteller. Diese trügen dazu bei, die Leistung des Impfstoffs besser einzuschätzen, sagte Cooke. Wegen des Verdachts des Ausbruchs einer hochansteckenden Corona-Mutation hat das Klinikum Bayreuth seine Häuser vorerst geschlossen. Mehr als 3000 Mitarbeitende des Klinikums dürfen nur noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit kommen und befinden sich ansonsten in Quarantäne. Patienten werden nur noch in absoluten Notfällen aufgenommen und erst nach zwei negativen Testergebnissen entlassen, wie das Klinikum in der oberfränkischen Stadt am Dienstag mitteilte. « §Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Großkrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle », hieß es. Aktuell besteht in Bayreuth in mindestens elf Fällen der Verdacht auf eine Infektion mit einer hochansteckenden mutierten Virusvariante. Die Mutation B.1.1.7 aus England wurde in Bayreuth erstmals bei einer Person nachgewiesen, die von einer Reise zurückgekehrt war. Das Klinikum ließ nach eigenen Angaben daraufhin 30 Proben untersuchen. Mit dem abschließenden Ergebnis rechnet das Klinikum aber erst in knapp zwei Wochen. Im Streit um knappe Corona-Impfstoffe versucht die Europäische Union am Mittwoch erneut, den Hersteller Astrazeneca zur raschen Lieferung vertraglich zugesicherter Mengen zu bewegen. Die EU-Kommission hat Vertreter des Konzerns (für 18.30 Uhr) zur Krisensitzung mit Experten der EU-Staaten geladen. Hintergrund ist die Ankündigung der britisch-schwedischen Pharmafirma, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff zu liefern als vereinbart. Statt 80 Millionen Impfdosen sollen nach EU-Angaben bis Ende März nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund – Probleme in der Lieferkette – will die EU nicht gelten lassen. Sie fordert Vertragstreue. Demnach sei der Gewinn im Jahr 2020 um rund 31 Prozent eingebrochen, mehr als im Tourismus (27 Prozent) und bei der Automobilindustrie (25 Prozent), wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf den ihr vorliegenden Bericht von Ernst & Young am Dienstag berichtete. Am stärksten seien die Kulturakteure im Bereich Bühnenkunst mit 90 Prozent weniger Einnahmen betroffen, gefolgt von der Musik mit 76 Prozent. Tourismusverband warnt vor weiteren Reiseeinschränkungen Der Reiseverband DRV hat vor weiteren Reiseeinschränkungen gewarnt. « Reisen finden de facto kaum noch statt. Dies sollte auch die Bundesregierung zur Kenntnis nehmen », teilte der Verband am Dienstag mit. Schon jetzt seien touristische Trips durch staatliche Entscheidungen fast vollständig zum Erliegen gekommen, auch der Geschäftsreisesektor liege völlig am Boden. Diese Virusvariante sei für die « ungewöhnlich aggressive Ausbreitung » unter dem Personal verantwortlich, teilte der Leiter des Stadtkrankenhauses in Slany (Schlan) am Dienstag mit. Das hätten Laboruntersuchungen nachgewiesen. Die Kleinstadt liegt knapp 30 Kilometer nordwestlich von Prag. Bislang seien 95 Fälle der britischen Variante registriert worden, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz. Von der aus Südafrika stammenden Virus-Variante gebe es bisher drei Fälle in Schweden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese mutmaßlich schneller übertragbaren Mutanten häufiger auftreten werden, sei hoch. Insgesamt sei die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land deutlich niedriger als zu den schlimmsten Zeiten, sagte Tegnell. FDP-Chef Christian Lindner (42) hat der Bundesregierung und der EU vorgeworfen, mit Kritik an den Impfstoffherstellern eigene Versäumnisse zu überspielen. « Es ist ein Ablenkungsmanöver, jetzt alles auf Entwickler und Hersteller der Impfstoffe zu schieben. Die Europäische Union hat zu wenig und zu langsam bestellt », sagte der Fraktionsvorsitzende am Dienstag in Berlin vor einer Sitzung. Es gehe nun darum, wie das Problem zu geringer Impfstoffmengen gelöst werden könne. Lindner forderte, gemeinsam mit den Herstellern zu prüfen, wie neue Kapazitäten geschaffen werden können. « Die Menschen haben kein Verständnis dafür, dass in Israel Jugendliche bereits geimpft werden, während bei uns Hochbetagte und Menschen mit einer Behinderung oder schweren Vorerkrankung noch nicht ein Angebot erhalten haben », sagte Lindner weiter. Rund einen Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne haben zwei Prozent der Einwohner in Deutschland die erste Dosis erhalten. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor. Demnach wurde nun mehr als 1,6 Millionen Menschen das Mittel einmal verabreicht (Stand 10 Uhr). Je nach Bundesland variiert die Impfquote deutlich: In Mecklenburg-Vorpommern haben 3,2 Prozent die erste Dosis bekommen, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen je 1,6 Prozent. Bei den meisten Geimpften handelt es sich laut RKI-Statistik um Pflegeheimbewohner, alte Menschen und Personal in Krankenhäusern und Altenheimen. Mehr als 283.000 Menschen haben die zweite Dosis bekommen, die etwa drei Wochen nach der ersten gespritzt werden soll. Das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz warnt vor betrügerischen Anrufen im Zusammenhang mit der Impfterminvergabe. Impftermine würden nur vergeben, wenn die Menschen unter der dafür vorgesehenen Nummer anrufen oder sich auf der Homepage anmelden würden, teilte das LKA am Dienstag mit. Die genauen Hintergründe der Anrufe seien noch unklar. « Wir gehen davon aus, dass man die Leute verunsichern will oder auch an sensible Daten kommen will », teilte ein LKA-Sprecher mit. Das LKA warnt davor, Informationen über Impftermine an fremde Personen weiterzugeben. Wer einen verdächtigen Anruf erhalte, solle das Telefonat sofort beenden und die Polizei darüber informieren. Wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte, stehen der sächsische Standort in Plauen mit rund 150 Beschäftigten sowie das österreichische Werk Steyr mit 2200 Beschäftigten « zur Disposition. Hier prüft der Vorstand alle Optionen, inklusive die eines Verkaufs oder einer Schließung. » Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat sich für eine möglichst rasche Verteilung der knappen Corona-Impfstoffe auch in ärmeren Ländern der Welt ausgesprochen. Ausdrücklich wandte sich Merkel beim digitalen Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) gegen Nationalismus bei den Massenimpfungen als Weg aus der Corona-Pandemie. « Hier geht es um eine faire Verteilung und eben nicht nur um die Verteilung von Geld », sagte Merkel dazu am Dienstag bei ihrem Beitrag. Sie begrüßte, dass bei der internationalen Corona-Impfinitiative Covax erste Verträge abgeschlossen seien. « Wir werden natürlich alles dafür tun, dass jetzt auch schnell die Verteilung beginnen kann », sagte Merkel. « Die Frage, wer auf der Welt welchen Impfstoff wann bekommt, wird natürlich auch Verbundenheiten und neue Erinnerungen schaffen. » Vor allem der Einbruch im Luftfahrtgeschäft sorgte für einen Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses im Industriegeschäft um 70 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag in Boston mitteilte. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 79,6 Milliarden Dollar. Unter dem Strich profitierte der Konzern dagegen von dem Verkauf von Biopharma und erzielte einen Nettogewinn von 5,2 Milliarden Dollar. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 5,4 Milliarden Dollar aufgelaufen.2021 sollen sich die Marge sowie der Umsatz im Industriegeschäft wieder verbessern. Der Konzern erwartet eine bessere operative Entwicklung im klassischen Energiegeschäft sowie bei erneuerbaren Energien. Das Medizintechnikgeschäft sollte sich anhaltend gut entwickeln. Auch bei der Finanzsparte erwartet GE bessere Ergebnisse. Bei der Luftfahrtsparte zeigte sich der Konzern hingegen vorsichtig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) setzt auf baldige Klarheit über die Einsatzmöglichkeiten für den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca. Bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) würden derzeit Daten ausgewertet, sagte der CDU-Politker am Dienstag im ZDF. Auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse solle in der nächsten Woche entschieden werden, welche Gruppen, auch welche Altersgruppen zuerst damit zu impfen wären. In jeder Altersgruppe gebe es Menschen mit Vorerkrankungen, die sich Impfungen erhofften. « Wir werden den Impfstoff in jedem Fall (…) natürlich auch gut gebrauchen können. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson hat sich in der Corona-Pandemie dank guter Geschäfte mit Arzneien besser geschlagen als erwartet. 2020 kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht auf knapp 82,6 Milliarden US-Dollar (rund 68 Mrd. Euro), wie der Pharma- und Medizintechnikkonzern am Dienstag in New Brunswick mitteilte. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn sank zwar um rund acht Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar, Analysten hatten aber weniger auf dem Zettel. Für 2021 peilt das Management deutliche Zuwächse beim Umsatz auf 90,5 bis 91,7 Milliarden Dollar an. Der Konzern dürfte auch mit einem Schub durch seinen Corona-Impfstoff rechnen. Ergebnisse der zulassungsrelevanten Studie der Phase III würden « bald » erwartet, sagte Konzernchef Alex Gorsky laut Mitteilung. Der US-Kreditkartenanbieter American Express hat auch zum Jahresende erheblich unter der Kaufzurückhaltung von Kunden in der Corona-Krise gelitten. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel der Gewinn im Jahresvergleich um rund 15 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro), wie der Visa-Rivale am Dienstag in New York mitteilte. Die Erlöse sanken um 18 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar. Die Pandemie belaste das Geschäft weiter, sagte Vorstandschef Stephen J. Squeri. Die Zeichen stünden aber auf Erholung, zuletzt sei es schon wieder etwas besser gelaufen. Der Corona-Impfstoff der US-Firma Moderna soll nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in zwei Dosen mit einem Intervall von 28 Tagen verabreicht werden. Nur im Notfall sei eine Ausweitung auf bis zu 42 Tagen möglich. Das geht aus den Empfehlungen des Expertenrats zu Impfungen (Sage) hervor, die WHO am Dienstag veröffentlichte. Der Moderna mRNA-1273-Impfstoff ist wie der Wirkstoff von Biontech und Pfizer in der EU und mehreren anderen Ländern zugelassen worden. Für Biontech/Pfizer hatte die WHO eine zweite Impfung nach 21 bis 28 Tagen empfohlen. In Nordrhein-Westfalen sind 2020 weniger Menschen aus der Kirche ausgetreten als 2019. Im vergangenen Jahr habe es in NRW insgesamt 89.694 Kirchenaustritte gegeben, teilte das Justizministerium am Dienstag in Düsseldorf mit.2019 waren es 120.188. Aus den Zahlen lässt sich nicht ablesen, wie sich die Austritte je nach Konfession aufschlüsseln. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller sagte dazu, die Zahlen seien schwer zu deuten, doch « entscheidend dürfte sein, dass in der schwierigen Pandemiezeit das Thema der Zugehörigkeit zur Kirche keine signifikante Rolle gespielt haben dürfte, sondern andere Themen des täglichen Überlebens vorrangig waren ». Krisen gelten traditionell als « gute Zeiten » für Kirchen, da sie dann als Sinnstifter gefragt sind. « Vielleicht hat diese existenzielle Erfahrung der Gefährdung des eigenen Lebens auch neue Nachdenklichkeit hinsichtlich des Sinn des Lebens, nach Tod und Sterben ausgelöst », vermutet Schüller. Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat im Rückblick auf ein Jahr Corona-Pandemie auch eine kritische Bilanz gezogen. Es seien in Deutschland Schwachstellen und Stärken sichtbar geworden, sagte sie am Dienstag beim Online-Treffen des Weltwirtschaftsforums. Die Tagung ersetzt in diesem Jahr die traditionelle Jahrestagung in Davos. In Deutschland habe man sehr auf den Gemeinsinn und den Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern bauen können. Ein gutes Fundament seien die soliden Finanzen gewesen. So habe man Unternehmen und Bürgern helfen können, fügte Merkel hinzu. Kritisch äußerte sie sich zur Geschwindigkeit von Prozessen in Deutschland: « Die Schnelligkeit unseres Handelns lässt sehr zu wünschen übrig. » Prozesse seien oft sehr bürokratisch geworden und dauerten lange. Da habe man nachzuarbeiten. « Wo wir nicht gut aussahen, das zeigt sich bis in die heutigen Tage, das ist der Mangel an Digitalisierung unserer Gesellschaft. » Merkel nannte als Beispiele die mangelnde Vernetzung der Gesundheitsämter, der Verwaltung und des Bildungssystems. Die Bundesregierung verhandelt mit dem angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof über Staatshilfen. Wie die Deutsche Presse-Agentur von Insidern erfuhr, geht es um ein Darlehen bis zu einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Eine Entscheidung könnte am Mittwoch in einer Sitzung des Ausschusses des Wirtschaftsstabilisierungsfonds fallen. In diesem sitzen Vertreter von mehreren Bundesministerien. Zuvor hatte der « Spiegel » berichtet, Galeria Karstadt Kaufhof habe sich mit der Bundesregierung grundsätzlich auf einen Staatskredit in Höhe von bis zu mehreren Hundert Millionen Euro geeinigt, um das Unternehmen bis Ostern durchzufinanzieren. Der Deal sei aber noch nicht final bewilligt, die Details würden noch verhandelt. Die Bundesregierung hatte den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) im März 2020 gegründet, um in der Corona-Krise große Unternehmen mit Garantien und Kapitalhilfen zu unterstützen und Arbeitsplätze zu erhalten. Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hatte erst Ende September vergangenen Jahres ein Insolvenzverfahren abgeschlossen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) geht davon aus, dass Kitas und Grundschule im Land vom kommenden Montag an schrittweise wieder öffnen können. Die endgültige Entscheidung werde er an diesem Mittwoch treffen, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Die Corona-Infektionszahlen sinken seit fast drei Wochen und diese Tendenz sei belastbar. « Deswegen ist es verantwortbar das zu machen », sagte der Grünen-Politiker. Wenn nicht noch etwas Überraschendes passiere, werde man Kitas und Grundschulen im Wechselbetrieb « behutsam » wieder öffnen können. Diese sind wie die meisten weiterführenden Schulen seit dem 18. Dezember geschlossen. Am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum sind zwei weitere Fälle der britischen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Insgesamt seien damit 24 Fälle bekannt, darunter 14 Patienten und zehn Mitarbeiter. Das sagte der Leiter des Gesundheitsamts Reinickendorf, Patrick Larscheid, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Rund 1700 Mitarbeiter und mehr als 500 Patienten wurden untersucht. Weil in dem Krankenhaus in der vergangenen Woche Infektionen mit dem Virus bekannt wurden, war ein Aufnahmestopp verhängt worden. Der international bekannte Wintersportort St. Anton am Arlberg hat die Anreise meist junger Menschen als angebliche Arbeitskräfte kritisiert. « Die kommen unter dem Deckmantel der Arbeitssuche », sagte Bürgermeister Helmut Mall am Dienstag auch mit dem Blick auf Vermieter, die ihr Quartier zur Verfügung stellten. Insgesamt geht Mall von mehr als 100 Angereisten aus, die nicht wirklich auf Jobsuche sind. Viele von denen, die trotz der verpflichtenden Corona-Quarantäne aus Deutschland, Dänemark, Schweden und anderen europäischen Ländern anreisten, seien später auf den Skipisten anzutreffen. Dort bildeten sie teils größere Gruppen. Die 2500 Einwohner des vom Tourismus abhängigen Orts hätten große Sorge, falls sich das Coronavirus in der Gemeinde ausbreiten sollte.

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