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Deutsche Sudan-Evakuierung verzögert?: Großbritannien weist Vorwürfe zurück

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Im Sudan spitzt sich die Lage weiter zu, die Evakuierung läuft weiter. Derweil kommen Berichte auf, wonach die Briten die Aktion der Bundeswehr behindert haben sollen.
Im Sudan spitzt sich die Lage weiter zu, die Evakuierung läuft weiter. Derweil kommen Berichte auf, wonach die Briten die Aktion der Bundeswehr behindert haben sollen.
Heute, 11:03 Uhr
Das britische Verteidigungsministerium hat Vorwürfe zurückgewiesen, die deutsche Evakuierungsmission im Sudan durch eigenwilliges Vorgehen verzögert zu haben. Die BBC hatte zuvor unter Berufung auf hochrangige Quellen in der deutschen Politik berichtet, das britische Militär sei am Wochenende ohne Zustimmung der sudanesischen Armee auf dem Flugfeld nahe der Hauptstadt Khartum gelandet.
Das habe die Gastgeber so verärgert, dass sie den Zugang zunächst gesperrt hätten, so der Bericht. Dadurch sei ein halber Tag verloren gegangen. „Es ist nicht korrekt, nahezulegen, dass die britischen Bemühungen, vergangenes Wochenende Botschaftsmitarbeiter zu evakuieren, die deutschen Pläne verlangsamt haben“, hieß es am Donnerstag in einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums in London.
Man habe „extrem eng“ mit den französischen, US-amerikanischen und besonders deutschen Partnern zusammengearbeitet und sei den sudanesischen Streitkräften dankbar. Unter der Hand wurden die Vorwürfe in London als „kompletter Unsinn“ bezeichnet. Man habe wohl eine Erlaubnis der sudanesischen Armee gehabt, hieß es in Verteidigungskreisen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenministerin Annalena Baerbock auf ein unterschiedliches Vorgehen einzelner Nationen hingewiesen. Die USA hätten von ihrer stärkeren Präsenz in der Region profitiert, sagte er. „Und die Briten waren letztlich so früh, weil sie sich, wie soll ich das formulieren, diplomatisch über das hinweggesetzt haben, was die Sudanesen vorgegeben haben.“
Bei der noch laufenden Rückverlegung aus dem Sudan nahm die Bundeswehr zuletzt weitere 65 Menschen mit nach Jordanien. Insgesamt seien damit im Rahmen des Evakuierungseinsatzes nun etwa 780 Menschen aus über 40 Nationen aus dem Sudan ausgeflogen worden, darunter 230 deutsche Staatsbürger, teilte das Einsatzführungskommando am Donnerstag mit.
Die Luftwaffe ist auf der Strecke weiter mit Transportflugzeugen unterwegs, um Soldaten, Waffen und Material von einem Militärflughafen bei Khartum über Jordanien zurück nach Deutschland zu bringen.

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