In Frankfurt wird heute der Gewinner des Deutschen Buchpreises bekanntgegeben. Nominiert sind sechs Autorinnen und Autoren, darunter der Nicolas-Born-Preisträger Franzobel.
Zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse wird heute am Abend der Gewinner des Deutschen Buchpreises bekanntgegeben. Auf der Shortlist für die Auszeichnung stehen die Autoren Gerhard Falkner, Franzobel, Thomas Lehr, Robert Menasse, Marion Poschmann und Sasha Marianna Salzmann, die in Hildesheim studiert hat. Laut Aussage der Jury verbindet diese Romane besonders eines: “Kühnes Denken”. Vormittag.
Gerhard Falkner erzählt im Roman “Romeo oder Julia” von einem Schriftsteller, dem allerlei Unerklärliches passiert. Schließlich merkt er, dass die Serie der seltsamen Geschehnisse etwas mit seiner eigenen Biografie zu tun hat.
Die Jury begründet in ihrem Kommentar zur Nominierung von Gerhard Falkner, der Roman sei ein Triptychon: “Hier ist jedes Wort mit feinem Pinsel gemalt, jeder Satz aufs Schärfste angespitzt.” Im Roman ginge es um das Abenteuer des Schreibens und der Sprache.
Die Rekonstruktion einer Ungeheuerlichkeit, die sich 1816 vor der westafrikanischen Küste abspielte, virtuos in Szene gesetzt vom Meister der Groteske Franzobel. Der Roman “Das Floß der Medusa” des bekannten Wiener Schriftstellers hat dieses Jahr schon viele begeistert.
Der Kommentar der Jury über Franzobels Roman lautet: “Franzobel hat uns mit seinem Roman eine alte Geschichte aufgetischt, die sich vor 200 Jahren zugetragen hat. Warum sollen wir diese heute noch lesen? Franzobel schreibt uns dies ins Gedächtnis: Wir alle fahren gemeinsam auf dieser Fregatte und kämpfen gemeinsam auf dem Floß der Medusa ums Überleben.”
Thomas Lehrs Roman “Schlafende Sonne” spielt an einem Sommertag des Jahres 2011 – und zugleich in einem ganzen Jahrhundert. Er erzählt von den historischen Katastrophen und den privaten Verwicklungen dreier Menschen, führt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bis ins heutige Berlin.
Die Jury begründet ihre Nominerung zu Thomas Lehrs Nominierung so: “Thomas Lehr verhandelt, ausgehend von einem einzigen Tag, ein ganzes Jahrhundert und entwirft ein Geschichtslabyrinth, in dem er die komplexen Ereignisse und Verwerfungen souverän platziert und – im Wortsinn – neu zur Sprache bringt.