Wütend kritisiert Trump seinen Justizminister, wirft ihm “extrem unfaires” Verhalten vor. Es geht wieder um die Russland-Affäre.
US-Präsident Donald Trump ist öffentlich auf Distanz zu seinem Justizminister Jeff Sessions gegangen. In einem Interview der “New York Times” drückte Trump im Nachhinein sein Bedauern aus, Sessions überhaupt für den Posten nominiert zu haben. Hintergrund ist die Entscheidung des Justizministers vom März, sich wegen Befangenheit aus den Russland-Ermittlungen des FBI rauszuhalten. Trump erhob zudem neue Vorwürfe gegen den ehemaligen FBI-Chef James Comey, den er im Mai gefeuert hatte.
Der Präsident steht wegen der Russland-Affäre schwer unter Druck. Ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse untersuchen, ob es Absprachen zwischen Vertretern aus Trumps Wahlkampflager und Russland gab. US-Geheimdienste beschuldigen den Kreml seit längerem, sich gezielt in den Wahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und seiner Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden.
Sessions hatte sich während des Wahlkampfes mit dem russischen Botschafter Sergei Kisljak getroffen. In einer Anhörung verneinte er solche Kontakte aber unter Eid. Deswegen erklärte er im März, sich aus den Ermittlungen des FBI raushalten zu wollen. Als Justizminister hat er die Aufsicht über die Bundespolizei.
Trump kritisierte seinen Minister in harschen Worten. “Sessions hätte sich niemals wegen Befangenheit zurückziehen sollen, und wenn er sich zurückziehen wollte, hätte er es mir sagen sollen, bevor er den Job angenommen hat. Dann hätte ich jemand anderen ausgewählt”, sagte der Präsident der “New York Times”.
“Jeff Sessions nimmt den Job an, tritt den Job an, zieht sich wegen Befangenheit zurück, was offen gesagt sehr unfair gegenüber dem Präsidenten ist”, erklärte er weiter.
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Deutschland — in German US-Präsident in Russland-Affäre: Trump bedauert Ernennung von Justizminister Sessions