Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) stoppt vorerst die Bearbeitung der Asylanträge von Syrern. Das sagte ein Behördensprecher auf Anfrage. Zuvor hatte der « Spiegel » berichtet.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kann wegen der unklaren Lage in Syrien Asylanträge aus dem Bürgerkriegsland erst einmal liegenlassen. Eine Möglichkeit sei jetzt eine « Rückpriorisierung » der entsprechenden Anträge, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin. Sie würden also im Stapel der Bamf-Mitarbeiter nach unten geschoben. Asylanträge seien immer Einzelfallentscheidungen. Dabei spiele die Sicherheitslage im Herkunftsland eine Rolle.
Das Bundesinnenministerium legte unterdessen aktuelle Zahlen zum Aufenthalt von Syrern in Deutschland vor. Danach lebten mit Stand 31. Oktober insgesamt 974.136 Menschen mit syrischer Herkunft in Deutschland, wie eine Ministeriumssprecherin ausführte. Davon seien 5090 anerkannte Asylbewerber, 321.444 hätten den Flüchtlingsstatus, 329.242 genössen subsidiären Schutz – sie haben also weder einen Flüchtlingsschutz noch eine Asylberechtigung, ihnen drohte bisher in ihrem Heimatland aber ernsthafter Schaden. Die übrigen Personen haben demnach andere Aufenthaltstitel, etwa über den Familiennachzug.