Домой Deutschland Deutschland — in German Fed-Chef bringt Anleger in Hochstimmung

Fed-Chef bringt Anleger in Hochstimmung

211
0
ПОДЕЛИТЬСЯ

Nach einer kurzen Schwächephase ist die Wall Street wieder zurück auf Rekordjagd. Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank, dämpfte die Inflationssorgen und brachte die Börsen in Schwung.
Nach einer kurzen Schwächephase ist die Wall Street wieder zurück auf Rekordjagd. Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank, dämpfte die Inflationssorgen und brachte die Börsen in Schwung. Schon wieder ein historischer Tag in New York: Erstmals in seiner Geschichte überwand der Dow Jones, das wichtigste Börsenbarometer der Welt, die Schwelle von 32.000 Punkten. Nach schwachem Beginn drehte der Standardwerte-Index ins Plus und schloss dann um 1,4 Prozent fester bei 31.961 Zählern. Da konnte selbst der breiter gefasste S&P 500 nicht mithalten. Er legte «nur» um 1,1 Prozent auf 3.925,43 Punkte zu. Auch die technologielastige Nasdaq erholte sich von ihren jüngsten Verlusten und stieg um 1,0 Prozent. Zwar treiben steigende Rohstoff- und Immobilienpreise die Inflation. Die US-Notenbank scheint das bislang aber nicht zu beunruhigen. Fed-Chef Jerome Powell zufolge könnte es mehr als drei Jahre dauern, bis das Ziel einer Inflation von zwei Prozent erreicht wird. Zudem bekräftigte er bei einer zweiten Anhörung vor US-Parlamentariern seine Ansicht, dass die Wirtschaft Unterstützung braucht. Der Fed-Vorsitzende sagte, dass die US-Konjunktur noch einen langen Weg vor sich habe, um die maximale Beschäftigung und das Inflationsziel der Fed zu erreichen. Dies wurde von Anlegern als Signal verstanden, dass die Fed bei ihrer ultralockeren Geldpolitik bleiben will. Den Anstieg der Anleihe-Renditen konnte Powell damit aber nur vorübergehend bremsen. Die richtungsweisenden zehnjährigen US-Treasuries rentierten mit 1,435 Prozent zeitweise so hoch wie zuletzt vor rund einem Jahr. Steigende Bond-Renditen machen Aktien unattraktiver. Die gute Stimmung an der Wall Street schwappte auch nach Europa über: Der DAX beendete seine zweitägige Schwächephase und schloss erstmals in dieser Woche wieder im Plus bei fast 14.000 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann rund 0,5 Prozent, und der französische Cac 40 rückte um 0,3 Prozent vor. Stützend wirkte auch, dass die deutsche Wirtschaft zum Jahresende trotz erneuter Corona-Beschränkungen stärker gewachsen ist als zunächst angenommen. In der größten Volkswirtschaft der Eurozone stieg das Bruttoinlandsprodukt im Quartalsvergleich um 0,3 Prozent, nachdem zuvor nur ein Wachstum von 0,1 Prozent gemeldet worden war. Auch die wachsenden Impfquoten und die zunehmende Verbreitung von Schnelltests bewegten die Kurse. Freizeit und Urlaub statt Homeoffice und Gesundheit lautet die dazu passende Rotation an den Aktienmärkten. Reise- und Freizeitwerte konnten ihre Erholung fortsetzen. Im MDAX gehörte die Fraport-Aktie mit einem Plus von über sechs Prozent zu den größten Gewinnern. Die TUI-Aktie stieg in ähnlicher Größenordnung. Die Papiere der Lufthansa legten um 3,5 Prozent zu. Erneut gab es auch kräftige Gewinne für Aktien aus der Flugzeugindustrie: Die Titel von Airbus kletterten um 3,8 Prozent nach oben, die Aktien von MTU zogen um sechs Prozent an und zierten die DAX-Spitze. Die Inflationsspekulationen werden derzeit angeheizt von steigenden Rohstoffpreisen. So gewann das Industriemetall Kupfer bis zu 1,5 Prozent und war mit 9342 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor gut neuneinhalb Jahren. Auch die Ölpreise stiegen weiter. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 66,13 Dollar je Barrel (159 Liter), obwohl die US-Lagerbestände überraschend gestiegen sind. Am Devisenmarkt deckten sich weitere Anleger mit dem Pfund ein. Die britische Währung stieg in der Spitze um ein knappes Prozent auf ein Drei-Jahres-Hoch von 1,4235 Dollar beziehungsweise auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 1,1703 Euro. Die raschen Fortschritte bei den Corona-Massenimpfungen und die Vorstellung eines Fahrplans für eine Lockerung der Pandemie-Beschränkungen schürten Hoffnungen auf eine kräftige Konjunkturerholung, sagten Börsianer. Die guten Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Euro nur vorübergehend stützen. Bis zum Abend gab der Euro merklich nach. Dazu trugen auch robuste Daten vom US-Häusermarkt bei. So sind die Verkäufe neuer Häuser im Januar deutlich stärker gestiegen als erwartet. Eine robuste Wirtschaftsentwicklung in den USA stärkt auch die Nachfrage nach dem US-Dollar. Der Goldpreis fiel leicht auf 1.791 Dollar je Feinunze an. Das gelbe Edelmetall war zuletzt angesichts der steigenden Renditen deutlich unter Druck geraten und im Februar auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten gefallen.

Continue reading...