Home United States USA — mix Maag-Areal in Zürich: Letzte Zeugen sollen erhalten bleiben

Maag-Areal in Zürich: Letzte Zeugen sollen erhalten bleiben

212
0
SHARE

Fabrikhallen auf dem Maag-Areal, mehrere grosse Wohnsiedlungen und beim Triemli sogar drei Hochhäuser sollen abgerissen werden. Nun wächst der Widerstand gegen dieses Zürcher Abbruchfieber.
Fabrikhallen auf dem Maag-Areal, mehrere grosse Wohnsiedlungen und beim Triemli sogar drei Hochhäuser sollen abgerissen werden. Nun wächst der Widerstand gegen dieses Zürcher Abbruchfieber. Ein Blick zurück in jene Zeit, in der bei der Zahnradfabrik Maag noch in grossem Ausmass produziert wurde. An seiner Bilanzmedienkonferenz Anfang Jahr hat das Immobilien-Unternehmen Swiss Prime Site (SP) eher beiläufig mitgeteilt, dass es die Maag-Fabrikhallen, die in den letzten Jahren kulturell genutzt wurden, abbrechen und durch einen Neubau der Berliner Architekten Sauerbruch Hutton ersetzen will. Damit soll, wie SPS selber sagte, der «Schlussstein» gesetzt werden bei der Umwandlung des riesigen Fabrikareals, auf dem einst Zahnräder aller Art produziert worden waren. Nach der Ankündigung erhob sich sofort eine breite Welle des Protests gegen den geplanten Abbruch, die bis heute nicht abreisst: Tausende unterschrieben eine Petition zur Erhaltung der Fabrikhallen, darunter viele renommierte Schweizer Künstlerinnen und Künstler, die in den letzten Jahren in den Hallen der Maag Music & Arts AG aufgetreten waren. Der Bund Schweizer Architekten (BSA) protestierte in einem Communiqué, und der Schweizer Heimatschutz liess die Fabrikhallen auf die Rote Liste der bedrohten Gebäude setzen. Nun legt der Zürcher Heimatschutz mit einer breit angelegten Publikation nach, in der die Geschichte der Bauten, der Ablauf des Architekturwettbewerbs und rechtliche Aspekte der geplanten Umnutzung detailliert beleuchtet werden. Das Büchlein erscheint als Neujahrsblatt des Heimatschutzes, das allerdings wegen der noch immer grassierenden Seuche für einmal nicht am Berchtoldstag vor Ort erstanden, sondern nur anschliessend bestellt werden kann (siehe Infobox). Anfang Juni hat die Öffentlichkeit erfahren, dass der Abbruch der Hallen nicht von Anfang an geplant war. Swiss Prime Site hatte, obwohl sie dazu nicht verpflichtet gewesen wäre, einen Architekturwettbewerb veranstaltet, der beides untersuchen sollte: Abbruch und Neubau oder Weiterbauen mit Teilen der bestehenden Hallen. Zwei Büros kamen in die engere Wahl; Lacaton & Vassal aus Frankreich, die alle Hallen erhalten wollten, und Sauerbruch Hutton aus Berlin, bei denen nur ein geschütztes Haus des ehemaligen Fabrik-Ensembles überlebt.

Continue reading...