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Wahlen: Milliardär Piñera wird erneut Präsident von Chile

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Chile lebt vom Kupfer – doch als der Weltmarktpreis fiel, wuchs auch die Wirtschaft nicht mehr so.
Santiago de Chile (dpa) – Als 33 Kumpel in einer Mine verschüttet waren, wurde er als Krisenmanager weltbekannt – nun wird er zum zweiten Mal Chiles Präsident: Der Milliardär Sebastián Piñera (68) hat die Stichwahl gewonnen und wird Nachfolger der sozialdemokratischen Präsidentin Michelle Bachelet.
Der Kandidat der konservativen Oppositions-Koalition kam am Sonntag auf 54,6 Prozent, der Mitte-Links-Kandidat Alejandro Guillier (64), ein Journalist, landete bei rund 45,4 Prozent. Damit steht eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas, das von starker Ungleichheit gekennzeichnet ist, vor einem Machtwechsel. Guillier erkannte seine Niederlage an.
Er gratulierte Piñera zum Wahlsieg. Auch Staatschefin Bachelet, die gemäß Verfassung nicht mehr antreten durfte, wünschte Piñera in einem Telefongespräch Erfolg für seine Präsidentschaft. Piñera, der schon von 2010 bis 2014 Präsident war, rief seinen unterlegenen Rivalen zur Zusammenarbeit auf, um vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten besser zu unterstützen.
Er warb für sich mit einer liberalen Agenda, um das Wachstum wieder stärker anzukurbeln. Auch das Programm Guilliers enthalte sehr gute Vorschläge, sagte er – dieses sieht Sozialreformen und mehr gebührenfreie Unis vor. Eine Herausforderung wird auch der Umgang mit den Ureinwohnern der Mapuche sein – zuletzt kam es immer wieder wegen Landkonflikten zu Toten und Gewalt. Piñera ist einer der reichsten Chilenen – dazu trugen unter anderem Beteiligungen an einer Fluggesellschaft, einem TV-Sender und im Finanzsektor bei.
Der Regierungswechsel in Chile setzt die Reihe der Machtwechsel von linken zu konservativen Regierungen in Südamerika fort, wobei in Brasilien 2016 Dilma Rousseff unter fragwürdigen Umständen des Amtes enthoben worden war und der Wechsel nicht per Wahl zustande kam.

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