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Türkische Offensive in Nordsyrien – Deutsche Panzer schießen auf kurdische Kämpfer

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Verstörende Bilder aus Syrien. Panzer deutscher Herkunft rollen ins Kurdengebiet Afrin im Nordwesten des Landes. Seit Samstag führen türkische Streitkräfte und syrische Rebellen eine großangelegte
Verstörende Bilder aus Syrien. Panzer deutscher Herkunft rollen ins Kurdengebiet Afrin im Nordwesten des Landes. Seit Samstag führen türkische Streitkräfte und syrische Rebellen eine großangelegte Offensive durch – ihr Codename: „Operation Olivenzweig“.
Die Gegner der türkisch-geführten Koalition sind die kurdischen „Volksverteidigungseinheiten“, kurz YPG, die als syrischer Arm der Terrororganisation PKK gelten.
Mittlerweile kontrolliert die Koalition eine Reihe von Dörfern entlang der Grenze. Laut der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ in London kamen bislang 24 Zivilisten bei den Kämpfen ums Leben.
Erklärtes Ziel der Türkei ist es, durch die Militäroperation im Nachbarland eine dauerhafte Präsenz der kurdischen YPG-Miliz an der türkischen Südgrenze zu verhindern.
► Die YPG ist der bewaffnete Arm der PYD, des syrischen Ablegers der Terrorgruppe PKK, die für blutige Anschläge in der Türkei verantwortlich ist.
Ankara befürchtet, dass die von der YPG gehaltenen Gebiete Rückzugsraum für PKK-Kämpfer sind, die von dort aus Terroranschläge in der Türkei ausführen.
Der unabhängige Sicherheitsanalyst Mete Sohtaogli erklärte BILD weitere Ziele der türkischen Offensive. „Die türkische Armee will neue Basen nahe Afrin errichten, um die Entwicklung in der Stadt zu überwachen.“ Außerdem wolle die Türkei die USA dazu zwingen, „ihre Beziehung zur YPG zu überdenken“ und ihre Unterstützung für die Gruppe im Norden Syriens zurückzufahren. Dabei stände vor allem ein Rückzug der US-Truppen „in die Gebiete, östlich des Euphrats“ in Ankaras Interesse.
Sohtaoglu warnte davor, dass die türkische Armee-Kampagne erst der Anfang der Rückeroberung Nordsyriens sei. „Die Türkei wird im Sommer 2018 eine neue Offensive auf die Region Racke starten, wenn die USA ihre Unterstützung für die YPG nicht einstellen.“
Interessanterweise glaubt Sohtaoglu nicht, dass die Türkei und ihre Verbündeten die Stadt Farin selbst einnehmen würden. „Wenn die türkischen Panzer vor den Toren Afrins stehen, wird die YPG Assad erlauben, die Stadt zu übernehmen.“ Am Ende des Tages würde Afrin unter die Kontrolle des syrischen Regimes kommen. Eine Alternative, die der Türkei lieber sei als die Herrschaft der Gruppe, die sie als syrischen Arm der Terrororganisation PKK betrachtet.
Wie auf Bildern aus Afrin zu sehen ist, setzen die türkischen Streitkräfte auch deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 ein. Es ist nicht der erste Einsatz dieser Panzer in Syrien: 2016 setzte die Türkei bei der „Operation Euphrates Shield“ diese ebenfalls in Nordsyrien gegen die Terrormiliz ISIS ein. Mittlerweile sind die deutschen Panzer einige Kilometer weiter westlich im Einsatz, diesmal gegen die YPG.
Den Einsatz der Leopard-2-Panzer kritisierte Doktor Kamal Sido, Nahost-Referent der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ in Göttingen gegenüber BILD. „Damit macht sich die Bundesregierung mitverantwortlich für diesen Krieg.“ Auch darum müsse sich die Bundesregierung „für einen schnellen Waffenstillstand und einen Abzug der türkischen Truppen“ einsetzen.

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