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Bayern: Kirchenasyl im Visier der Staatsanwaltschaft

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Seit Jahrhunderten gewähren Kirchen Menschen in Not Asyl. In Bayern ist das Kirchenasyl nun ins Visier der Staatsanwälte geraten: 19 Ermittlungsverfahren liefen Ende März allein gegen evangelische Pfarrer. Weitere werden wohl folgen. Von Christian Wölfel.
Seit Jahrhunderten gewähren Kirchen Menschen in Not Asyl. In Bayern ist das Kirchenasyl nun ins Visier der Staatsanwälte geraten: 19 Ermittlungsverfahren liefen Ende März allein gegen evangelische Pfarrer. Weitere werden wohl folgen.
Am 30. Januar 2017 erhält Simon Froben die erste Vorladung seines Lebens als Beschuldigter. An diesem Tag liegt beim Pfarrer der Evangelisch-Reformierten Kirche in Bayreuth ein Schreiben der Polizei im Briefkasten: Am 7. Februar habe er zur Befragung zu erscheinen, heißt es dort. Der Vorwurf: Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt.
Es sei ein komisches Gefühl, sagt Froben. Eines, das in den vergangenen Monaten immer mehr Pfarrer, Priester, Ordensfrauen und –Männer in Bayern haben. Der Grund: Sie gewährten Flüchtlingen Kirchenasyl. Gerade die Häufung im Freistaat sei bundesweit einmalig, so Kirchenasyl-Experten. Allein gegen evangelische Pfarrer liefen Ende März 19 Ermittlungsverfahren.
Baidar aus Kabul war in Bayreuth im Kirchenasyl. Der Afghane kam über die Balkanroute nach Deutschland und wurde dabei in Bulgarien mit seinen Fingerabdrücken als Flüchtling registriert. Deshalb greift bei ihm eigentlich das Dublin-Verfahren.

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