Sie sollten eigentlich in Ankara oder Istanbul sein, sind aber irgendwo in Griechenland: Für viele türkische Journalisten ist das Nachbarland zum Exil geworden. Aus Angst vor Verhaftungen berichten sie von dort kritisch über die Erdogan-Regierung. Michael Lehmann hat einige getroffen.
Sie sollten eigentlich in Ankara oder Istanbul sein, sind aber irgendwo in Griechenland: Für viele türkische Journalisten ist das Nachbarland zum Exil geworden. Aus Angst vor Verhaftungen berichten sie von dort kritisch über die Erdogan-Regierung.
Es sind viele junge Journalisten aus der Türkei gekommen, aber auch einige ältere mit langer Berufserfahrung. Sie treffen sich an diesem Tag in einem Hotel irgendwo in Griechenland. Griechenland ist ihre neue Heimat auf Zeit.
Zuhause in Istanbul, Ankara oder einer anderen türkischen Stadt sei ihr Beruf extrem gefährlich geworden, sagt eine junge Online-Journalistin, deren Namen nicht veröffentlicht werden soll:
“Wenn Du am falschen Platz zur falschen Zeit bist, und nichts Verbotenes machst, kannst Du trotzdem unter das Radar kommen. Gerade Fotografen in der Türkei ist das oft passiert in letzter Zeit. Kollegen von uns haben Bilder von einer Demonstration gemacht und wurden dann festgenommen. Und nur wenige sind wieder frei gekommen. 153 Journalisten hocken im Knast – und jeder hat seine eigene Geschichte.”
Die junge türkische Journalistin im griechischen Exil erfährt auf dem Treffen mit anderen Kollegen, wie eine WhatsApp-Gruppe in Istanbul in den Verdacht geriet, Unterstützer für die in der Türkei unter Terrorverdacht stehende Gülen-Bewegung zu sein.
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Deutschland — in German Türkische Journalisten im Exil: Kritik an Erdogan – aus dem Exil